Mein Chirurgie PJ im AK St.Georg war an manchen Tagen eine Komödie und an anderen eine einzige Vollkatastrophe mit melodramatischen Ausmaßen. Eins kann ich vorweg auf jeden Fall sagen: mein Chirurgie Tertial im Ak St Georg wird mir definitiv noch lange im Gedächtnis bleiben.
Generell galt für alle Einsätze im St Georg, dass die Ärzt:innen erwartet haben, dass man gerne und viel in den OPs assistiert. Wenn man merklich gezeigt hat, dass man kein Bock auf Chirurgie hat, war man bei den meisten eigentlich ziemlich unten durch. PJ Unterricht war im St Georg ein Fremdwort. Das gab es da einfach mal nach Lust und Laune in meinem gesamten Tertial wenns hoch kommt 4x.
Außerdem war mein Chirurgie Tertial dort ausschließlich von BEs, Viggos legen, Drainagen ziehen, Haken und Klappe halten und der üblichen PJ-Drecksarbeit durchzogen. Das ist ja prinzipiell auch nicht so schlimm, wenn es sich irgendwie noch in Grenzen hält und man auch noch andere Dinge im PJ machen kann. Zum Beispiel zur Abwechslung auch mal ein bisschen was lernen und Teaching bekommen. Wenn ihr aber wirklich nur bilderbuchmäßig ausgebeutet werden wollt und literally weinend nachhause gehen möchtet, dann empfehle ich euch die Unfallchirurgie wärmstens. Die Ärzte da waren einfach nur undankbar, herablassend in ihrem Verhalten gegenüber den PJlern. In ihren Augen waren wir wirklich nur billige Arbeitskräfte (die dort ja nicht mal bezahlt werden).
Ich habe dort null Teaching bekommen und niemand hat sich für einen interessiert.
Der einzige positive Einsatz war auf der Gefäßchirurgie: Dort war das Team super lieb, die Oberärzte sehr offen und immer bereit einen im OP als Assistenz einzubinden und was zu erklären. Man hat auf Station eine überschaubare Menge an BEs morgens erledigt, ist mit auf Visite gegangen, hat ein paar ABI Messungen am Nachmittag gemacht und bei Bedarf bei OPs assistiert. Die AÄ auf Station waren auch sehr lieb und immer bereit einem ein bisschen Teaching zu geben.
Der Einsatz auf der Allgemeinchirurgie war mittelmäßig, das war aber denke ich vor allem der kleinen Größe der Abteilung verschuldet. Man konnte da nicht wirklich viel assistieren, weil die meisten OPs da laparoskopisch waren und die da ungern Studis an den Tisch gelassen haben. Wenn man Interesse an Chirurgie gezeigt hat, haben einige Ärzte trotzdem öfter mal was erklärt. Die PA, die zu meiner Zeit da war ist auch super lieb gewesen und hat die Studis zum Drainagen ziehen mitgenommen und bisschen rumgeführt. Ansonsten war die Zeit dort auch eher undankbare PJ Aufgaben belastet, weniger aktives Lernen und oft auch dumm rumsitzen.
Zusammenfassend würde ich keinesfalls freiwillig nochmal ins Ak St Georg fürs PJ und lieber nach Alternativen suchen :)