PJ-Tertial Chirurgie in Luzerner Kantonsspital Wolhusen (3/2025 bis 5/2025)

Station(en)
Allgemeinchirurgie und Orthopädie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Erstmal vorne weg: Ich hätte mir kein schöneres Chirurgie-Tertial vorstellen können und bereue im Nachhinein, nicht mein gesamtes Tertial in Wolhusen verbracht zu haben! Ich hatte mich allerdings schon vorher für ein Splitting entschieden und hatte für die zweite Hälfte des Tertials einen Platz in Zürich...

So herzlich wie in Wolhusen wurde ich in keiner anderen Famu oder im PJ aufgenommen! Das Team ist wirklich super nett; von den beiden Chefärzten über Oberärzte, Assistenten, Sekretariat und OP-Pflege. Man hat das Gefühl, dass es allen am Herzen liegt, dass man sich wohlfühlt. Und das tut man auch wirklich - ich hab mich jeden Morgen richtig auf die Arbeit und vor allem auf die Leute gefreut! Auch außerhalb der Arbeit wird man vom Team unglaublich herzlich integriert und darf sich oftmals über Einladungen zu Grillabenden, gemeinsamen Abendessen oder entspannten Abenden in Luzern am See freuen!
Ursprünglich konnte ich mir nie vorstellen, Chirurgie zu machen, aber bei der unfassbar schönen Erfahrung, die ich in Wolhusen machen durfte, wurden meine langjährigen Pläne, in die Innere zu gehen, beinahe gekippt. Falls ich mich doch noch umentscheiden sollte, würde ich in keinem Spital lieber anfangen wollen!😊
Natürlich ist Wolhusen ein kleines Spital und es werden keine super special/crazy Operationen durchgeführt. Dafür darf man eigentlich fast immer mit Zunähen und einfach unglaublich viel in den OP! Gerade für Leute, die Orthopädie machen wollen ein riesen Plus – man ist sehr viel in den orthopädischen OPs eingeteilt, darf aber auch in der Allgemeinchirurgie in viele OPs reinschauen.

Arbeitsalltag:
Morgens gings zwischen 6:30 und 7:00 Uhr los. Als UHU ist man für die Eintritte (mit Anamnese und Untersuchung der Patienten) zuständig. Nachdem die ersten Patienten um 6:30 aufgenommen werden, haben wir uns abgewechselt und einer von uns hat die frühen Eintritte übernommen. Um 7:00 gings dann für den Rest los mit der Visite, um 7:30 ein kurzer Morgenrapport mit Röntgenbesprechung und Besprechung von Fragen/Fällen, ab 8:00 gings los mit den OPs. Wir UHUs waren abwechselnd im OP eingeteilt, im Schnitt in 2 pro Tag. Wir UHUs waren sehr viel in den orthopädischen OPs, sprich viele Hüft und Knie TEPs. Wenn man nicht im OP war, hat man sich um die Eintritte gekümmert, ein bisschen Stationsarbeit gemacht und konnte in Sprechstunden mitgehen.
Wir waren abwechselnd je eine Woche auf dem Notfall eingeteilt, was mir persönlich richtig viel Spaß gemacht hat! Dort konnte man Patienten untersuchen, kleine Wunden nähen und durfte einfach normal mitarbeiten und so viel an Aufgaben übernehmen wie man wollte.
Der Dienst geht offiziell bis 17:00, wobei wir oft auch früher gehen konnten, wenn nichts mehr zu tun war. Ab 17:00 bis um 7:00 am nächsten Morgen hatte immer ein UHU Pikett Dienst (nachdem wir zu 4. waren hatte man einmal die Woche Pikett), das heißt, man wurde reingerufen, falls noch eine notfallmäßige OP anstand. Ich fand die Pikett Dienste super, weil man oftmals einfach als erste Assistenz mit einem/einer OA/OÄ operieren durfte und nochmal mehr Einblicke v.a. in allgemeinchirurgische OPs bekommen hat.
Am Wochenende hatte ebenfalls ein UHU gemeinsam mit einem Assistenzart/einer Assistenzärztin Pikett, sprich man hatte ab Freitag um 17:00 bis Montagmorgen um 7:00 Rufbereitschaft und ist Samstag und Sonntag jeweils normal Visite gegangen und hat dann gemeinsam mit dem AA/der AÄ auf dem Notfall gearbeitet.
Die Dienstpläne wurden uns ein paar Wochen vor Beginn des Tertials zugeschickt, wir konnten die Dienste aber auch vollkommen problemlos unter den UHUs hin und her tauschen. Zusätzlich bekommt man in der Schweiz pro Monat 2 Urlaubstage, hier konnten wir unsere Wünsche einfach angeben und den Urlaub dann eigentlich problemlos nehmen (die Assistenzärztin, die für unseren Dienstplan zuständig war, hat sich wirklich bemüht, alle Wünsche zu berücksichtigen - letztendlich haben wir uns aber einfach untereinander ein bisschen absprechen müssen, weil natürlich nicht alle UHUs auf einmal Urlaub nehmen können)
Auch wenn man einen Arbeitsvertrag mit einer 50-Stunden Woche bekommt, überarbeitet man sich wirklich nicht. Natürlich gibt es mal Tage, an denen man sehr lange im OP ist, aber es findet sich auf jeden Fall immer gut Zeit zwischendurch einen Kaffee mit den KollegInnen zu trinken, oder auch mal ein Eis auf dem Spitalbalkon zu essen.

Gehalt und Kosten:
Gehalt 1250 Chf, zzgl. Zuschläge für Pikett und Wochenende (durch Pikett und Wochenenddienst hat man wirklich nochmal gut was dazuverdient!😊)
Zimmer 368 Chf im Monat

Leben und Freizeit:
Nachdem man gemeinsam mit den anderen UHUs im Personalwohnheim direkt neben dem Spital wohnt, hat sich die Zeit in Wolhusen für mich fast ein bisschen wie eine Klassenfahrt angefühlt. Wir sind morgens gemeinsam zum Spital rüber gelaufen, haben nach der Arbeit oftmals zusammen auf dem Balkon im Wohnheim Kaffee oder Ovomaltine getrunken, haben vor dem Spital Tischtennis gespielt, abends zusammen gekocht oder sind zusammen nach Luzern gefahren. Wolhusen ist wirklich klein, man ist aber auch super schnell in Luzern oder in den Bergen zum Wandern. Ich hab meine Zeit in Wolhusen einfach super genossen, vor allem natürlich die Nähe zu den Bergen mit den vielen möglichen Freizeitaktivitäten!
Auch mit meinen Mit-UHUs hatte ich richtig Glück, wir haben uns von Anfang an super verstanden und richtig viel gemeinsam unternommen. Das hat natürlich auch nochmals mehr dazu beigetragen, dass ich mich so unglaublich wohl gefühlt habe – auch nachdem ich dann für die anderen zwei Monate nach Zürich gewechselt hatte, bin ich fast wöchentlich nach Luzern gefahren, um die Leute wiederzusehen!
Die Personalzimmer sind meiner Meinung nach top für ein Wohnheim – alles super sauber, jeder hat ein Zimmer mit eigenem Bad und Balkon, pro Stockwerk gibt es eine Küche mit Herd, Spüle, Ofen, einem absperrbaren Kühlschrankfach pro Person und im Keller gibt es Waschmaschinen. Es lohnt sich bisschen was an Küchenutensilien mitzubringen, meistens findet sich aber in jeder Küche zumindest ein paar Töpfe und evtl. sogar eine Pfanne.

Fazit:
Ich könnte ewig von meiner Zeit in Wolhusen schwärmen – aber um das zu erleben, muss man einfach selber vor Ort gewesen sein! Ich kanns jedem nur empfehlen und hätte rückblickend am liebsten das ganze Tertial in Wolhusen gemacht! Ganz viel Liebe an das gesamte Team und nochmals ganz herzlichen Dank für die wunderschöne Zeit in Wolhusen!! <3
Bewerbung
1 Jahr im Voraus an Frau Wiederkehr. Frau Wiederkehr kümmert sich super, beantwortet alle Fragen und organisiert alles wirklich ganz wunderbar!
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
Tätigkeiten
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1250 CHF + Zuschläge durch Pikettdienste
Gebühren in EUR
368 CHF (Wohnheim)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1