PJ-Tertial Neurologie in Bundeswehrkrankenhaus Hamburg (6/2025 bis 10/2025)

Station(en)
3.1
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Mein Neuro-Tertial war mit Abstand das beste und lehrreichste Tertial, das ich im PJ hatte. Da es mein letztes Tertial vor dem Stex und zudem in meinem Wahlfach war, hatte ich sehr gehofft viel eigenständig arbeiten zu können und meine Erwartungen wurden absolut erfüllt.
Der Chef der Neuro ist gleichzeitig auch PJ-Beauftragter des Bwks und somit sehr interessiert daran gute Lehre zu gewährleisten. Der Fokus lag darauf, uns Student*innen so vorzubereiten, dass wir zum Berufseinstieg bereits möglichst gut und eigenständig den Stationsalltag bewältigen können. Ich durfte also eigentlich von Anfang an eigene Patient*innen aufnehmen, diese in der Visite vorstellen, mir ein Behandlungskonzept überlegen, Diagnostik anmelden und Arztbriefe schreiben. Da die Station relativ klein und der Personalschlüssel im Bwk allgemein sehr gut ist, haben sich die Ärzt*innen immer gerne Zeit genommen, um in Ruhe die Patient*innen durchzusprechen und einem Dinge wie Lumbalpunktionen oder Neurosonographie beizubringen. Man bekam auch ein eigenes Telefon, sodass man bei spannenden Fällen immer dazu gerufen wurde. Ich habe die meiste Zeit auf Station verbracht, da ich dort das Gefühl hatte am meisten für den Berufseinstieg zu lernen. Zum Ende hin habe ich mich dann aber auch häufiger in die Ambulanzsprechstunde oder in die Elektrophysiologie gesetzt, was ebenfalls sehr interessant war. Hier konnte ich dann auch mitlaufen, wenn es in der Notaufnahme oder konsiliarisch etwas zu tun gab. Allgemein durfte ich recht frei entscheiden, ob ich den Tag auf Station oder in der Ambulanz verbringen möchte und auf Nachfrage durfte ich auch 24h-Dienste mitmachen. Diese gingen von 10 Uhr morgens bis um 9 am nächsten Tag und den hatte man dann entsprechend frei.
Dienstags gab es für alle PJler*innen ein Lehrseminar aus wöchentlich wechselnden Abteilungen, wo man nochmal das Wichtigste aus jedem Fachbereich wiederholte und donnerstags war dann Lehrvisite, bei der man in Kleingruppen ebenfalls in verschiedenen Abteilungen Patienten gesehen hat und wie in einer Visite vorstellen konnte. Alles fand in einem sehr entspannten Setting statt, sodass man zu keinem Zeitpunkt unangenehm ausgefragt wurde oder Ähnliches.

Kurz zum Ablauf des Alltags: Der Tag begann immer mit der Frühbesprechung um 7.15 Uhr. Donnerstags folgte noch eine kurze Elektrophysiologie-Auffrischung für alle. Anschließend gab es manchmal ein paar Blutabnahmen zu erledigen, wobei dies meist größtenteils von Azubis übernommen wurde. Es belief sich also letztlich nur um ca. 1-2 BEs pro Tag. Gegen 8 begann meist die Visite, bei der man wie gesagt auch selbst Patient*innen vorstellte und/oder die Visitendokumentation übernehmen konnte. Das half mir persönlich sehr, um im Bilde aller Pat. zu sein und zu üben das Wesentliche gebündelt niederzuschreiben. In Anschluss folgte der normale Klinikalltag mit Entlassungen, Aufnahmen, LPs, etc. Lumbalpunktionen durfte man schon ab der zweiten Woche unter Supervision eigenständig durchführen. Wichtig zu wissen ist noch, dass in der Klinik keine Strokes aufgenommen wurden. Das hatte auf der einen Seite den Nachteil, dass man natürlich den Routineablauf bei Schlaganfällen nicht gelernt hat, auf der anderen Seite hatte man aber deutlich mehr Zeit, um sich mit allen anderen neurologischen Krankheitsbildern auseinanderzusetzen. Das Procedere bei Schlaganfällen, so wurde mir gesagt, sei eh immer das gleiche Schema und man würde sich noch früh genau mehr als ausreichend damit beschäftigen. Mittags gingen wir also dann immer gemeinsam in die Kantine. Das Essen musste man zwar schon bezahlen, aber für circa 5€ bekam man eine volle Mahlzeit inkl. Getränk und Nachtisch. Der Tag ging Mo-Do bis 16.15 Uhr und Freitags nur bis 13 Uhr. Jeden zweiten Freitag war außerdem Studientag (an dem es dann Vorlesungen am UKE gab).

Zusammenfassend hat das PJ-Tertial meine Erwartungen definitiv übertroffen. Die Atmosphäre in der Klinik war sehr gut, man wurde als PJler sehr nett behandelt und ich habe viel eigenständig arbeiten können und dadurch auch viel gelernt.
Bewerbung
Reguläre Anmeldung im PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Punktionen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1