PJ-Tertial Innere in Staedtisches Klinikum St. Georg (3/2025 bis 6/2025)

Station(en)
Pneumologie, ZNA
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein zweites Tertial in der Inneren Medizin am Klinikum St. Georg Leipzig absolviert. Das Tertial ist prinzipiell in zwei Abschnitte à 8 Wochen geteilt, von denen ich den ersten in der Pneumologie und den zweiten in der internistischen ZNA verbracht habe. Einteilungswünsche kann man beim PJ-Beauftragten vorab äußern, diese werden auch im Allgemeinen berücksichtigt, gerade bezüglich der (beliebten) ZNA sollte man sich allerdings möglichst frühzeitig melden, um einen Platz zu bekommen. Im Folgenden kurz etwas zu den einzelnen Stationen.

Pneumologie:
Die Aufgaben und Abläufe in der Pneumologie entsprachen, denke ich, in etwa dem, was man von einem PJ-Tertial in der Inneren Medizin erwartet. Studentische Hauptaufgaben waren Blutabnahmen und Flexülen (Anzahl jeweils stark schwankend, an einigen Tagen durchaus aber eine Aufgabe, die einen den Vormittag über ganz gut beschäftigen konnte 😉). Falls mal etwas nicht geklappt hat, war das nie ein Problem. Ansonsten ist man vormittags zur Visite mitgelaufen. Je ein Mal pro Woche sind Chefarzt- und Oberarztvisite. Sehr positiv anzumerken ist, dass sowohl der Chefarzt als auch eine Stationsoberärztin von sich aus viel zur pneumologischen Untersuchung und den Krankheitsbildern erklärt haben. Zum Mittagessen ist man immer gekommen. Nachmittags waren PJ-Aufgaben v.a. Auswertung von BGAs und EKGs (was man dadurch ganz gut lernt), anfallende BEs/Flexülen sowie seltener Aufnahmen auf die Station. Zudem schallt man regelmäßig nach Pleuraergüssen (und manchmal nach etwas anderem).
Im Tertial vorgesehen ist auch eine Rotation auf die pneumologische Intensivstation, wo ich ca. 2 Wochen verbracht habe. Dort ist man vor allem an der Statuserhebung der Patienten beteiligt, zudem war ich einige Male Assistenz beim Legen diverser Intensivzugänge (Arterieller Katheter, ZVK). Selbst Probieren konnte ich in meiner Zeit dort leider nichts, ich denke, dass das aber auch davon abhängt, wer gerade als Assistenzarzt/-ärztin dort eingesetzt ist.
Grundsätzlich musste ich selten länger bleiben und durfte häufiger zumindest etwas früher gehen. Einmal konnte ich eine Pleurapunktion versuchen und einmal in der Funktionsabteilung kurz selbst ein Bronchoskop bedienen; das waren so die Highlights der Tertialhälfte. Wer sich für Innere Medizin oder im speziellen für Pneumologie interessiert, kann denke ich eine gute Zeit in der Abteilung verbringen. Für Leute, die mit dem Fachbereich gar nichts am Hut haben, gibt es gegebenenfalls aber bessere Alternativen.

Internistische ZNA:
Die zwei Monate in der ZNA waren für mich die insgesamt wahrscheinlich lehrreichste Zeit im PJ gewesen, dadurch bedingt, dass man dort so nah wie vermutlich als PJler möglich am echten ärztlichen Arbeiten teilhaben kann. Patienten werden von der Pflege kurz vorgesichtet sowie triagiert und ihnen wird Blut abgenommen (+ gegebenenfalls schonmal ein EKG geschrieben etc.), dann landet die Akte auf dem Schreibtisch der Ärzte. Dort ist man weitestgehend erstmal gleichberechtigt mit allen anderen im Team und kann sich im Allgemeinen komplett selbstständig eine der Akten nehmen und den jeweiligen Patienten anschauen – das heißt Anamnese und körperliche Untersuchung machen, Labor/BGA/ EKG befunden, oft nach Absprache auch noch Ultraschall durchführen. Am Ende übergibt man den Fall einem der Ärzte und kann dann oft mit ihnen gemeinsam überlegen (bzw. schonmal selbst im Vorfeld darüber nachdenken…), was vielleicht noch getan werden muss, was als Verdachtsdiagnose im Raum steht und wie es mit dem Patienten weitergehen soll.
Ich konnte dadurch bedingt viel Ultraschall sowie strukturierte Anamnese/Untersuchung üben – besser, als das denke ich im Normalstationsbereich an den allermeisten Stellen sonst möglich ist. Ein paar Mal war ich mit im Schockraum gewesen, dort hat man allerdings eher zugeschaut. Bei Interesse ist es wohl möglich, auch eine NEF-Schicht mitzumachen, davon hatte ich allerdings keinen Gebrauch gemacht.
Ich möchte selbst nicht unbedingt die Richtung Notfallmedizin verfolgen, kann aber jedem nur ans Herz legen, eine gewisse Zeit in der ZNA zu verbringen, falls sich die Möglichkeit ergibt. Man sollte sich auch nicht davon abschrecken lassen, dass der Umgangston zuweilen etwas „rauer“ ist als in anderen Bereichen. Grundsätzlich hatte ich mich als PJler wirklich wertgeschätzt gefühlt und ein offenes Klima für Fragen herrschte auch (wenn es nicht gerade zu stressig war). Und so eigenständig wie in der Notaufnahme kann man als Student fast nirgendwo arbeiten.

Zusammenfassend kann ich mein Tertial in der Inneren Medizin am Klinikum St. Georg auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Zentrale Notaufnahme ist nicht umsonst so beliebt, aber auch die Pneumologie kann ich als Abteilung speziell denen, die sich für Innere Medizin oder die Spezialisierung etwas interessieren, ans Herz legen. Damit viel Spaß und gutes Durchhalten 😊
Achso, und zum Organisatorischen: Das St. Georg zahlt aktuell 400 Euro pro Monat. Am Klinikum gibt es fürs gesamte Tertial 3 Studientage, zudem einmal pro Monat 2 komplette Fortbildungstage, an denen man freigestellt ist. Und als ich krank war, durfte ich gnädigerweise auch mal zuhause bleiben :D
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
EKGs
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33