PJ-Tertial Chirurgie in St. Adolf-Stift Reinbek (3/2025 bis 6/2025)

Station(en)
AllChi, UnfChi, GefäßChi, ZNA
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Das PJ-Tertial in der Chirurgie war alles in allem gut bis okay - nicht überragend, aber auch nicht total schlecht. Man muss dazu sagen, dass ich selbst auf gar keinen Fall Chirurgie machen möchte.
Das PJ Tertial war insofern gut organisiert, dass man einen Rotationsplan bekommen hat, in dem festgelegt wurde, dass man 6 Wochen in der Allgemeinchirurgie, 3 Wochen Gefäßchirurgie, 2 Wochen Unfallchirurgie und 3 Wochen ZNA hatte (wenn ich mich richtig erinnere).

Allgemeinchirurgie: die Allgemeinchirurgie hat mir am wenigsten gefallen. Das Team ist sehr groß, unterteilt in verschiedene Subdisziplinen (Hernien, Darmchirurgie, Leber/Galle, Oberer GI-Trakt). Als PJler wird man in die Teams zugeteilt für die Visite, bei der man mitläuft und mit dem Ipad dokumentieren soll. Zeit für Erklärungen bleibt hier selten, weil du wie wild damit beschäftigt bist mit dem Ipad alles mitzutippen und nichts zu verpassen. Nach der Visite ist für den restlichen Tag die Einteilung der Teams egal gewesen. Danach konnte man schauen, wo man bleibt. Ich war sehr selten in der Ambulanz, weil man dort auch nur zuhören konnte. Eigentlich ist man jeden Tag in den OP gegangen und hat entweder zugeguckt oder musste assistieren. Die beliebten spannenden OPs waren natürlich toll, aber meistens musste man die OPs assistieren, die man dann am Ende super häufig schon gesehen hat. Am schlimmsten fand ich die Hernienoperationen, da sie anstrengend waren (EMILOS, MILOS) und die Stimmung bei dem Oberarzt im OP angespannt war. Insgesamt war die Stimmung im OP besser als in manch anderen Krankenhäusern, aber bei bestimmten Ärzten etwas unangenehm. Beispiel: einer PJlerin wurde im OP mal unterstellt, ob sie denn mit ihrem besten Freund schlafen würde und ihren Mann betrügen würde. Fazit: es ließ sich aushalten, viele Assis waren sehr nett, manches war halt nicht so nett.

Gefäßchirurgie: die Gefäßchirurgie hat mir sehr gut gefallen. Das Team ist extrem klein, es gibt nur drei Assistenzärzte, dafür sogar mehrere Oberärzte und zwei Chefärzt:innen. Dadurch war es so familiär, dass man als PJler sogar die Chefs duzen durfte. Es wurde jeden Morgen gemeinsam Oberarztvisite gemacht, man konnte viele Wundverbände sehen bei chronischen Wunden oder postoperativ. Danach konnte man als PJler machen, was man wollte, also entweder in die Ambulanz mitgehen, in den OP oder auf Station mithelfen. In der Ambulanz konnte man teilweise gut was lernen, je nach dem welcher Oberarzt anwesend war. Im OP konnte man meistens nur zugucken. Das schöne war, dass die Gefäßchirurgie nicht auf einen angewiesen war zum Haken halten, d.h. wer nicht Chirurgie machen möchte, wird hier glücklich. Andererseits ist die 10. OP auch irgendwann langweilig zum Zugucken. Auf Station gab es selten was zu tun außer Blutentnahmen, wofür die Pflege einen auf dem PJ Telefon angerufen hat.

Unfallchirurgie: die Wochen in der Unfallchirurgie waren allgemein bekannt sehr chillig. Der Chefarzt duldet keine PJler in seinem OP Saal und generell waren sie nicht darauf angewiesen, dass man assistiert. Dementsprechend hatte man nicht viel zu tun. Ich habe entweder Stationsarbeit gemacht, darüber haben sich die sehr netten Assis immer gefreut. Ein paar Mal war ich in der Ambulanz und habe dort bei der BG Sprechstunde zB zugehört, das war auch nett. Ich habe den OP in der Unfallchirurgie nur zwei Mal betreten, die Stimmung war jeweils nett, solange man dem Chefarzt nicht begegnet ist.

ZNA: die ZNA Rotation war das absolut beste des gesamten Tertials. Dies hat mir unglaublich Spaß gemacht und dort hat man wirklich was gelernt! Die ZNA der Allgemeinchirurgie wird teilweise auch durch die Urologen betreut, sodass man auch ein paar nette urologische Fälle mitbekommt. Insgesamt durfte ich hier je nach Arzt Anamnese, körperliche Untersuchung, Sonografie etc. machen und dokumentieren. Leider waren häufig nicht die Räumlichkeiten da, um alles alleine zu machen, aber dafür waren besonders die urologischen Assis extrem nett und haben einen auch nicht von oben herab behandelt. Die Zeit war wirklich toll.

Sonstiges: PJ Unterricht gibt es in Reinbek sehr viel. Die Qualität des Unterrichts ist unterschiedlich, der Unfallchirurgische/orthopädische Unterricht wird zB von einem Arzt in Rente gehalten, der sich sehr oft wiederholt, sodass man fast einschläft. Was ich persönlich schade fand, ist dass der EKG-Unterricht bei uns nicht mehr stattgefunden hat, obwohl alle PJler zuvor von diesem Unterricht so geschwärmt haben.
Man erhält 400 Euro als Gehalt in Reinbek. Dafür gibt es leider aktuell keine Mensa, weswegen man immer in einem Raum sein eigenes Essen essen muss. Im OP konnte man sich allerdings immer kostenlose Brötchen und Kaffee nehmen, falls man keine Lust hatte sich was vorzukochen.
Kontakt zur Pflege hat man eher selten, da man so wenig Zeit auf Station verbringt. Im OP sind die meisten anderen Berufsgruppen freundlich. PJler sind dort eben keine Seltenheit.
Bewerbung
über das PJ-Portal
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Repetitorien
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07