Klinik: Ich war während meiner Famulatur am LUKS als Unterassistentin angestellt (genau wie die PJler). Auf der Orthopädie / Unfallchirurgie haben wir vorallem in der Sprechstunde und im OP geholfen. Unsere reguläre Arbeitszeit war von 07:10-17:40Uhr (inklusive 30min Mittagspause), wobei wir auch öfters etwas früher gehen konnten. In der Sprechstunde war es unsere Aufgabe die postop. Nachkontrollen durchzufüren (Anamnese, klinische Untersuchung, Beurteilung der Bildgebung, Ausstellen von Verordnungen, Verfassen von Briefen). Dabei wurden wir immer von einem Oberarzt betreut, dem wir unseren Patienten vorgestellt haben und der uns betreut hat. Man hat dennoch sehr eigenverantwortlich gearbeitet und dadurch extrem viel Praxiserfahrung gesammelt. Die grösste Challenge war Anfangs die digitale Arbeitsplattform, da diese sehr komplex ist. Nach ein paar Tagen findet man sich aber ganz gut zurecht. Im OP waren wir meistens 2. Assistenz, wodurch man immer direkt mit am Tisch stande und so sehr viel sehen konnte. Neben dem Haken halten durften wir auch viel zunähen und konnten immer Fragen stellen, die meist ausführlich beantwortet wurden. Generell ist die Stimmung im Ärzteteam insgesamt sehr entspannt und man hat sich willkommen und gut integriert gefühlt. Jeden Mittwoch hat ein Assistenzarzt eine kleine Fortbildung für uns Unterassistenten vorbereitet und an den Fortbildungen für die Assistenzärzte durften wir auch teilnehmen. Leider war während meines Praktikums (Mitte Juli - Mitte August) eine Woche Sommerpause und deshalb weniger Fortbildungen als normal.
Es gibt auch eine Art Rufbereitschaft, die hier Pikett heißt, bei der man telefonisch erreichbar und bei Anruf innerhalb von 30min im Spital sein muss. Man wird aber nur gerufen, falls bei Operationen ausserhalb der regulären Arbeitszeiten dringend eine weitere Assistenz gebraucht wird. Unter der Woche beginnt der Pikett um 17:00 Uhr und endet am Folgetag um 07:00 Uhr; der Wochenendpikett geht von Freitag 17:00 Uhr bis Montag 07:00 Uhr. Während meiner 4-wöchigen Famulatur hatte ich insgesamt 6mal Pikett.
Personalhaus: Das Personalhaus ist direkt auf dem Gelände, wodurch man einen sehr kurzen Arbeitsweg von nur wenigen Minuten hat. In den Zimmern hat man ein Bett, Schreibtisch, Stuhl, Sessel, Schrank, kleinen Kühlschrank sowie ein eigenes Bad (Toilette und Waschbecken). Duschen und Küche teilt man sich mit den anderen Bewohnern der Etage. Oben auf dem Personalhaus gibt es im 12. Stock eine Dachterrasse, wo man den Abend entspannt mit Kollegen ausklingen lassen kann. Das Zimmer kostet für Studenten 368CHF, die direkt vom Lohn abgezogen werden. Ich würde empfehlen eigene Küchensachen (Geschirr, Besteck, Pfanne, Topf, etc.) mitzubringen, da die Küche leider sehr dürftig ausgestattet war. Im Keller ist ein Waschraum, wo man gegen Münzgeld seine Wäsche waschen kann.
Luzern: Die Stadt zwischen Bergen und See ist wunderschön! Für Schweizer Verhältnisse ist Luzern relativ gross und daher auch ein kulturelles Zentrum, was viel zu bieten hat. Während meines Aufenthalts gab es beispielsweise ein Festival am See, ein Beachvolleyballturnier in der Stadt, Freiluftkino und noch vieles mehr. Die Umgebung ist ein Traum für alle, die Natur, Wandern, Radfahren und Schwimmen im See lieben.
Bewerbung
Ich habe mich etwa 9 Monate im Voraus per E-Mail an die Sekretärin der Unfallchirurgie beworben. Je nachZeitraum und Aufenthaltsdauer scheint die Auslastung/ Zahl der freien Unterassistentenstellen aber sehr stark zu variieren, weshalb ich mich möglichst weit im Voraus bewerben würde.