Mir hat das Tertial sehr viel Spaß gemacht! Erstmal ist die Organisation des PJs im Dritten Orden sehr gut, sie sind vorbereitet, es gibt gratis Mittagessen und der Unterricht findet täglich statt und ist sehr gut gemacht. Leider bekommt man nur ein iPad für den gesamten Zeitraum, aber besser als gar nichts.
Es gibt einen PJ-Beauftragten der Anästhesie und da höchstens 2 PJler gleichzeitig da sind, hat man guten Kontakt zu ihm und kann Wünsche bzgl Rotation äußern, die dann auch nach Möglichkeit berücksichtigt werden. Ich war in meiner Zeit 7 Wochen im Zentral-OP, 5 Wochen auf Intensivstation, 1 Woche im ambulanten OP-Zentrum und 3 Wochen im Kinder-OP. Außerdem hat man die Möglichkeit, beim Notarzt mitzufahren, muss sich da allerdings immer am Anfang der Monats in eine Liste eintragen und hoffen, dass man nicht von einem Assistenten verdrängt wird, was leider öfter passiert, also am Besten öfter eintragen, dann klappt es sicher einmal.
Zu den einzelnen Bereichen:
Zentral-OP: Es gibt 7 Säle und oft einige Rettungs-/Notfallsanitäter*innen, die mit einem um die OPs "konkurrieren". Oft bleibt dann gar nicht mehr so viel Auswahl, in welchen Saal bzw zu wem man geht. Man muss ein bisschen schauen, dass man sich an die richtigen Anästhesist*innen hält, manche haben sehr viel Lust, einem was zu erklären und/oder lassen einen sehr viel machen, wenn man Motivation zeigt. Bei anderen merkt man hingegen sofort, dass sie am Liebsten alleine wären und eh alles selber machen, von denen hält man sich am Besten fern. Die jungen Assistent*innen sind meistens sehr nett und erklären viel, man darf aber logischerweise wenig selbst machen, weil sie selbst noch Erfahrung sammeln müssen. Insgesamt sieht man Regionalanästhesien, darf je nach Eigeninitiative viel bei der Narkose machen, wie Beatmen, Medikamente verabreichen, Beatmungsgerät einstellen, LaMa schieben, Intubieren,...
Intensivstation: Hier geht man immer gemeinsam mit den beiden Assistenzärzt*innen und dem Oberarzt auf Visite, wo man einiges lernt, alle haben auch Lust, einem etwas beizubringen und zu erklären. Bis auf körperliche Untersuchungen und ein paar Telefonate bzw Assistieren bei ZVKs/Arterien oder Punktionen kann man leider nicht sehr viel machen, ich fand das aber trotzdem sehr lehrreich und hat mir Spaß gemacht. Wenn man etwas aktiver fragt, darf man sicher auch mal unter Anleitung einen ZVK/Arterie legen, bei mir hat sich das leider kaum ergeben, vll war ich da einfach zu passiv. Man darf aber generell bei allem zuschauen, was auf der Intensivstation passiert, z.B. fiberoptische Wachintubation oder Endoskopie/TTE/..., wodurch man viel verschiedenes lernt.
Im Kinder-OP ist alles viel heikler, deswegen darf man nicht alles machen wie im Zentral-OP, aber wenn man sich gut anstellt, bekommt man auch verantwortungsvolle Aufgaben. Generell ist das OP-Team dort sehr nett und herzlich, weshalb die Zeit allein deshalb schon sehr gut war. Und die Arbeit mit den Kindern hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenn sie die meiste Zeit schlafen...
Im ambulanten OP sind kürzere Eingriffe, wie Leistenhernien, kleinere unfallchirurgische oder gynäkologische Eingriffe und an einem Tag in der Woche pädiatrische HNO-OPs. Es geht dort sehr familiär zu, da nur wenige im AOZ arbeiten und so ein sehr gutes Teamgefühl herrscht. Auch als PJler wird man sofort in das Team aufgenommen und man darf alles machen, was man sich zutraut und was einen interessiert. dadurch, dass die OPs eher schnell gehen, ist man viel mit Ein-/Ausleitung beschäftigt und kriegt dabei viel Routine.
Insgesamt hat es mir wie gesagt sehr gut gefallen, sowohl das Krankenhaus an sich als auch die Anästhesieabteilung, da es wegen der vielen Rotationen immer spannend und abwechslungsreich war.