Zu Beginn war ich aufgrund der teils stark schwankenden Bewertungen etwas unsicher, was mich am LUKS erwarten würde. Rückblickend kann ich sagen: Wer Lust hat, sich zu engagieren, selbstständig zu arbeiten und orthopädisch bzw. unfallchirurgisch interessiert ist, ist hier an der richtigen Stelle. Anderenfalls erklären sich wohl manche negativen Rezensionen.
Positiv hervorzuheben ist vor allem das Team: Man ist vom ersten Tag an per Du – auch mit dem Chef – und wird schon nach wenigen Tagen von allen beim Namen angesprochen. Dazu kommt, dass am LUKS als Zentrumsspital wirklich eine sehr gute medizinische Versorgung geboten wird.
Aufgaben & Alltag:
Die meiste Zeit verbringt man in der Sprechstunde und betreut hier unter Supervision selbstständig Patienten. Anfangs dauert es etwas, bis man die Abläufe verinnerlicht hat, aber man findet schnell in den Rhythmus.
Es gibt täglich eine traumatologische sowie verschiedene orthopädische Spezialsprechstunden (Schulter, Knie, Hüfte, Fuß).
Im OP ist man meistens zweite Assistenz. Viel machen darf man nicht, aber die Stimmung ist sehr gut, sodass es trotzdem Spaß macht. Zunähen ist je nach Assistenzarzt regelmäßig möglich. Hervorzuheben sind auch noch die OTAs – unglaublich freundlich und unterstützend.
Auf Station war ich kaum tätig, da in Sprechstunde und OP fast immer genug zu tun war.
Pikett-Dienste empfand ich nicht negativ: Man wurde nur gerufen, wenn es wirklich notwendig war. Nebenbei gibt es dafür noch eine solide Finanzspritze.
Fortbildung:
1×/Woche UA-Fortbildung, 3×/Woche Assistenten-Fortbildung, im Semester zusätzlich Radiologie-Fortbildung.
Rahmenbedingungen: Luzern ist besonders im Sommer ein Traum für Outdoor-Aktivitäten, mit Halbtax kommt man günstig herum. Wohnheim ausreichend, aber Küche teilweise schlecht ausgestattet – frühes anfragen empfehlenswert.
Kritikpunkte:
Elektronische Zeiterfassung: Die reale Arbeitszeit inkl. Pausen muss dokumentiert werden, was in meiner Zeit teilweise zu unschönen Diskussionen führte.
In der Sprechstunde sind Jahreskontrollen nach einer gewissen Zeit etwas monoton und der Lerneffekt fehlt dann manchmal.
Fazit:
Insgesamt eine sehr lohnende Stelle mit guter Betreuung, freundlicher Atmosphäre und viel Lernpotenzial. Kleinere Kritikpunkte sind bekannt und es wird daran gearbeitet, die Unterassistentenstellen weiter zu verbessern.