Ich würde das Tertial jederzeit wieder im RKK machen und kann es nur jedem empfehlen. Das Team ist sowohl assistenz- als auch oberärztlich sehr nett und zugewandt. Man kann viel mitnehmen und eine sehr gewissenhafte Medizin sehen, das RKK rekrutiert viele Assistenzärzt:innen aus ehemaligen PJler:innen.
Ich hatte das Gastzimmer im Westhaus der Klinik, so war der Weg am Morgen sehr kurz, das Zimmer ist mit einem Badezimmer und einem Kühlschrank ausgestattet.
Normalstation:
- Selbstständige Patientenbetreuung in Rücksprache mit Ober- und Assistenzärzt:innen
- es gibt eine kardiologisch und eine eher nephrologisch/gastroenterologisch ausgerichtete Station
Rheuma:
- guter Einblick in seltene Erkrankungen (Systemische Sklerose, GPA, SLE, Mischkollagenosen...) und deren Behandlung (insbesondere immunsuppressive Therapie, ich war im Dezember da, da spielte auch Prostaglandintherapie eine große Rolle)
- viele Aufnahmen, so dass man Übung bei der rheumatologischen Anamnese und Untersuchung erlangt
ZNA:
- sehr lehrreiche Zeit , man kann immer eigene Patienten betreuen und in RS mit den Ärzten von der Diagnostik bis zu Therapie und ggf. Aufnahme das weitere Vorgehen planen
- gute Möglichkeit, Sono zu üben
- auch hier sieht man häufig rheumatologische Patient:innen, da diese bereits die Anbindung ans RKK haben; auch immer mal wieder neurologische Patient:innen
Intensivstation:
- mein Lieblingsabschnitt und wahrscheinlich einer der lehrreichsten Abschnitte meines PJs: zwar weniger selbstständiges Arbeiten als in den anderen Bereichen (klar bei der Erkrankungsschwere), man ist aber sehr viel gemeinsam im Team unterwegs, führt Interventionen gemeinsam durch und die Fälle werden sehr viel im Team besprochen
- Möglichkeit, bei invasiven Tätigkeiten zu assistieren und sie selbst angeleitet durchzuführen (ZVK- und Arterien-Anlage, Pleurapunktionen, Kardioversionen, Assistenz bei TEE, Gastro-, Kolo- und Bronchoskopien), auch Ultraschall kann man hier wieder gut üben und wird häufiger losgeschickt nochmal auf die Pleura oder die Nieren zu schallen
- tägliche Oberarztvisiten mit einer sehr lehrmotivierten Oberärztin, die viel abfragt und Zusammenhänge erklärt - im Rückblick habe ich da für mein medizinisches Grundverständnis und auch fürs Examen sehr von profitiert
- ich habe hier eine Bandbreite von schweren Erkrankungen gesehen (Herzinfarkte, Myokarditis, Apoplex, Meningitis, COPD, Herzinsuffizienz, Pneumonie, HRST, schwere Vaskulitiden, Elektrolytstörungen, Intoxikationen, Nierenversagen), ich bin häufig länger geblieben, weil es so interessant war und ich noch beim weiteren Prozedere dabei bleiben wollte (freiwillig, das erwartet niemand, man wird immer pünktlich nach Hause geschickt)
- es war mein erster Einsatz auf der Intensivstation, am Anfang fand ich die schweren Patient:innenschicksale und auch die ganzen Kabel und Bildschirme etwas erdrückend, aber man gewöhnt sich daran und verliert die Berührungsängste (insbesondere auch, da bereits vor der gemeinsamen Oberarztvisite einmal jeder Patient kurz gesichtet werden muss, da übernimmt man von Anfang an auch eigenständig Patient:innen und führt morgens eine kurze Untersuchung sowie eine EKG-Beurteilung durch)