Das PJ am Bethel KH teilt sich in 8 Wochen ACH und 8 Wochen Unfall/Ortho, wobei man sich untereinander abspricht wer wo beginnt. Zu meinem Tertialbeginn starteten wir nur zu zweit, da die alten PJler nach kurzer Zeit dann auch fertig waren, da die meisten am Ende noch Urlaub hatten.
Man hat einmal die Woche Studientage, welche man sich relativ frei legen kann oder nach Absprache auch am Ende nehmen kann. Bei mehreren PJler ist jedoch gewünscht, dass immer jemand da ist.
Mittagessen und Frühstück sind umsonst und meistens möglich. Meist konnte man nach der Nachmittagsbesprechung um 15:30 (wo die PJler die OPs des nächsten Tages vorstellen) gehen, in der ACH häufig früher.
Die Entschädigung beträgt grundsätzlich 300 Euro, macht man einmal die Woche einen OP-Rufdienst von 16:30-20:30 mit sind es 450 Euro insgesamt. Angerufen wurde ich nie. Wenn man Rufdienst für den Tag hat wird einem in der Nachmittagsbesprechung gesagt, ob man dort bleiben soll oder nicht. Dies kam in 4 Monaten 3 oder viermal vor, also easy money ;)
UCH/Ortho
Das KH Bethel ist ein Zentrum für Endoprothetik, dementsprechend werden hier hauptsächlich Hüft-/Knie-TEPs durchgeführt, wo auch immer ein PJ zum assistieren benötigt wird. Da ich zunächst alleine in der UCH war, war ich dementsprechend den ganzen Tag nach der Frühbesprechung um 7:45 nur im OP. Generell ist das Team der UCH sehr nett und deutlich entspannter als das der ACH, Fragen werden stets gerne beantwortet und auf Nachfrage kann man auch öfter mal nähen. Auf Station steht grundsätzlich die Visite an, in den ganzen 2 Monaten UCH war ich allerdings aus Zeitgründen nur 2 Mal mit. Es sind einige BE's und Verbandswechsel. Bei den BE's hilft man sich gegenseitig mit den PJlern der ACH, da diese deutliche weniger BEs haben , und die Assistent:innen auch eher weniger dabei helfen. Sonst gilt es noch Reha-Anträge auszufüllen (teilweise bezahlt) und gelegentlich einen Brief zu schreiben. Man kann auch mal in das PAZ (präoperative Aufnahmezentrum mit), was für 1-2 Tage mal ganz nett ist.
ACH
In der ACH macht man nach der Frühbesprechung um 7:20 in der Regel die BE's der ACH und UCH mit, da man in der UCH in der Regel keine Zeit dafür hat. Regelmäßig kann man mit auf Visite gehen, zwischendurch ist man im OP. Das sehr kleine Team ist bis auf einen Oberarzt sehr nett, auch mit einer netten Chefin. Von besagtem Oberarzt nicht einschüchtern lassen und auch mal contra geben, dann wird's besser ;) OP's sind vor allem Hernien, Hernien, Hernien oder Cholezystektomien, Thyreoidektomien, Hämorrhoiden und ab und an mal Colon-Teilresektionen, Hiatoplastiken. Hier macht man meist die Kameraführung, darf auch mal selber was clippen und eigentlich immer nähen. Hier ist man nicht so viel in OP, Bekommt deshalb mehr von Station mit, geht auf Visite mit, schreibt Standardbriefe usw.
PJ-Unterricht gab es von Seiten der ACH EINMAL, von Seiten der UCH drei mal. An sich war der Unterricht gut, im Vergleich mit anderen Häusern aber von der Planung unstrukturiert, was ich sehr schade fand. Wenn möglich konnten die Chirurgie-PJlerInnen mit zum Unterricht der Inneren mitgehen, was ich sehr empfehlen kann :)
Insgesamt war das PJ-Tertial dort schon entspannt und man konnte das ein oder andere lernen.
Wenn möglich würde ich immer mehr Zeit auf der UCH verbringen, da ich das Team entspannter fand und ich persönlich lieber im OP war als Briefe auf Station für die 5. Hernien-OP des Tages zu schreiben :)