Ich hatte ein tolles (halbes) Tertial auf der Kardio, obwohl ich mich vorher nicht mal besonders für das Fach interessiert habe und eigentlich etwas Chirurgisches machen wollte. Am ersten Tag habe ich erstmal von der OÄ Dr. Saskia Hoffmann eine persönliche Führung über die ganze Station bekommen und wir haben meine Interessen und Lernziele für das Tertial besprochen. Sie ist wirklich lieb (man sollte nur morgens immer pünktlich sein) und sehr engagiert in der Lehre, bspw. bietet sie für alle Famus/PJs einen regelmäßigen EKG-Kurs an, ruft einen an um Echos o.ä. auf Station zu zeigen und fragt regelmäßig nach, was man bisher gelernt hat bzw. noch sehen möchte während des Tertials. Generell ist auf der Station einfach eine angenehme Stimmung und das ganze Team von meinen Mit-PJs, über die Assistenzärzte und Pflege war während meines Tertials super. Das ist natürlich immer etwas Glückssache, da insb. die Assistenzärzte oft rotieren. Morgens macht man nach einer kurzen Morgenbesprechung um 7:30 Uhr erstmal viele Blutentnahmen und Flexülen, aber meistens kann man sich diese gut mit den anderen PJs/Famus/Blockpraktikanten aufteilen, so dass es selten nervig wird. Danach kann man dann mit zur Visite - vielen Dank hier v.a. an Leo, Thomas und Jan-Luca, die einen immer wieder aktiv mitgenommen haben und von sich aus viel erklärt haben! Man durfte auch Patienten mitbetreuen bzw. eigene Patienten übernehmen und bei diesen dann selbst Visite machen, was ich eine gute Übung fand. Auch Sono macht man regelmäßig, da man z.B. immer wieder nach Pleuraergüssen schauen muss. Bei mir war in der ganzen Zeit leider nur eine Pleurapunktion, so dass ich da nur zugeschaut habe, aber sonst kann man die auf jeden Fall auch selber unter Anleitung machen. Auch bei den Kardioversionen kann man immer dabei sein und mitmachen. Ansonsten war unsere Hauptaufgabe als PJler nach der Visite dann ein paar Neuaufnahmen zu übernehmen, d.h. Anamnese, Untersuchung und natürlich wieder mal Flexüle & BE. Diese hat man danach wieder mit den Ärzten besprochen und konnte jederzeit Fragen stellen. Grundsätzlich war man den Tag über schon gut beschäftigt, aber es waren immer alle dankbar, wenn man Arbeit abgenommen hat und man hat im Gegenzug auch viel Teaching bekommen. So lange nicht zu viel zu tun ist, kann man bei Interesse auch ab und zu mal in die Funktionsdiagnostik (hier am besten an OA Roberto halten, der ist super und erklärt sehr gerne) oder man kann im Herzkatheter vorbeischauen. Mittagessen konnte man immer und sollte man auch, da die 7€ Essensmarken der einzige Lohn an der Charité sind. Ich bin meistens pünktlich um 16 Uhr gegangen oder sehr selten mal bis zu 1h länger geblieben, wenn viel zu tun war. Da die Assistenzärzte selber praktisch immer deutlich länger als 16 Uhr bleiben hatte ich da leider manchmal ein schlechtes Gewissen, aber es haben alle verstanden, dass man als PJ ohne Bezahlung keine Überstunden kloppen will. Insgesamt habe ich auf der Kardio viel gelernt und hatte unerwarteterweise viel Spaß mit diesem tollen Team.
Studientage konnte man konnte man komplett frei nehmen. Hier natürlich netterweise einmal mit den anderen PJs/Famus absprechen, so dass immer jemand auf Station ist.
PJ-Unterricht findet 1x/Woche abwechselnd auf einer der Innere Stationen im CCM statt. Ehrlicherweise war ich nur bei dem auf der Kardio, aber der war sehr gut.
Als Kleidung kriegt man offiziell nur einen Kittel gestellt, also muss man sich die Kasacks über andere Wege (z.B. von ITS) organisieren.