PJ-Tertial Chirurgie in Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt (3/2025 bis 6/2025)

Station(en)
UCH / ACH /GCH
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station, Diagnostik, OP
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ich habe mein 2. Tertial in der Chirurgie in Friedrichstadt abgeleistet. Man wird vorab auf die verschiedenen Abteilugnen eingeteilt, kann jedoch Wünsche äußern (ua. IMC und Neurochirurgie möglich).

Gestartet habe ich mit 8 Wochen in der UCH. Dort startet man morgens um 7 Uhr in der Röntgenbesprechung, danach auf Station bzw. im OP. auf Station war ich relativ wenig, überwiegend im OP. Auf Station unterstützt man die MFA bei Blutentnahmen und ggf. Flexülen (meistens bekommt man die schwierigen). Ansonsten war auf Station für mich eher mit Briefe schreiben, Anmeldungen, Anträgen und Orga verbunden. Die Visiten empfand ich eher lang für die Chirurgie, ab und an wurde auch mal etwas gefragt (jedoch kein Problem, wenn man etwas nicht weiss). Die meiste Zeit habe ich dann im OP verbracht, hier wird man wirklich überall mit eingeteilt, wo es Hakenhaltende Hände benötigt. Leider besteht darin auch ca. 90% der Zeit im OP, da es recht viele junge AIWs gibt, und ich somit meist ledier nur 2. Assistenz war. Für mich war diese Zeit dann leider viel mit wenig Sicht aufs OP-Feld, bei gleichzeitig anstrengender Haltung verbunden. Obendrauf wurde mir es dann oft als "toll verkauft", dass man ja so viel zu OPs mitdarf (wobei man dort ja leider kaum was sieht...). Diese Kritik konnte ich jedoch auch offen kommunizieren und es wurde tatsächlich etwas besser berücksichtigt. Allgemein ist das Team dort super nett, und äußertst freundlich. Selbst mit dem Chef und den OÄ konnte man etwas "freundschaftlicher" reden, was es trotz der o.g. Umstände sehr angenehm gestaltet hatte. Der Chef fragt gerne mal Dinge in seinen OPs (die Relevanz sei manchmal zwar dahingestellt, "ich weiss es nicht" sollte man seiner Meinung nach besser nicht im M3 sagen, warum hat sich mir nicht erschlossen) und erklärt auch sehr gerne. Ich empfand das immer als sehr nett und habe dadurch auch einiges gelernt, zumal er auch sehr rücksichtsvoll ist. Man rotiert für eine Woche in die ZNA, dies war für mich die sowohl beste als auch lehrreichste Zeit. Hier konnte man eigene Patienten betreuen (mit Nachbesprechung) und einiges an Wundversorgung selsbstständig übernehmen. Bei mini-OPs konnte man direkt assistieren, oder durfte diese selbst unter Supervision durchführen. Ich durfte auch bei den Schockräumen mit ins Team und aktiv mitarbeiten. Die betreuende OÄ dort ist mega nett, bringt einem viel bei und ist dabei immer auf Augenhöhe unterwegs! Das ist bislang wirklich die beste Lehrerfahrung, die ich in den letzten Jahren Medizinstudium machen konnte. Zudem kann ich die Dienste sehr empfehlen. Hier kann man viel mehr machen als im normalen Tagesdienst und meistens auch durch die direkte Beutreuung mehr lernen.
Die PJ-Betreuerin ist super nett und man kann auch Wünsche mit ihr absprechen. Ich fand es super, immer eine niederschwellige Ansprechpartnerin zu haben und hatte das Gefühl, dass sie sich auch immer sehr um uns PJs gekümmert hat.

Für die zweite Rotation war ich 5 Wochen in der Allgemeinchirurgie. Auch hier war man entweder auf Station oder im Op. Auf Station war man wie immer für BE, Flexülen, Briefe etc. verantwortlich. Zudem musste man immer noch die OPs für den nächsten Tag vorbereiten und in der Nachmittagskonferenz vorstellen. Auf Station habe ich je nach Arzt tatsächlich auch einiges durchsprechen können, aber war sehr individuell. Man hat regulär 1-2 Wochen Dienst in der Aufnahmeambulanz, dort macht man die Anamnese, Untersuchung und BEs/Flexülen. Hier hat man sein eigenes Zimmer und arbeitet nacheinander alles ab. Es ist noch ein Arzt oder OÄ nebenan, zu diesen hatte ich aber nur wenig Kontakt, meist dann, wenn mir in der körperlichen Untersuchung etwas neues aufgefallen ist. Ansonsten ist die Zeit dort sehr entspannt, zumal man erst um 8 Uhr anfangen kann und auch meistens deutlich früher nach Hause kann. Außerdem gab es die Möglichkeit in den Sprechstunden zu hospitieren, dort habe ich auch noch einmal einiges gelernt, da die OÄ sehr viel erklären und untersuchen lassen. Meistens war man auch noch in den OPs mit eingeteilt. Hier war man zwar oft auch nur Hakenhalter, aber bei den ganzen kleineren durfte man dann auch einiges mehr mitmachen. Das gesamte ACH-Team ist sehr nett und freundlich, jedoch sind die Hierachien hier deutlich abgestufter. Ich habe mich in dem Team sehr wohl gefühlt und hatte eine gute Zeit (neben den üblichen Frustrationen).
Auch hier gibt es eine sehr engaierte PJ-Beauftragte, die sehr nah an uns PJs dran war. Sie war immer sehr bedacht darauf, dass wir alle so viel Erfahrung wie möglich sammeln und gab sich Mühe uns dementsprechend einzuteilen (auch wenn das nicht immer geklappt hat).

Meine restliche Zeit habe ich in der Gefäßchirurgie verbracht. Zu der Zeit war es ein sehr kleines Team, das jedoch super freundlich und PJ-offen war. Vor allem der CA und die FÄ waren sehr nett und daran interessiert, dass man als PJ etwas lernt. Auf Station macht man die üblichen BEs, Flexülen, Briefe und ABIs, meist hat man an einem „reinen“ Stationstag jedoch ab 11 nichts mehr zu tun. Ich habe mir meistens dann die Zeit noch irgendwie rumgebracht, irgendwann konnte man dann auch (manchmal erst auf Nachfrage) deutlich früher nach Hause. Die OPs fand ich sehr interessant, vor allem da man als PJ die 1. Assistenz macht und auch hier proaktiv „mitoperieren“ darf. Ich habe einiges gelernt, obwohl ich zu Beginn gesagt habe, dass ich keine Chirurgie machen werde. Auch hier war es eine sehr angenehme Zeit.

Alles in allem kann ich das Chirurgie-Tertial in Friedrichstadt empfehlen. Wer dem OP lieber fern bleiben möchte, ist hier jedoch falsch aufgehoben, wer gerne kleinere Eingriffe bereits im PJ selbst durchführen möchte, leider auch. Trotzdem habe ich hier einen Rundumschlag der Chirurgie an Erfahrung mitnehmen können und blicke nun auf ein nicht ganz so schlimmes Tertial zurück 

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07