PJ-Tertial Innere in Klinik Bad Reichenhall (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
Pulmo, ZNA, Gastro
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Die Bewertung mittels Noten fällt schwer, da je nach Rotation mein Eindruck recht verschieden war.

Allgemeines: Rundum traumhaft ist auf jeden Fall die Organisation im Sekretariat von Frau Überall! Sie versorgt einen am ersten Tag mit Schlüssel, Telefon, Ausweis, Namensschild, Merkzetteln und Zugangsdaten für das PC-Programm. Für das PC-Programm hat man sogar einen ganzen Tag lang eine Schulung, sodass man damit tatsächlich direkt gut arbeiten kann. Der PJ-Beauftragte Markus Fichter begrüßt einen herzlich und zeigt einem am ersten Tag die Klinik. Er und der Chef der Pulmo haben uns auch einen Tag zum Pizza essen eingeladen und mit uns ein bisschen über unsere Erwartungen und Pläne geredet.
Die Rotationen können die PJler unter sich selber einteilen. Man kann bis zu 4 verschiedene Bereiche besuchen, kann aber auch einfach weniger machen und dafür dort dann länger bleiben. Urlaubstage zu nehmen ist ohne Probleme möglich, man muss dafür auch nicht um Erlaubnis fragen. Wichtig ist nur, dass man sie selbstständig in einer Exceltabelle notiert. Wer mag kann an den Wochenenden/Feiertagen freiwillig Blutentnahmedienste übernehmen. Das wird mit 20 Euro die Stunde plus Ausgleichsfrei vergütet. Wohnen darf man kostenlos auf einer stillgelegten Station in der Klinik. Es gibt Einzel- und Doppelzimmer, wobei ich das mit dem Doppelzimmer viel weniger schlimm fand als vorher gedacht. Nervig wird es nur, wenn man in unterschiedlichen Schichten arbeitet, sodass Schlaf-Wach-Zeiten nicht zusammen passen. Aber dafür wurde im Verlauf eine Lösung gefunden. Man teilt sich Küche und Waschküche mit den anderen PJlern (ca. 12 wenn alle Plätze gebucht sind). Das kann natürlich mal eng werden, vor allem in den Kühlschränken, aber im Großen und Ganzen hat das viel besser funktioniert als gedacht und war wirklich schön, soviel Zeit zusammen zu verbringen. Zum Wandern ist Bad Reichenhall und die Umgebung natürlich ein Traum, einige PJler hatten auch ihre Räder dabei und sind da auch auf ihre Kosten gekommen. Über die Klinik kann man sich außerdem den Wellpass besorgen. Kostet 30 Euro pro Monat und ermöglicht freien Eintritt in verschiedene Sport/Freizeiteinrichtungen. Ich persönlich hab den am Ende dann doch kaum genutzt, weil ich wegen des sommerlichen Wetters hauptsächlich draußen unterwegs war. Aber es ist sicher sehr lohnenswert bei schlechtem Wetter, wenn man regelmäßig ins Gym/zum Yoga/Schwimmen geht oder wenn man einfach mal neue Sportarten ausprobieren möchte.
Studentenunterricht ist 1x pro Woche für 45 Minuten. Meistens eher Frontalunterricht per Powerpoint, aber ich muss gestehen, dass ich ihn oft auch schlichtweg vergessen habe, da er jede Woche zu einer anderen Zeit stattfindet.

Pulmo: Hier war meine erste und mit Abstand beste Rotation! Herr Fichter übernimmt die Betreuung der PJler und behandelt sie einfach genauso wie die Assistenzärzte: man bekommt eigene Patienten und darf dort von Anfang bis Ende alles selber machen. Visite, Dokumentation, Untersuchungen und Medikamente anordnen, sie in der Frühbesprechung vorstellen, Angehörigengespräche, Organisation rund um die Entlassung , Brief schreiben. Natürlich alles in enger Rücksprache mit ihm, jeden Morgen und Nachmittag kommt er dafür auf einen zu und steht den Rest des Tages immer telefonisch zur Verfügung wenn man Fragen hat. Das alles muss man auch nicht von Tag 1 alleine können sondern es wird einem von ihm alles geduldig gezeigt und man kann jederzeit sagen, wenn einem etwas zu viel wird oder man sich unsicher fühlt. Die ganze Atmosphäre ist dadurch wahnsinnig wertschätzend, man wird halt wirklich als ärztlicher Kollege in Ausbildung gesehen und nicht als Helferlein für unliebsame Aufgaben missbraucht. Dadurch bin ich wahnsinnig gern jeden Tag dorthin gegangen und habe viel gelernt. Das einzig Blöde: Ich glaube so eine tolle Betreuung, findet man im PJ nie wieder. Es setzt einen so hohen Standard, ich war danach eigentlich immer enttäuscht :D

ZNA: Hier darf man sich aussuchen, welche Schicht man arbeiten möchte. Sind zwei PJler gleichzeitig dort, macht die Einteilung in 12h Schichten oder Tag- und Nachtdienst Sinn und ist auch eine coole Möglichkeit, das mal ganz sanft auszuprobieren. Hier sind alle Leute sehr nett, die Lehre ist jedoch oft auf der Strecke geblieben. Häufig durfte ich zwar eigenständig Anamnese und körperliche Untersuchung machen und dokumentieren, danach wurde ich aber meist schon zum nächsten Patienten geschickt ohne dass jemand mit einem Differentialdiagnosen, weitere Diagnostik oder Therapieoptionen besprechen wollte. So hat man dann natürlich wenig gelernt und war echt frustriert, weil man den Verlauf gar nicht mehr mitgekriegt hat. Es gibt aber auch ein paar mega motivierte Kolleginnen, die mit einem ganz bemüht alles besprechen und wo man dann wahnsinnig viel Spaß hat (zum Beispiel Sonja und Johanna!). Während meiner Rotation gab es einen Fortbildungstag mit Skillstraining und Fallsimulationen im Schockraum, da durften wir PJler auch dran teilnehmen.

Gastro: Hier war ich zwischendurch wirklich sehr frustriert. Auch hier sind die Leute grundsätzlich nett, aber für Lehre verantwortlich fühlt sich eigentlich niemand so richtig. Patienten selber betreuen ist da einfach nicht das Gleiche wie auf der Pulmo. Die AÄ stellen die dann eh in der Frühbesprechung selber vor und treffen Absprachen mit den OÄ bezüglich der Diagnostik und Therapie ohne einen, man soll eigentlich nur den Brief schreiben. So richtig Sinn ergibt das dann nicht. Es gibt AÄ, die einen zwar nicht um Helferlein Aufgaben bitten, dafür aber auch nie Bescheid sagen wenn sie zu Visite etc. gehen. Dann gibt es AÄ, die haben regelmäßig Blutentnahmen, Briefen etc. für dich, bringen dir aber trotzdem nichts bei. Wirklich böse gemeint ist das vermutlich nie, es fehlt glaub ich einfach an nem Lehrkonzept und je nach Situation auch schlichtweg an Zeit. Am sinnvollsten ist es daher oft runter in die Funktion und ins Sono zu gehen. Im Sono darf man meist Vor- oder Nachschallen und sieht einiges an pathologischen Befunden. In der Endoskopie hängt es sehr vom anwesenden Arzt ab, Nino ist zum Beispiel ganz lustig und beantwortet alle Fragen. Der Chefarzt Dr. Wagner hat mich sehr positiv überrascht. Der ist menschlich sehr angenehm, respektvoll zu allen und bemüht einem was zu vermitteln. Leider war er während meiner Rotation länger im Urlaub.

Insgesamt kann ich das Innere-Tertial in Bad Reichenhall auf jeden Fall empfehlen. Die Rahmenbedingungen und die Ausflugsmöglichkeiten sind super, Lehre hängt ein bisschen von den Ärzten ab, mit denen man zusammen Dienst hat. Alles in Allem hab ich aber viel gelernt, man muss es manchmal oft eben erst aktiv einfordern oder ins Sono verschwinden :D
Bewerbung
Übers PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Notaufnahme
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2