10 Wochen OP
6 Wochen Intensivstation
1 Tag NEF
ILS-Kurs
Das PJ in der Anästhesie im DRK Westend ist gut organisiert und strukturiert. Das Team ist sehr groß, da es ebenfalls für den Standort am DRK Mitte mitverantwortlich ist. Somit war es kein Kinderspiel im Team anzukommen und sich zu integrieren, es hat einige Zeit gebraucht, bis man alle kannte und auch mit den meisten mal im OP gewesen ist. Die Assistenz- und Fachärzte waren alle super nett und von ihnen haben die meisten einen auch so gut wie alles selber im OP machen lassen. Am Ende des Tertials konnte ich einfache Narkosen komplett eigenständig unter Aufsicht durchführen. Bei den Oberärzten, die fast ausschließlich Saalaufsichten machen, gab es sehr nette und weniger nette, die öfter mal für Anspannungen innerhalb des Teams gesorgt haben. Einige wenige hatten einen sehr herablassenden konfrontativen Ton auf Lager, das war weniger angenehm in den jeweiligen Situationen. Bei der Pflege war es ähnlich, hier gab es viele sehr nette aber auch einige unfreundlichere. Zudem ist anzumerken, dass im DRK Westend primär Lamas geschoben werden und weniger intubiert wird. Während meiner Zeit habe ich ca. 20-30 mal intubieren dürfen. ZVKs und Arterien kamen im OP auch eher seltener vor, mit viel Glück durfte man unter Aufsicht die Punktionen durchführen. Bei Plexusblockaden, Spinalen etc. durfte man zuschauen, Blöcke wurden aber auch im Vergleich zu anderen Häusern eher selten gestochen.
Auf der Intensivstation haben sich die meisten Oberärzte nicht wirklich mit uns PJlern auseinandergesetzt. Man musste sich selber einbringen, dann wurden auch Dinge gezeigt und erklärt, wenn auch nicht ausführlich. Das Interesse war von den meisten Oberärzten ausgehend nicht sehr groß und man kam sich oft lästig vor. Die Intensivstation ist Anästhesie-geführt, bietet aber auch für internistische und chirurgische Assistenzärzte eine Rotationsmöglichkeit. Ich durfte Patienten mit Aufsicht selber betreuen, untersuchen, einen Status schreiben und übergeben. Kleinen Eingriffen wie ZVKs oder Arterien durfte ich auch, wenn auch selten, selber durchführen. Da gerade neue Assistenzärzte auf die Intensivstation rotiert waren, wurden diese jedoch bei den Prozeduren bevorzugt.
Zudem wurde uns PJlern die Möglichkeit geboten, einen Tag auf dem NEF zu hospitieren. Der Tag hat mir besonders viel Spaß gemacht. Während meiner Schicht war relativ viel los und man hat spannende Einblicke gewinnen können, sowohl auf der Feuerwache als auch draußen.
Auch wurde uns die Teilnahme an einem ILS-Kurs im Haus ermöglicht. Der wurde auch wunderbar angeleitet und man konnte selber die Führung bei Reanimationssituationen üben.
PJ-Unterricht gab es 1x die Woche innerhalb der Anästhesie, der jedoch sehr oft ausfiel. Auch 1x wöchentlich fand der allgemeine PJ-Unterricht für alle PJler statt. Auch dieser fiel öfter mal aus.
Insgesamt war das Terital in der Anästhesie sehr abwechslungs- und lehrreich. Auch wenn es zwischenmenschlich nicht immer einfach war, vor allem mit den Oberärzten, war die Mehrzahl des Teams sehr nett und aufgeschlossen. Eine Mittagspause (bzw. Frühstückspause auf der Intensivstation) war immer möglich und man hat diese meist auch mit den Kollegen verbringen können.