Vorneweg würde ich das PJ an der Uniklinik jedem weiter empfehlen der Lust auf Gyn hat und dem OP nicht ganz abgeneigt ist. Das PJ dort ist definitiv besser als der Ruf dem ihm voraus eilt und ich muss sagen 1 Studientag/Woche der flexible gelegt werden kann ist meiner Meinung nach auch ein großes Argument.
Aber fangen wir vorne an.
An sich gibt es 5 Plätze pro Rotation, sprich es können bis zu 10 PJlerInnen gleichzeitig da sein (Bei mir waren es leider insgesamt nur 2...). Es wird darauf geachtet dass man zu gleichen Teilen Gyn und Geb sieht, bei uns waren dass dann jeweils 2 Monate und dann wurde getauscht. Sollten mehr PJlerInnen da sein, kann man sich auch noch auf die Ambulanzen aufteilen, bzw innerhalb der Gyn ins Privatteam (eher Gyn Onko) oder Allgemeinteam (eher Senologie, allgemeine Gyn, etc, alles was die Chefin nicht macht halt LOL) oder innerhalb der Geb in Kreißsaal und Wöchnerinnenstation.
Ablauf P-Team:
Um 7:00 ist jeden morgen Chefin-Visite, sprich man muss gegen 6:50 umgezogen auf Station sein. Die Visite geht meist bis ca 7:55 und dann ist um 8:00 Frühbesprechung über MS-Teams. In der Regel, hab ich die Visite aber 7:30 verlassen weil ich den OP musste um zu lagern und stand dann eigentlich auch bis 16:00 am Tisch, mal länger mal kürzer (das aber eher selten). Man muss dazu sagen, dass wir zu der Zeit leider nur 2 PjlerInnen waren, bei 3 Säälen steht man da natürlich viel am Tisch. Leider durfte ich auch nicht super viel mit operieren, aber wenn man Engagement und ein bisschen Penetranz an den Tag legt, darf man irgendwann schon auch selber mal ran, war bei mir leider erst in den letzten 2 Wochen, als dann Aufgefallen ist dass man mich noch nie was hat machen lassen.
Die Stimmung im OP ist meistens auch echt ok, vor allem wenn man nicht mit der Chefin am Tisch steht, hab da aber wirklich schon deutlich schlimmeres erlebt.
Wenn man zwischendurch doch mal auf Station war, sind die AssistentInnen auch sehr bemüht einem was beizubringen.
um 16:00 ist dann Nachmittagsbesprechung, die geht idR so bis 16:30/16:45 danach darf man spätestens gehen. Glaube ich hätte auch oft etwas früher gehen können wenn ich mehr danach gefragt hätte.
Ablauf Kreißsaal/FG01:
Hier muss man um 7:45 zur Kreißsaal Übergabe da sein, danach ist dann Frühbesprechung.
Auf FG01, macht man viele Entlassuntersuchungen und Briefe, sowie zwischendurch Sectiones. Generell darf man hier aber auch häufig eigene Patienten betreuen oder die Visite leiten.
Im Kreißsaal betreut man die ambulanten Patienten mit und darf wenn man bemüht ist auch viel schallen und untersuchen. Zwischendurch auch hier Sectiones.
Vaginale Entbindungen sieht man eher nicht, da das UKD einen Hebammengeführten KS hat und die ärztliche Präsenz bei vaginalen Geburten sehr gering ist. Wenn man nett fragt, darf man aber auch da mal dabei sein.
Arbeitsende auch hier vor/nach der Nachmittagsbesprechung.
Dienstags ist immer PJ-Seminar. Dort bereitet immer einer eine Patientin vor und stellt diese dann vor im Anschluss bespricht man den Fall und es gibt Fragen im Sinne einer kleiner Prüfungssimulation. Das war wirklich super!!!
Mittwochs hat man die Möglichkeit am LSK-Trainer zu üben, das ist auch sehr hilfreich und macht echt Spaß!
Man hat einen Studientag die Woche, den kann man flexibel legen und muss sich nur mit den anderen PJlerInnen absprechen, sodass nicht alle am gleichen Tag fehlen.
Die Stimmung im Team ist wirklich super, alle AssistentInnen sind sehr sehr nett und bemüht, die OÄ sind auch im großen und ganzen Top. Klar die Chefin ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich glaube dass sind wohl leider alle ChefInnen in Chirurgischen Fächern.
