PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Aachen (3/2025 bis 6/2025)

Station(en)
IM22, Nota, IM08
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Ehrlicherweise habe ich nicht außerordentlich viel von meinem Innere-Tertial in der Uniklinik erwartet (ist halt eine Uniklinik), aber mir hat es tatsächlich viel Spaß gemacht. Am ersten Tag werden die verschiedenen Stationen vorgestellt und die PJler können untereinander ausmachen, wer wann wohin geht. Die einzige Vorgabe ist, dass jede Rotation mindestens 4 Wochen lang sein muss. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich im Vorhinein zu überlegen, was besonders interessant oder vielleicht auch besonders uninteressant ist, damit die Zuteilung nicht so ewig lange dauert.

Die ersten 2 Monate war ich auf der IM22 in der Nephrologie und habe mich dort sehr wohl gefühlt. Ursprünglich hatte ich mich für den 2. Monat in der Onkologie eingetragen, aber da man in der Nephro auch sehr viele allgemein-internistische (nicht rein nephrologische) Probleme/Erkrankungen behandelt und ich keinen Onko-Facharzt machen möchte, habe ich mich spontan dazu entschieden, die Rotation zu tauschen. Der Tausch selber ging sehr unkompliziert, also keine Sorge, wenn eine andere Fachrichtung dann plötzlich doch spannender erscheint und man lieber woanders hin möchte. Die Assistenten der Nephro sind auf jeden Fall alle sehr nett, entspannt und haben ziemlich viel drauf. Jeden Morgen sucht man sich jemanden aus, mit dem oder mit der man den Tag bzw. die Woche lang mitlaufen möchte und wird dementsprechend viel stärker in die Betreuung der Patienten eingebunden, als wenn man von allen so ein bisschen mitbekommen würde.
Wer Lust hat, kann auch jederzeit bei der Dialyse vorbeischauen und mit in die Sono-Abteilung gehen.
Der einzige wirkliche Minuspunkt während meiner Zeit dort war, dass es nur wenige Blutabnahme-Hiwis gab, die dann meist am Wochenende gearbeitet haben. Also mussten wir (1-2 PJler, 2 Blockis) den größten Teil der Blutabnahmen und Viggos selber erledigen, was schon manchmal etwas mehr sein kann. Wenn die Assistenten merken, dass es viel zu viel ist, nehmen sie einen Teil der Labore auch auch mal selber ab.

Im 3. Monat ging es für mich in die Notaufnahme und das war ein echtes Highlight. Von Verstopfung seit 5 Tagen bis Schockraum bei Z.n. Reanimation und LAE ar wirklich alles mit dabei. Die Assistenz- und Oberärzte haben sich immer über PJler gefreut und uns gerne mitgenommen. Vor allem in Bezug auf Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung wird man relativ schnell ziemlich fit. Je nach persönlichem Terminplan konnte man zwischen Früh-, Mittel-, Spät- und Nachtschichten wählen. Zugänge und Labore werden von der Pflege gemacht, was viel Zeit für Diagnostik und Therapieplanung übrig lässt.

Am Ende war ich dann noch auf der Gastro-Intensiv (IM08). Der Schwerpunkt liegt auf jeden Fall bei den Leber- und Nierentransplantationen, aber auch andere nicht-kardiologische Intensivpatienten werden dort behandelt. Im Vergleich zur Nota ist die Arbeitsweise natürlich viel tiefgehender und man verbringt viel Zeit mit wenigen Patienten, aber meiner Meinung nach sollte jeder Medizinstudi irgendwann mal mitbekommen haben, wie es auf einer Intensivstation so abläuft. Die Pflege macht hier wirklich sehr viel und hat unglaublich viel Ahnung von ihren jeweiligen Patienten, sodass man als PJler von ihnen sehr profitieren kann. Jeden Tag muss jeder Patient einmal nach einem bestimmten Schema untersucht werden, was meist PJ-Aufgabe ist. Zu zweit geht das aber recht schnell. Wenn nicht gerade die Einarbeitungsphase von neuen Assistenzärzten ist, kann man je nach Interesse und Fähigkeit schnell auch kleine Interventionen unter Anleitung selber durchführen, wie z.B. ZVK-Anlage oder arterielle Punktion. Die Stimmung im Team ist total gut, da Chef, Oberärzte und Assistenten sich sehr gut kennen. Es gibt also oft auch mal ausgiebige Kaffee-und-Kuche-Pause im kleinen Arztzimmer.

Diestags und Mittwochs findet nachmittags ein PJ-Seminar mit wechselnden Themen statt. Donnerstags ist dann Bedside-Teaching auf der IM13 (Kardio) und freitags auf der IM42 (Onko).
Hinweis zum PJ-Gehalt: da das UKA ein Krankenhaus des Landes NRW ist, läuft die Bezahlung über das LBV. Dort ist es organisatorisch anscheinend einfacher, das Geld als Einmalzahlung zu verteilen (1800€ direkt zusammen). Allerdings führt das dazu, dass (wieso auch immer) etwas mehr als 100€ an Lohnsteuer abgezogen werden, die man sich über die nächste Steuererklärung zurückholen kann. Ändern lässt sich das wohl leider nicht. Da man ja in nicht allzu langer Zeit danach als Arzt anfängt und dann auch sowieso eine Steuererklärung schreiben muss, ist das nicht soooo schlimm. Ich hätte es aber gut gefunden, das vor Beginn des Tertials zu wissen. Deshalb hier nur als Info, damit sich niemand wundert, wo das Geld hin ist.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Bildgebung
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Poliklinik
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
450€ pro Monat, Zahlung gesammelt meist gegen Tertialende

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27