Im großen und ganzen würde ich das Innere Tertial im AK Wandsbek auf jeden Fall weiterempfehlen!
Es gibt feste Rotationspläne für die PJlerInnen. Man wird standardmäßig 5 Wochen in der Gastro, 3 Wochen in der Kardio, 5 Wochen in der Pneumo, 1 Woche in der ZNA und 2 Wochen auf Intensiv eingesetzt. Die Abteilungen sind da aber relativ flexibel und nachdem ich nett gefragt habe, war ich am Ende 4 Wochen in der Gastro , 3 Wochen in der Kardio, 3 Wochen in der Pneumo, 2 Wochen in der ZNA und 3 Wochen auf Intensiv.
Es gibt einen Blutentnahmedienst für die Inneren Abteilungen. Die Blutentnahmekraft legt allerdings keine Viggos. Wenn die Patienten bei Untersuchungen oder im OP sind, wenn sie vorbeikommt ist es i.d.R. PJlerInnen Aufgabe die Blutentnahme im Laufe des Tages zu erledigen. Insgesamt halten sich (solange die Blutentnahmekraft nicht im Urlaub ist) die Blutentnahmen echt im Rahmen und man verpasst, wenn man sich mit den AsisstentInnen ein bisschen abspricht, auch nicht die Visite (die in der Inneren ja einfach am ehesten den Rahmen bietet nebenbei etwas zu lernen).
Es gibt auf allen Stationen (auch Intensiv) die Möglichkeit eigene Patienten zu übernehmen und ist auch gewünscht!
Kardio:
Super nette AssistentInnen (teilweise auch schon sehr weit in der Facharztausbildung bzw. eine Fachärztin für Kardiologie), die sehr bemüht waren einen mitzunehmen und etwas beizubringen. Der leitende Oberarzt versucht 1x Woche ein BedSide Teaching zu machen, das quasi einer M3 Simulation entspricht. Dabei ist er sehr wertschätzend und es ist für alle Beteiligten lehrreich. Arbeitszeit: 8:00 - ca. 15:00
Intensiv:
Für mich persönlich die beste Zeit. Die Intensiv ist in anästhesiologischer Hand, es gibt allerdings immer mind. 1 Assitenten aus der Inneren. Man darf super viel praktisch machen, wenn man Interesse zeigt. Ich durfte innerhalb kürzester Zeit ZVKs, Shaldons, Arterien etc. Legen. Besonders dem leitenden OA ist die Lehre super wichtig und das merkt man. Wenn ihr die Chance habt hängt euch an ihn!
Arbeitszeit: 7:00- offiziell glaube ich 15:00, wurde aber i.d.R. Spätestens vor der Übergabe um 14:30 (eher früher) nachhause geschickt
Gastro:
Zu meiner Zeit war die Gastro mit super jungen eher unerfahrenen AssistentInnen besetzt, ABER auch das war lehrreich, da sie einfach vor genau den gleichen Fragen stehen, vor denen ich als unerfahrene Ärztin auch bald stehen werde. Also haben wir uns teilweise gemeinsam versucht Dinge zu erklären oder herauszufinden. Absolute Begegnung auf Augenhöhe, das war total schön.
1x die Woche ist CA Visite bei ALLEN PatientInnen, man kann als PJlerIn eigene Patienten die Woche übernehmen und die dann auch da in der Visite vorstellen.
Arbeitszeit: 7:45 - ca. 14:30/15:00
ZNA:
Ich war von Anfang an 2 Wochen in der ZNA eingeteilt und ehrlich gesagt hätte ich auf die 2. Woche tatsächlich verzichten können. Die ZNA erschien mir insgesamt sehr unorganisiert. Man wird von den leitenden Ärztinnen an die AssistentInnen gehängt und hier muss ich sagen, dass sich die Unerfahrenheit der ÄrztInnen eher negativ auf meine Erfahrung dort ausgewirkt hat. Die ÄrztInnen waren größtenteils noch so überfordert und mit sich selbst beschäftigt, dass man eher gestört hat. Teilweise wurden PatientInnen nicht nochmal nachgeschallt, wenn man gesagt hat, dass man im Sono nichts gesehen hat, das finde ich in einer ZNA ehrlich gesagt etwas gefährlich und würde es auch als Patientin nicht besonders gut finden.. Ich kenne andere ZNAs, in denen der Umgang mit Studierenden dahingehend anders ist.
Arbeitszeit: eigentlich 7:00 - 15:30, mir wurde allerdings am 1. Tag gesagt, dass ich auch ruhig um 8:00 da sein kann, da vorher nicht viel passiert. Man kann theoretisch auch Zwischen- und Spätdienste machen.
Pneumologie:
Meine letzten 3 Wochen habe ich in der Pneumo verbracht, das war auch ganz nett, bei mir war etwas die Luft raus, aber die AssistentInnen sind auch hier sehr bemüht. 1x die Woche CA Visite, die einer klassischen CA-Visite entspricht. 1x die Woche OA Visite, bei der auch die Atmungstherapeutinnen mitlaufen, wenn Zeit ist, da kann man nochmal richtig was lernen.
Arbeitszeit: 8:00 - 15:00
Mensa:
Es gibt ein Menü, welches umsonst ist, das schmeckt mal mehr, mal weniger gut. Die MitarbeiterInnen in der Mensa sind super süß und geben einem auch wenn man sehr nett ist das Menü 2 (was meistens deutlich leckerer ist) umsonst.
Mittag meistens zwischen 12 und 13 Uhr mit allen PJlerInnen und FamulantInnen im Haus gemeinsam, immer super nett.
PJ-Plus Programm:
Seit letztem Jahr gibt es im AK Wandsbek und AK Barmbek in der Inneren das PJ Plus Programm von Asklepios. Grob gesagt ist das Programm dafür da, um sehr motivierte PJlerInnen zu gewinnen und sie mehr zu einem Teil des Teams zu machen. Weiß jetzt nicht, wie es ohne das Programm gewesen wäre, aber durch das Programm bekommt man 400€ Bezahlung und dadurch lohnt es sich allemal :) Im Rahmen des Programms muss man 4 Dienste machen. „Dienste“ bedeutet entweder Wochenendvisite von 8-12 oder Nachtdienste in der ZNA. Die Wochenenddienste kann ich sehr empfehlen, das ist ein absoluter win zeitlich gesehen. Es gibt dann entweder einen Tag ausgleichsfrei, oder sie streichen dir Urlaubstage - wie man mag. Bewerbung für das Programm erfolgt gesondert bei Asklepios (einfach mal auf der Website PJ Plus eingeben) mit Lebenslauf und Bewerbungsschreiben. Es wurde meiner Erfahrung allerdings jeder genommen, der sich beworben hat!! (Wenn man PJ Plus TeilnehmerIn ist, dann ist der CA der Gastroenterologie für einen zuständig und damit auch seine extrem hilfsbereite Sekretärin, was ein absoluter Gewinn ist!!!).
Fehltage: Es gibt keine Studientage (nur den einen Freitag, den man ins UKE für Vorlesungen muss). Allerdings sind sie super kulant, falls man mal früher los muss, mal nen Tag nicht kommen kann o.ä.
Abschließend würde ich sagen, dass es auch in Wandsbek wie immer ist: Es ist das, was man draus macht. Wenn man Bock hat, wird man eingebunden, wenn nicht dann halt nicht. Arbeiten würde ich als Assistenzärztin dort leider trotzdem nicht, weil der finanzielle Druck extrem hoch, auch deutlich höher als in Häusern von anderen Konzernen, z.B. Helios, die ich kennengelernt habe. Super schade. Oft werden unbesetzte Stellen nicht nachbesetzt und das wirkt sich leider sehr auf das Arbeitspensum der AssistentInnen aus. Man muss sagen dafür haben sie es da echt noch mit Fassung getragen.