Basics:
- Inneren Medizin UKHD: je 8 Wochen in zwei Fachbereichen - Man darf wählen, soweit verfügbar
Pflicht ist hierbei Kardiologie ODER Gastroenterologie // weitere Rotationen: Hämatologie/Onkologie, allgemein Innere, NCT, Nephrologie und Edokrinologie
- Die 600€ Gehalt erhält man, wenn man nicht mehr zuhause wohnt, das Gehalt wenn man bei den Eltern wohnt liegt bei 400 €. Also bleiben 200€ für die Miete in HD ;) pro Fehltag (am Ende nimmt man ja meist 20) werden 20 Euro abgezogen - also 100€ pro Woche !
- man ist verpflichtet 4 Dienst unter der Woche (nach dem PJ Tag 16:30-0 Uhr) und 2 Dienste am WE abzuleisten
- beim PJ Unterricht sind 35 Termine verpflichtend - das klingt viel, allerdings schreibt man sich ausgefallene Termin auf - ich habe mehr ausgefallene Termine notiert als ich besucht habe.
Hier aber nun meine Zusammenfassung - Das PJ ist eine komplett entwürdigende und deprimierende Zeit
(je nach Station/ Stationsarzt/ Patientenbelastung/ persönlichem Engagement kann man ggf. mehr oder weniger Pech haben)
Die alltäglichen ToDos sind:
Blutentnahmen und EKGs, Blutentnahmen und EKGs, Blutentnahmen und EKGs, Blutentnahmen und EKGs,
Zugänge legen, Anamnesebögen ausfüllen (auch wenn die Patienten bereits aus dem Herzkatheter kommen, 3 tage auf der CPU lagen und seit 15 Jahren am UKHD behandelt werden: "Haben Sie Hypertonie?" "Haben Sie Allergien?") und natürlich Blutentnahmen und EKGs.
Auf den Normalstationen wird, für minimalen Kommunikationsaufwand bei maximaler Menge, meist über Whiteboards kommuniziert, hier stehen dann jeden Morgen 3-10 Neuaufnahmen und 5-20 EKGs angeschrieben, die zeitnah erledigt werden sollten. Da kommt man direkt jeden Tag mit einem Lächeln zur Arbeit.
Auf manchen Stationen kann man bei der Visite teilnehmen (Privatstation Erb 7:15Uhr) ignoriert wird man von Ober-/Chefärzten allerdings überall gleichermaßen (größtenteils). Die Assistenzärzte sind sehr unterschiedlich motiviert/ geeignet mal etwas Wissen weiterzugeben, meist aber einfach zu sehr beschäftigt (Briefe schreiben und telefonieren), um sich auch noch um Etwas anderes kümmern zu können.
Den Tag verbringt man entweder im PJ Zimmer, in das die Ärzte kurz reinschauen/ rufen, wenn es Arbeit gibt, oder - auf Stationen wo nicht einmal dieser "Luxus" gewährleistet ist - ehrenlos auf kleinen Hockern hinter den Ärzten im Arztzimmer, wo man sich dann richtig dumm vorkommt wenn man am Handy ist. Ignoriert wird man allerdings, bis es wieder eine niedere Aufgabe zu erledigen gibt, auch hier.
Besonderes Highlight ist die Tätigkeit als Patiententransport für Fahrten zu Schrittmacherabfragen, RÖ-Kontrolle usw. usw. usw. An manchen Tagen habe ich auf meiner Station 3 Fahrten nacheinander erledigt. Wenn die Patienten monitorüberwacht sind, muss man während der Untersuchung warten und darf solange im Eck stehen. Die Damen an den Anmeldungen der verschiedenen Abteilungen zeichnen sich durch extreme Unfreundlichkeit und einen unmöglichen Umgangston aus. Auch die Pflege steht dem mit "Hey PJ, Zi.2 Fenster muss ins Röntgen" in Nichts nach.
Die Pflege nutzt den PJler als Transport soweit aus, dass nicht mal der hausinternen Transportdienst versucht wird, sondern direkt der PJ geschickt wird.
In den Diensten erweitert sich der Tätigkeitsradius, man ist hier für das gesamte Bettenhaus zuständig.
Glücklicherweise bleiben die Tätigkeiten exakt die selben:
Blutentnahmen und EKGs, Blutentnahmen und EKGs, Patiententransport, Blutentnahmen und EKGs, Blutentnahmen und EKGs.
Dadurch kann zu 100% verhindert werden, dass man eine Chance hätte, in der CPU o.ä. einen Einblick in die ärztlichen Tätigkeiten der Notfallversorgung zu erhalten.
Insgesamt habe ich in den 4 Monaten bei jeder Rotation gehofft, dass die nächste hoffentlich besser wird und die Tage gezählt. Besser wurde es aber nicht.
Natürlich habe ich keinen Einblick, wie es an anderen Kliniken läuft - das PJ in der Inneren (Kardio) in HD kann ich allerdings wirklich Niemandem empfehlen