Das Team ist insgesamt super nett und bemüht. Es gibt zwei sehr liebe Haupt-PJ-Koordinatorinnen, die jederzeit erreichbar sind und mit denen man unkompliziert über eine PJ WhatsApp-Gruppe kommunizieren kann. Wünsche wie Dienste, freie Tage oder Rotationen werden eigentlich immer wenn möglich berücksichtigt.
Einmal pro Woche findet die Online-Fortbildung „Gyn to Go“ statt. Einen festen PJ-Unterricht gab es bei uns leider nicht, doch nach unserem Feedback wurde dieser inzwischen in den Ablauf integriert – was ich sehr positiv finde und man merkt, dass Feedbacks ernst genommen und versucht umgesetzt zu werden. Besonders gut fand ich außerdem, dass man in alle Bereiche einmal rotiert ist und so einen umfassenden Einblick in die gesamte Frauenheilkunde bekommen hat.
Als PJ-Studierende*r hat man einige feste Aufgaben, was ich hilfreich fand, weil man dadurch eine klare Struktur und tägliche Routine hatte. Dazu gehören u. a.:
• Visitendokumentation
• Blutentnahmen und Zugänge legen
• Arztbriefe anlegen
• OPs abdecken
• Histologielisten aktualisieren
• Blockunterricht bzw. Seminare für StudentInnen vorbereiten und halten
Je nach Interesse und Kapazität durfte man zusätzliche Tätigkeiten übernehmen (man muss wie immer auch Eigeninitiative zeigen):
– Vorstellung von Patientinnen im Tumorboard
– Port-Anstechen in der Chemoambulanz
– Schwangern-Ultraschall üben vorallem in dem Kreissaal (hier aber auch abhängig von Auslastung)
– CTGs schreiben
– selten auch mal gynäkologische Untersuchungen (abhängig von der/dem jeweiligen Ärzt*in)
– Teilnahme an Nachgesprächen und Schwangerenambulanz
– Wundversorgung, z. B. nach Mamma-Operationen
– Untersuchung von Wöchnerinnen sowie Erkennen von Schwangerschaftskomplikationen und deren Untersuchung/Vorgehen
– Entlassgespräche und Aufklärungen unter Anleitung führen
– Teilnahme an interdisziplinären Meetings
– in der OP Nähen, besonders das Erlernen der fortlaufenden intrakutanen Naht
Das einzige, was etwas unpraktisch war, ist, dass wir keinen eigenen Raum zum Umziehen hatten oder unsere Sachen lassen konnten. Daher haben wir uns immer in der kleinen OP-Umkleide oder auf der Toilette umgezogen. Als Arbeitskleidung wurde uns ein Kittel von der Klinik gestellt, aber die Kasaks haben wir uns im Funktionsbereich geholt, was bei der Pflege nicht immer gut ankam. Außerdem hatten wir keinen eigenen Transponder und waren daher darauf angewiesen, dass jemand uns in den OP hineinließ, im Kreißsaal für uns die Tür öffnete oder den Personalaufzug holte. Das war im Alltag manchmal umständlich.
Die Zusammenarbeit war grundsätzlich sehr kollegial und sehr nett, und trotz des oft stressigen Klinikalltags haben sich alle Mühe gegeben, uns mitzunehmen und Dinge verständlich zu erklären. Insgesamt war es eine sehr lehrreiche (mit vielen spannendenen/komplexen Fällen) und angenehme PJ-Zeit.