Ich war eigentlich fast ausschließlich im OP. 7 Uhr morgens geht's los mit Morgenrapport. Zeiten waren variabel, manchmal schon um 17 Uhr frei, manchmal ging's Richtung 19 Uhr, im Schnitt ca 18 Uhr. Orthopädie ist im Bethesda Spital, das ist etwas entfernt vom USB. Wenn ihr weit genug her fahrt, bekommt ihr für nur knapp über 100 Euro einen Stellplatz in der Tiefgarage! Am USB über 200 Euro. Einarbeitung gibt's nicht wirklich, und jeden Morgen nach dem Rapport steht ihr einfach rum und schaut, wer euch im OP braucht. Pikettdienst müsst ihr machen, ca 2-3 im Monat, unbezahlt, schreibt vorher der Koordination wann ihr könnt bzw nicht könnt! Pikett geht von 17 bis 7 Uhr zusätzlich zur normalen Arbeitszeit, zu der Zeit müsst ihr innerhalb von 30 min im OP stehen können (Es gibt dafür Pikettzimmer, wenn ihr weiter weg wohnt!). Manche von uns wurden nie angerufen, manche mehrmals. Aber selbst wenn ihr angerufen werdet, heisst das nicht, dass ihr im OP erwartet werdet - bei mir waren sie teilweise überrascht, dass ich nachts abgehetzt im Saal stehe und wurde nicht gebraucht. Also zurück ins Bett. Achso, Pikett ist im USB. Wie ihr euch da zurecht findet und in den OP kommt, ist euch überlassen - es wird einfach erwartet, dass ihr nach Anruf im OP steht, auch wenn ihr eigentlich im Bethesda Spital arbeitet und euch im USB nicht auskennt. Unterricht ist für Assistenzärzte jeden Mittwoch den ganzen Vormittag. Auch manchmal im Präpsaal, da bekommen die echt gutes Teaching und sind richtig fit!! Unterassistenten dürfen auch eigentlich teilnehmen - Problem nur, dass ihr ja zum Hakenhalten im OP gebraucht werdet, also darf man sich abwechseln, wenn ihr mnd. 2 UAs seid, darf einer Haken halten und evtl einer zum Unterricht (außer es werden 2 gebraucht im OP..). Zusätzlich zur OP Arbeit müsst ihr auch den Assistenzärzten helfen, die Austrittsberichte vorzubereiten und so dies und das am PC zu machen. Die Assistenzärzte sind super lieb und man hilft ihnen gerne, die sind auch teilweise sehr überfordert und haben extrem lange Tage!! - aber sie haben sich auch nie richtig Zeit genommen, uns einzuarbeiten, und insgesamt lief das ganze somit sehr unkoordiniert. Ortho ist in 4 Teams eingeteilt (Hüfte, Knie, Schulter, Fuß), und so richtig recht machen könnt ihr es einfach nicht allen Teams am PC und gleichzeitig im OP stehen.. es wird immer erwartet, noch dies oder jenes zu machen. Pluspunkt, wenn man Bock auf OP hat, ist, dass man wirklich sehr sehr viel im OP sieht und am Tisch ist! Manche machen mehr Teaching, manche weniger, man muss es auf jeden Fall einholen und Fragen. Die meisten sind auch echt nett! Die OPs sind aber auch so eng getaktet, dass es schnell gehen muss. Bei den insgesamt ca 100 OPs, bei denen ich in dem Monat dabei war, durfte ich vielleicht maximal 5 mal Nähen. Auch wenn ich das ganz gut kann. Achso: 2 freie Tage pro Monat, die man sich selbst einteilen kann! Und das Essen in der Kantine, falls ihr mal die Chance haben solltet, ist echt lecker, kostet aber auch fast 10 Euro. Ich war ja eh immer im OP, da gibt's kostenlose Suppe, Brot, Kaffee & Milch & Wasser. Zur Sprache: Manche sprechen sehr schweizerdeutsch, bei den meisten geht's aber und man kommt wirklich ganz gut zurecht! Französisch braucht man nicht :-)
Bewerbung
ca 2 Jahre im Voraus? Ist echt lang her. Manchmal gibt's Plätze die spontan frei werden, also immer mal versuchen! Deutlich schwieriger sind die Wohnheimplätze, davon gibt es nur ungefähr 12 für alle Unterassistenten des USB!