Hepatologie/Gastroenterologie und Leukämie-Station
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Mein Innere-Medizin-Tertial am Virchow Klinikum war insgesamt eine sehr lehrreiche Zeit, die ich auf den Stationen 49 (Hepatologie & Gastroenterologie) sowie 51C (Leukämie) absolviert habe (gesplittetes Tertial). Auf beiden Stationen wurde ich sehr freundlich aufgenommen und konnte mich schnell in den klinischen Alltag einbringen.
Auf Station 49 hatte ich einen vielseitigen Einblick in die Betreuung von Patient:innen mit hepatologischen und gastroenterologischen Krankheitsbildern. Die PJ-Aufgaben umfassen dort tägliche Blutabnahmen (es gibt theoretisch einen Blutentnahmedienst, der allerdings nicht immer da ist, auch sonst gibt es einfach wirklich viele Blutentnahmen zu erledigen, hier war es auf jeden Fall cool, dass wir zu dritt auf der Station eingeteilt waren), das Legen von Zugängen, Unterstützung bei Orga-Aufgaben, etc.. Cool war, dass uns die Assistent:innen und Oberärzt:innen sehr auf dem Schirm hatten und uns sehr gerne mit auf Visite genommen haben. Hier kann man echt viel mitnehmen und lernen, Fragen stellen, die Patient:innenverläufe trotz großem Durchlauf auf der Station recht gut mitverfolgen. Einmal pro Woche findet eine lange Visite mit dem Chefarzt statt (recht fragen-, aber auch lehrreich :D). Wer möchte kann auch in die Funktionsbereiche der Sonografie und Endoskopie rotieren. Bedingt durch die auf der Station vertretenen Krankheitsbilder werden sehr viele Aszites- und Pleura-Punktionen durchgeführt; Tätigkeiten, die nach Einarbeitung und unter Supervision auch von den PJ-Studierenden übernommen werden dürfen.
Auf der Leukämie-Station 51C war der Einblick noch einmal völlig anders und auch sehr spannend. Trotz sehr hohem Arbeitspensum und langen Arbeitstagen, war das Team super nett und motiviert, uns so viel wie möglich zu den Patient:innen, Befunden, Verläufen und komplexen Therapiekonzepten zu erklären. Es gibt wirklich viel zu tun, auch als PJ-Studierende waren wir ziemlich busy. Neben Blutentnahmen (wovon über die hier sehr häufig angelegten zentralen Zugänge auch oft von der Pflege erledigt werden), Zugängen etc. gibt es viel Organisatorisches in die Wege zu leiten, Aufnahmeuntersuchungen zu machen, Arztbriefe anzulegen oder upzudaten, etc.. Generell ist es möglich, die Visite zu begleiten. Das Team hat sich sehr viel Mühe gegeben, mir die Besonderheiten der hämatologischen Diagnostik und Therapie zu erklären – von der Interpretation von Blutbildern bis hin zu spezifischen Therapieschemata. Auch infektiologisch kann man viel lernen. Je nach zeitlichen Kapazitäten des ärztlichen Teams und je nach Interesse und Engagement kann man auch in Sachen Diagnostik und Befundinterpretation viel mitüberlegen und sich aktiv einbringen. Die Betreuung der doch meist sehr schwer erkrankten Patient:innen in diesem Bereich ist komplex, aber auf jeden Fall interessant. Besonders fand ich auch den Patient:innenkontakt: Durch die oft sehr langen und gehäuften Klinikaufenthalte, trifft man einzelne Personen im Verlauf mehrmals oder begleitet die Patient:innen teils wochenlang auf der Station, was den Kontakt doch von anderen Bereichen sehr unterscheidet. Häufig durchgeführt werden im Klinikalltag Knochenmarkpunktionen, gut betreut und im Verlauf mit Supervision kann man als PJ-lerin die Durchführung erlenen.
Die Betreuung war auf beiden Stationen sehr engagiert, und es gab stets die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder bei interessanten Fällen intensiver einzusteigen. Studientage wurden flexibel und unkompliziert geregelt. Besonders hervorheben möchte ich die freundliche Atmosphäre und die enge Zusammenarbeit mit den Assistenzärzt:innen, die auch im stressigen Stationsalltag immer ein offenes Ohr hatten. Der stationsübergreifende PJ-Unterricht fand am Anfang recht regelmäßig mehrmals in der Woche statt, gegen Ende doch ziemlich unregelmäßig.
Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Innere-Medizin-Tertial mit einem breiten Spektrum an Krankheitsbildern, guter Betreuung und der Möglichkeit, sowohl in die hepatologische/gastroenterologische Diagnostik als auch in die onkologische/hämatologische Patientenversorgung tief einzutauchen. Es gibt täglich recht lange (auch mal bis nach 17:00) was zu tun, wer früher gehen möchte, kann dies in der Regel aber auch tun (gegen 16:00)