Insgesamt hatte ich ein wirklich sehr gutes Tertial in Pfaffenhofen.
Zu Beginn war ich auf Station eingeteilt, was sehr hilfreich war, um das System und die Arbeitsweise des Hauses kennenzulernen. Ich konnte bei der Visite dabei sein und nach einer gewissen Zeit auch selbstständig Patienten übernehmen. Je nachdem mit welchem Assistenten man zusammenarbeitet hat man wirklich die Möglichkeit sehr selbstständig zu arbeiten. Generell hatte ich das Gefühl, dass einem als PJler sehr viel Wertschätzung entgegengebracht und man als Teil des Teams gesehen wird. Man bekommt ein eigenes Telefon und hat auf manchen Stationen, je nach Besetzung auch einen eigenen Arbeitsplatz.
Selbstverständlich gehörten auch Blutabnahmen und Nadeln legen zu meinen Aufgaben. Das Haus verfügt allerdings um einen Blutabnahmedienst, der jeden Morgen die Blutabnahmen macht, das heißt, man muss dann nur noch die Abnahmen machen, die nicht geklappt haben oder wenn irgendwas nachgefordert wurde bzw. Kontrollen im Tagesverlauf. Das hat sich bei mir aber wirklich in Grenzen gehalten und war voll in Ordnung. Nadeln muss man schon regelmäßig legen, ist manchmal mühsam, war aber für die Lernkurve letztendlich auch wirklich gut. Man muss auch echt dazusagen, dass die Ärzte immer dankbar sind, wenn man ihnen hilft.
Wenn man auf Station ist, geht man immer um 12:15 Uhr zur Röntgenbesprechung mit den Radiologen. Danach gibt es 1-2x in der Woche noch eine kurze Fortbildung. Nach der Mittagsbesprechung hat man immer die Möglichkeit gemeinsam essen zu gehen.
Es ist auch cool, dass die Innere in Pfaffenhofen so eng mit der Neurologie zusammenarbeitet, so bekommt man echt ein paar Neuro Grundlagen mit.
Wir hatten die Möglichkeit 4 Wochen in der Notaufnahme zu sein, dort kann man selbstständig Patienten aufnehmen und sonst auch viel selbst machen. Die Lernkurve ist sehr steil. Da wir dann irgendwann insgesamt 7 PJler waren, mussten wir zeitweise zu 2. in die Notaufnahme, damit jeder noch seine Notaufnahmerotation wahrnehmen kann. Manchmal standen wir uns da dann ein bisschen im Weg vor allem weil dann noch Famulanten und Rettungssanitäter-Praktikanten dazukamen. Zwischendurch hat es in der Notaufnahme vor allem beim Pflegepersonal ein bisschen für Unmut gesorgt, dass wir so viele sind. Wir haben das mit Dr. Stagge dem PJ-Beauftragten besprochen. Er war sehr offen für unser Feedback und künftig sollen die Rotationen dann anders angepasst werden, wenn so viele Studenten da sind. Wir haben uns letztendlich dann auf den Früh- und Spätdienst aufgeteilt, damit wir nicht alle gleichzeitig da sind.
Dr. Stagge ist sehr engagiert und man kann wirklich mit Allem zu ihm kommen. Es ist ihm sehr wichtig, dass man im PJ wirklich etwas lernt und nicht nur "billige Arbeitskraft" ist. Er setzt sich sehr für die Studenten ein und ist auch voll dahinter, dass jeder seine Rotationen so machen kann wie er möchte und man möglichst viel sieht.
So hatte man zB die Möglichkeit auch 2 Wochen in der Kardiologie-Funktionsdiagnostik (v.a. Echo und auch HKU) und 2 Wochen im Sono zu sein. Das hat mir persönlich wirklich viel gebracht. Vor allem im Sono konnte man, je nachdem welcher Arzt dort eingeteilt war, die Patienten eigentlich immer vor- oder nachschallen und richtig viel praktisch üben.
Was mir auch sehr gut an dem Haus gefallen hat, ist, dass eigentlich wirklich alle total nett sind. Auch die Oberärzte sind immer freundlich und die meisten wollen auch viel erklären.
Der PJ Unterricht hat am Anfang des Tertials immer regelmäßig einmal in der Woche stattgefunden. Im Verlauf fiel er dann leider immer öfter aus, bzw mussten wir sehr dahinter sein, dass er stattfindet. Wenn er stattgefunden hat, was er aber immer sehr gut.
Ich hatte wirklich eine tolle und lehrreiche Zeit in Pfaffenhofen und kann ein Innere Tertial dort nur empfehlen.