PJ-Tertial Innere in Klinikum Bremen-Mitte (5/2022 bis 7/2022)

Station(en)
Böttcher (Gastroenterologie/Hepatologie), Hanse (Hämatologie/Onkologie)
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Ich habe die erste Hälfte meines ersten Tertials in der Inneren in Bremen-Mitte gemacht, da das Krankenhaus Lehrkrankenhaus meiner Uni ist. Ich hatte nicht besonders große Erwartungen und eigentlich gar keine Lust auf das PJ, hatte aber eine erstaunlich gute, spannende und lehrreiche Zeit in Bremen. In der Inneren gibt es pro Tertials meist um die 6 PJler. Wenn man ein ganzes Tertial da ist, geht man 4 Wochen auf eine Station, 4 weitere auf eine andere Station, 2 Wochen auf die Notaufnahme, 2 Wochen auf Intensivstation und dann sind noch 4 Wochen übrig, die man sich frei einteilen kann mit 2 Wochen Fremdrotation oder noch einer anderen Station. Somit sieht man alles mal und ist nirgends zu lange. Es gibt eine Station für Gastro (Böttcher), eine für Kardio/Nephro (Kogge), eine für solide Tumoren und Strahlentherapie (Weser) und eine für Hämatoonkologie (Hanse). Meist ist man zu zweit auf einer Station. Da ich nur ein halbes Tertial da war, war ich 4 Wochen auf Böttcher und 4 Wochen auf Hanse. Ich war somit nicht auf der Notaufnahme oder der Intensiv, habe aber von den anderen auch nur gutes gehört.
Am ersten Tag wurden wir herzlich willkommen geheißen, es war alles sehr gut organisiert und vorbereitet. Man bekommt einen Rundgang durch die Klinik und über das Gelände, Einführung durch den Chef, Klamotten, einen Badge, Schlüssel, Schließfach, PC-Zugang etc. Dann durften wir die Stationeneinteilung und den Wochenplan für uns selbst einteilen, je nach den eigenen Interessen und Urlaubsplänen.
Auf der Böttcher geht es um 8 Uhr los mit Blutentnahmen und Braunülen, dann ab 9 Uhr Visite, da kann man immer und überall mitlaufen und auch eigene Patienten übernehmen. Bei uns waren alle Ärzt:innen und auch die Pflege super motiviert und haben Teaching gemacht und viel erklärt. Am Vormittag gibt es dann eine Frühbesprechung mit dem Gastro-/Koloteam, wo die Patienten des Tages besprochen werden. Dann ist es PJler-Aufgabe elektive Patienten aufzunehmen, BEs die über den Tag noch anfallen zu machen, Verlaufsuntersuchungen zu machen, dokumentieren, Briefe schreiben... Man hat Zugang zu dem PC-Programm, Labor, Bildgebung und kann daher auch immer in den Akten nachlesen und sich weiterbilden. Ich habe viele Briefe geschrieben und dabei wirklich viel gelernt. Wenn auf Station nichts zutun ist kann man immer in die Funktionsdiagnostik gehen und bei Gastros, Kolos, ERCPs, Sono und so weiter zuschauen und mitmachen. Wir haben sehr viel selber sonografiert und auch bei diversen Aszites-/Pleurapunktionen und Abszessdrainagen und so assistiert bzw teilweise (je nach OA) auch ganz alleine gemacht. Ich glaube ich habe dort gerade was praktische Fähigkeiten angeht enorm viel gelernt.
Auf der Hanse geht es 7:30 Uhr los auch mit BEs und Braunülen, dann ist eine lange Visite. Die Station ist geteilt in einen Iso-Teil für Knochenmarktransplantierte und einen normalen Teil. Auch hier nimmt man elektive Patienten auf (davon gibt es dort viele, die zu ihren Chemos kommen), macht die Aufgaben die über den Tag noch anfallen, dokumentieren, Briefe schreiben... Man kann außerdem bei Knochenmarkpunktionen, Lumbalpunktionen und ZVK-Anlagen zuschauen bzw assistieren. Ich habe mich selbst gezwungen auf die Station zu gehen, weil Onkologie, vor allem Leukämien und Lymphome, für mich immer ein großes Rätsel waren. Nach meiner Zeit auf der Hanse, vor allem im KMT-Bereich, habe ich einiges deutlich besser verstanden, sodass ich auch von dieser Station sehr profitiert habe.
Am Nachmittag gibt es eigentlich fast jeden Tag ab 14 Uhr PJ-Unterricht, der auch wirklich sehr gut ist und zuverlässig stattfindet. Es gibt Fallbesprechungen, Patho, Pharma und einen sehr sehr guten EKG-Kurs (am Mittwoch, unbedingt hingehen!!!). Nach dem Unterricht sind wir immer direkt nach Hause gegangen, sodass wir eigentlich nie länger als bis 15 oder 16 Uhr da waren. An den Tagen ohne Unterricht ist auch meist ab 15 Uhr auf Station nichts mehr zutun, sodass man nach Hause gehen kann. Wenn man mal früher losmuss ist das gar kein Problem und einzelne Fehltage werden auch nicht so genau aufgeschrieben ;)
Mittagessen war eigentlich immer möglich, es gibt keine richtige Mensa aber einen Kiosk/Imbiss, der jeden Tag 3 verschiedene warme Gerichte (4,20€) sowie Baguette, Süßes, Snacks anbietet.
Bremen ist gerade im Sommer sehr zu empfehlen, das Klinikum Mitte liegt direkt im Viertel, einem jungen studentischen Stadtteil, wo vor allem abends und am Wochenende viel los ist. Man ist schnell an der Weser, am Werdersee, in Parks, in der Innenstadt. Wir haben in der Freizeit sehr viel mit den anderen PJlern zusammen gemacht und ich hatte eine super schöne Zeit in Bremen. Das Innere-Tertial am Klinikum Bremen-Mitte kann ich nur empfehlen!
Bewerbung
übers PJ-Portal
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
EKG
Bildgebung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
650

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2