Klinik: Als Unterassistent auf der Orthopädie / Unfallchirurgie sind die Hauptarbeitsbereiche die Sprechstunde und der OP. In der Sprechstunde haben wir in erster Linie die Nachkontrollen durchgeführt (Anamnese, klinische Untersuchung, Beurteilung der Bildgebung, Ausstellen von Verordnungen, Verfassen von Briefen). Da alle Fälle mit dem zuständigen Oberarzt besprochen wurden, konnte man hier (je nach OA) viel Praxisrelevantes lernen. Die digitale Arbeitsplattform ist recht komplex, daher kann man (trotz Einführungsveranstaltung) anfangs etwas überfordert mit dem System sein. Im OP waren wir aufgrund der guten Besetzung mit Ober- und Assistenzärzten meist nur 2. oder sogar 3. Assistenz - das kann bisweilen etwas langweilig werden, aber man hat trotzdem die Möglichkeit, das gesamte orthopädische und unfallchirurgische Spektrum kennenzulernen und darf viel nähen. Das Ärzteteam ist sehr nett und der Umgang untereinander war (fast) immer freundlich und unkompliziert. Es gab fast täglich Besprechungen oder Fortbildungen (auch aus anderen Abteilungen wie bspw. der Radiologie) und jeden Mittwoch eine Unterassistentenfortbildung von den Assistenzärzten. Der Pikett ist ein zusätzlich vergüteter OP-Bereitschaftsdienst, bei dem man telefonisch erreichbar und bei Anruf innerhalb von 30min im Spital sein muss, falls Operationen ausserhalb der regulären Arbeitszeiten (07:10-17:40 Uhr inkl. 30min Mittagspause) stattfinden und eine zusätzliche Assistenz gebraucht wird. Unter der Woche beginnt der Pikett um 17:00 Uhr und endet am Folgetag um 07:00 Uhr; der Wochenendpikett geht von Freitag 17:00 Uhr bis Montag 07:00 Uhr. Zu guter Letzt sollten noch die 3 Kantinen des Spitals erwähnt werden, die für Mitarbeiter gefördert sind (Mittagsmenü 10-15CHF) und alle Erwartungen übertrafen (abwechslungsreiche & hervorragende Speisen, tgl. vegetarische Alternativen, heißes Buffet, Salatbar, liebevoll dekorierte Nachspeisen, uvm.)!
Personalhaus: Das Personalhaus ist direkt auf dem Gelände, sodass man alle Häuser in max. 5 Gehminuten erreicht und die Zimmer sind mit den essentiellen Basics ausgestattet. Ein Personalzimmer kostet für Studenten 368CHF, die direkt vom Lohn abgezogen werden. Küche und Duschen werden mit den anderen Bewohnern geteilt. Da die Küchen oft recht dürftig ausgestattet sind, empfiehlt es sich, eigene Küchenutensilien (Geschirr, Besteck, Pfanne, Topf, etc.) mitzubringen. Leider gibt es nur einen Waschraum mit insgesamt 3 Waschmaschinen, was oft zu Engpässen beim Wäschewaschen führt. Für mitgebrachte Fahrräder gibt es überdachte Fahrradständer direkt neben dem Personalhaus, leider kommt es jedoch immer wieder zu Diebstählen, weshalb wertvolle Räder eher mit ins Personalzimmer genommen werden sollten.
Luzern: Die Stadt ist wunderschön und bietet viele Aktivitäten (Sightseeing, Kunst-, Musik-, Kulinarikevents, Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee, Schwimmen in der Reuss, uvm.) und auch die umgebende Landschaft ist ein Traum für Outdoorsportler (Wandern, Skifahren, Rennrad, MTB, Kajaken, etc.)! 10 Gehminuten nordöstlich vom Kantonsspital liegt der Rotsee, der sich super für eine Laufrunde am Feierabend oder vor der Arbeit eignet.
Das Gesamtpaket ist also absolut empfehlenswert!
Bewerbung
Ich habe mich mit etwa 2,5 Jahren Vorlaufzeit beworben, was aber m.E. nicht notwendig gewesen wäre; die Abteilung hat eine recht große Kapazität, deswegen könnte ich mir vorstellen, dass 6-12 Monate im Vorraus ausreichen.
Der ursprünglich Zeitraum, für den ich mich beworden habe (Mitte März bis Anfang Juli) war lt. Koordinatorin nicht möglich, weil die Anstellung (angeblich) nur von Monatsbeginn bis -ende erfolgen kann - das stimmt so nicht! Wir hatten oft Studenten, die mitten im Monat angefangen / aufgehört haben.