PJ-Tertial Chirurgie in Universitaetsklinikum Erlangen (9/2024 bis 11/2024)

Station(en)
Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich kann das Chirurgie-Tertial in Erlangen nicht empfehlen.

In der Gefäßchirurgie waren die Ärzte meistens nett. Der Chef ist etwas komisch, regt sich aber meist nicht ohne Grund auf. Einen guten Patientenumgang lernt man aber von ihm garantiert nicht.
Auf Station gibt es wenig zu tun, man macht Blutentnahmen, ABI-Messungen und läuft mit auf Visite. Im OP wird man als Assistenz namentlich eingeteilt und sollte dann auch selbst schauen, dass man da pünktlich erscheint, sonst gibt es Ärger. Man kann hier Fragen stellen, muss aber davon ausgehen dass diese nicht immer gut beantwortet werden. Der Umgang mit der Pflege im OP war gut, auf Station war es sehr durchwachsen. Man wurde von der Pflege für sämtliche Probleme auf Station verantwortlich gemacht, obwohl man nichts dafür konnte. Auch ein bitte oder danke war den meisten der Pflege hier fremd, obwohl man sich selbst immer vorgestellt hat und sich bemüht hat, mitzuhelfen. Dass man aber manche Sachen einfach nicht wissen kann ist den meisten hier egal.
In der Gefäßchirurgie war man eigentlich immer bis mindestens 16:30 Uhr da, weil man, egal ob vorher noch was zu tun war oder nicht, die Aufnahmen für den nächsten Tag vorstellen sollte. Sicher hat man das ein oder andere gelernt wenn man die Aufnahmen vorbereitet hat, aber es war schon manchmal nervig noch bis 17:30 Uhr in der Besprechung zu stehen (!) und sich anzuhören, was sich beim Chef im Tagesverlauf angestaut hat. Immerhin konnte man Überstunden ab 8 Stunden als Fehltage absetzen.
In die Ambulanz konnte man auch ab und zu, es war aber eigentlich nie Zeit dass man selbst schallen durfte, weil zu viele Patienten einbestellt waren.
Auf Kritik im Abschlussgespräch, dass es leider wenig Lehre gab, kam nur die Bemerkung, dass wir uns ja im PJ-Zimmer selbst was durchlesen können.

In der Thoraxchirurgie war es entspannt, die Ärzte sind wirklich alle nett und auch die Pflege war meistens nett. Es gibt hier nur wenige Betten und auch wenig Stationsarbeit, man macht ein paar Blutentnahmen und Aufnahmen. Für die OPs kann man sich ganz gut aufteilen, man wird angerufen wenn man gebraucht wird und viele Eingriffe dauern nicht lang. Manchmal geht man auch als "OP-Schwester" mit einem Arzt auf andere Stationen und macht eine Tracheotomie, das war ganz cool. Meistens durften wir hier schon gegen 14 Uhr/14:30 Uhr gehen, wo wir aber zum nächsten Problem kommen.
Jedes Mal wenn man auch nur 10 Minuten eher ausstempelt, muss man Frau R. schreiben um keine Minusstunden zu sammeln. Selbst wenn man eher gehen darf wird hier jede halbe Stunde penibel kontrolliert was einfach nur nervt. Bei dieser Bezahlung ist es sowieso eine Frechheit dass man stempeln muss, man hat ja nichtmal einen Vertrag als Arbeitnehmer. Woanders wird das nicht so gehandhabt, da ist es die Eigenverantwortung der PJler wie viel sie lernen möchten und dass sie Fehlzeiten nicht ausnutzen.

Der PJ-Unterricht war schlecht, nichts gegen die einzige engagierte Ärztin die den Unterricht über Allgemeinchirurgie gehalten hat. Aber sobald sie Nachtdienst hatte oder nicht da war ist der Unterricht für bis zu 40 PJler eben ausgefallen. Der Unterricht von einem netten Unfallchirurg aus Bamberg ist auch ersatzlos ausgefallen, als er mehrere Wochen nicht konnte. Es ist ein Armutszeugnis für eine Uniklinik, die so viele PJler hat und es nicht mal schafft, wenigstens einmal pro Woche konstant einen Unterricht anzubieten.

Man kann Dienste machen, entweder unter der Woche nachts oder am Wochenende auch am Tag. Man macht dann für das gesamte Bettenhaus die Blutentnahmen und Flexülen oder wird in Notoperationen gerufen. Theoretisch kann man auch in die Notaufnahme und da mithelfen, dafür war aber kaum Zeit durch alle anderen Aufgaben. Ist ganz cool, dass man dadurch 1 oder 2 Fehltage bekommt, aber gerade die Tagdienste sind sehr undankbar, man wird pausenlos von allen Stationen angerufen wann man jetzt endlich kommt zum Blutabnehmen, gleichzeitig ist aber nichts vorbereitet, man sucht sich auf jeder Station alles zusammen, es stehen nirgends die Zimmernummern auf den Bechern und das dauert einfach.

Alles in allem würde ich hier nicht nochmal mein PJ machen. Ich fand Chirurgie nicht uninteressant aber bekommt hier so wenig Lehre, dass es einfach traurig ist. Zudem ist die Arbeitsatmosphäre woanders besser.
Bewerbung
PJ-Portal, Wünsche für Abteilungen vorab über Frau R.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.87