PJ-Tertial Chirurgie in Stadtspital Waid (3/2025 bis 7/2025)

Station(en)
verschiedene, eigener Dienstplan
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Insgesamt kann ich das Tertial in der Chirugie im Stadtspital Waid empfehlen.
Pro:
- Die Klinik ist eher klein, familiär und bietet einen gigantischen Ausblick über Zürich, den See und die Berge.
- Das Team ist super nett und man wurde freundlich aufgenommen und integriert. Die Hierarchien sind in der Schweiz generell flacher. In der Abteilung ist es üblich, auch die leitenden Ärzte zu duzen und das Verhältnis zu den AssistenzärztInnen ist oft auf Augenhöhe. Außerdem wird man, auch im OP, meist sehr freundlich und wertschätzend behandelt. Regelmässig werden Aperos veranstaltet und durch die UnterassistentInnen mitorganisiert, bei denen man sich im Team austauschen und besser kennenlernen kann. Auch zu privaten Veranstaltungen werden die UnterassistentInnen häufig eingeladen.
- In der Notaufnahme darf man eigene PatientInnen anamnestizieren und untersuchen. Standardmäßig darf man Wundversorgungen selbstständig durchführen.
- In der Ambulanz hat man an manchen Tagen ein eigenes Zimmer mit PatientInnen, die man unter Supervision der OberärztInnen betreut, wobei man sehr viel über verschiedene Krankheitsbilder lernt und orthopädische Untersuchungstechniken übt.
- Es gibt jeden Mittag ein all-you-can-eat-Reste-buffet für 5 CHF, das Essen ist super lecker!
- Die Arbeitsbelastung ist niedrig, es gibt viel Zeit für Kaffeepausen auf der Terrasse und häufig darf man früher gehen, wenn nichts zu tun ist.
- Keine Blutentnahmen 😊
- Im OP darf man auch manchmal nähen oder erste Assitenzen übernehmen.
- Keine Bereitschaftsdienste oder Nachtdienste.
- Je nach Besetzung der UnterassistentInnen muss man auch wirklich nur sehr selten am Wochenende (ca. einen Samstag oder Sonntag an einem WE im Monat) oder im Spätdienst (ca. alle 8 Wochen für eine Woche) arbeiten.
- Es gibt 1x pro Woche Fortbildungen für die PJler von den Assistenten, die aber nicht immer ganz regelmäßig gemacht werden. 2x pro Woche gibt es nach der Morgenbesprechung Fortbildungen für das ganze Team, die unterschiedlich relevant für PJler sind.
- In der Röntgenbesprechung werden die OPs für den nächsten Tag von den PJlern vorgestellt.
- Ein eigener Spind, PC-Zugang, Telefon, Dienstkleidung, Mailanfragen die sofort beantwortet werden? In der Schweiz Standard.

Contra:
- Es gibt für die kleine Abteilung sehr viele UnterassistentInnen weshalb man nicht sehr oft in den OP kommt. Außerdem ist die Viszeralchirurgie recht klein. Wenn man eine chirurgische Karriere in der VTG anstrebt, bieten sich andere Häuser vielleicht mehr für das PJ an.
- Oft rotiert man sehr häufig uns ist nur maximal eine Woche, teilweise nur wenige Tage lang, auf einer Station, weshalb es eher schwierig ist, eigene PatientInnen zu betreuen. Auf Station hat man neben der Visitendokumentation, Schellong-Tests und verschiedenen kleineren Aufgaben oft eher wenig zu tun.
- Häufig hat man wenig zu tun, da die AssistentInnen auch sehr gut besetzt sind und bekommt eher langweiligere Aufgaben wie Dokumente einscannen
- Zürich ist natürlich teuer, das Gehalt reicht, um die Fixkosten zu decken aber nicht für Alles
- Man hat pro Monat 2 extra Urlaubstage, die nicht mit den deutschen Fehltagen verrechnet werden müssen und man darf – man glaubt es kaum – krank sein ohne Fehltage zu nehmen.

Allgemein:
- Wohnen kann man in dem Studentenwohnheim des Stadtspital Triemli. Das Wohnheim ist eher basic und man teilt sich eine Küche und Toiletten und Dusche mit bis zu 20 Personen. Ca. 350 CHF für ein Zimmer – für Zürich sehr billig. Die Küchen sind halbswegs gut ausgestattet und die Waschmaschine und der Trockner sind kostenlos. Es gibt sogar ein kleiner Gym für Mitarbeiter auf dem Gelände. PS:Wäscheständer und Gästematratzen sind immer Mangelware.
- Vom Wohnheim zum Stadtspital Waid kommt man mit dem Fahrrad (ca. 30 Minuten und gute Kondition erforderlich) oder mit dem Bus (ca. 45 min).
- Wenn man über 90 Tage in der Schweiz bleibt, muss man eine Aufenthaltsbeweilligung L bei der Stadt beantragen. In der ersten Woche muss man sich persönlich bei der Stadt Zürich anmelden (dafür einen Termin online früh genug buchen, kostet 110 CHF). Später bekommt man noch einen Termin beim Migrationsamt für den Ausländerausweiß. Außerdem muss man einen Antrag auf Befreiung von der Krankenversicherungspflicht stellen (Barbeitung dauert ca. 4 Monate).
- Tipps: Halbtax kaufen (wie Bahn-card 50 für alle Öffis, lohnt sich total), Kulturlegi beantragen (Ausweiß, mit dem man als Geringverdiener z.B. kostenlos in Museen kommt), Zürich genießen 😊
Bewerbung
2-3 Jahre im Voraus per Mail, oft werden kurz vorher aber nochmal Plätze frei
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
knapp 1000 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13