Mein PJ-Tertial in der Inneren Medizin war insgesamt eine sehr gute und bereichernde Erfahrung. Besonders hervorheben möchte ich das außergewöhnlich nette Team: von Tag eins an habe ich mich willkommen gefühlt und wurde direkt integriert. Man kannte sich schnell persönlich im ganzen Haus, was die Atmosphäre sehr angenehm und familiär machte. Immer wieder wurde ich auch zu spannenden Fällen oder Untersuchungen dazu gerufen.
Der Ablauf war durch viele Rotationen sehr vielseitig. Ich konnte jeweils zwei Wochen in der ZNA, auf der IMC und auf der Intensivstation verbringen. Auf den Normalstationen – Gastroenterologie mit Hämato-/Onkologie, Geriatrie und Kardiologie – war man nie gleichzeitig mit anderen PJler:innen eingesetzt. Auf Station waren Blutabnahmen und Viggos legen ein großer Teil der Arbeit, phasenweise recht viel, aber mit gegenseitiger Unterstützung der PJler machbar. Neben Visite und Briefen konnte man jederzeit Fragen stellen und wurde je nach Assistenzarzt auch aktiv einbezogen. Spannend waren außerdem die Möglichkeiten, in die Funktionsdiagnostik zu gehen (Sono, Echo, Endoskopie, Herzkatheter). Täglich fand eine Röntgendemo statt.
Das Fortbildungsangebot ist umfangreich (offiziell vier Termine pro Woche, gelegentlich Ausfälle, teils Ersatz). Zusätzlich gab es Einblicke in Labor, Radiologie, Logopädie, Physiotherapie und teilweise Palliativmedizin.
Die Arbeitszeiten waren unterschiedlich: mal konnte man früher gehen, es gab aber auch Tage bis 17 Uhr, selten 18 Uhr. Am Wochenende waren insgesamt zwei Blutentnahmedienste Pflicht, dafür hatte man drei freie Tage flexibel zur Verfügung.
Ein kleines Highlight: das Mittagessen! Wirklich wahnsinnig lecker, und vor allem das gemeinsame Essen war schön – entweder mit Ärzten von mehreren Stationen (dann oft eine große Runde) oder mit anderen PJlern aus verschiedenen Bereichen. Während meines Tertials war das Essen kostenlos; inzwischen gibt es eine neue Regelung, unklar ob begrenztes Budget oder Mitarbeiterpreis.
Natürlich gibt es – wie in jedem Tertial – Phasen, in denen man das Gefühl hat, weniger aktiv zu lernen. Im Nachhinein habe ich jedoch gemerkt, wie viel ich gerade durch das Mitlaufen, Beobachten und Mitdenken mitgenommen habe: Patient:innen untersuchen, Zustände einschätzen, klinische Abläufe verstehen.
Fazit: Ein lehrreiches Tertial mit gutem Team und strukturierter Organisation, bei dem man sowohl praktisch eingebunden als auch theoretisch gut gefördert wird – mit kleineren Schwankungen im Arbeitsalltag.