PJ-Tertial Anästhesiologie in Asklepios Klinik Wandsbek (1/2025 bis 4/2025)

Station(en)
OP (Uro, Gyn, Allgemein-, Gefäß-, Unfallchirurgie, Plastische), Interdisziplinäre Intensivstation & IMC, NEF
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Jena
Kommentar
Mein Tertial in der Anästhesie war rückblickend das lehrreichste des gesamten PJs und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, wirklich zu 100% als Lernende und nicht als billige Arbeitskraft angesehen zu werden. Jeder hat selbstverständlich erklärt, wir PJler wurden in alles eingebunden und es wurde immer an uns gedacht, wenn es irgendwas zu sehen oder tun gab. Das gesamte Team ist sehr nett, die Hierarchie ist flach und man wird sehr herzlich aufgenommen und eingebunden. Hier ist es mir, anders als in meinen vorherigen Stationen, nie passiert, dass ein Oberarzt nicht wusste, wer ich bin oder dass ich überhaupt existiere. Selbst der Chefarzt hat sich regelmäßig Zeit für uns PJler genommen und mit uns Themen durchgesprochen und einmal auch eine M3-Prüfung simuliert.

Man rotiert i.d.R. jeweils knapp zwei Monate durch OP und Intensivstation, eine Woche IMC und eine Woche NEF. Je nach Interesse und Anzahl der PJler ist auf Wunsch auch eine andere Aufteilung möglich, das kann man dann individuell absprechen.

Im OP beginnt man morgens um 7:30 Uhr mit der Frühbesprechung und wird dann einem Saal zugeteilt (bzw. man sucht sich aus, in welchen Saal man gerne möchte). Im Saal darf man unter Supervision mit der Zeit nach und nach eigentlich alles machen, was so anfällt. Von Patientencheck über Verkabeln, Präoxygenierung, Maskenbeatmung, Einleitung, Intubation, Einstellung der Beatmung bis Narkoseüberwachung, Dokumentation, Ausleiten und Übergabe im Aufwachraum. Ich durfte auch ab und an selbst eine Regionalanästhesie stechen, mal eine Arterie oder einen ZVK legen. Während der OP hat man sich, je nachdem, mit wem man am jeweiligen Tag unterwegs war, entweder nett unterhalten oder wir haben ein Thema durchgesprochen. Einziger kleiner Nachteil im OP ist, dass das Team sehr jung ist und viele Assistenten selbst noch in ihren ersten Monaten. Bei manchen fällt das überhaupt nicht auf, weil sie schon sehr routiniert sind, ein paar wenige sind jedoch selbst noch sehr gefordert. Man hat aber schnell raus, bei wem man wie viel machen darf, und kann sich dann entsprechend einteilen lassen.

Mein Favorit war die Zeit auf der Intensivstation. Hier beginnt man morgens um 7:00 Uhr mit der Übergabe. Man darf von Anfang an 1-2 Patienten betreuen, die man dann jeweils zur Visite dem Oberarzt vorstellt und gemeinsam das Procedere und die To-do’s bespricht. Zusätzlich kann man zu allem, was so auf Station passiert, dazu, darf Arterien, ZVKs und Drainagen legen, sonographieren, bronchoskopieren, bei Reanimationen mitlaufen etc. Der leitende Oberarzt hat einen wirklich guten Überblick, welcher Assistent und PJler auf welchem Stand ist und verteilt die Aufgaben entsprechend. Er schafft es sehr gut, dass man im positiven Sinne gefordert wird und fast jeden Tag Neues lernt und sich dabei trotzdem nicht alleingelassen fühlt. Außerdem war es beeindruckend, wie viel Zeit auf uns verwendet wurde, mit welcher Ruhe wir angeleitet und uns Dinge erklärt wurden.

Toll war auch die Woche auf der Feuerwache und dem NEF. Es war zwar sehr vom jeweiligen Arzt abhängig, wie viel und ob man etwas tun durfte, doch allein mal eine Woche bei der Feuerwehr reinschnuppern zu können war eine ziemlich coole Erfahrung.

Schlüssel, Spind und Computerzugang waren am ersten Arbeitstag bereits für uns vorbereitet. Es gibt keine Bezahlung. Es wird keine Unterkunft gestellt. Das Mittagessen ist kostenlos, schmeckt in Ordnung ist aber oft zu wenig. Mittagessen war immer möglich. Man kommt eigentlich immer pünktlich raus, häufig wird man auch schon früher nach Hause geschickt. PJ-Unterricht gibt es jeweils einmal wöchtenlich von der Chirurgie und Inneren, an dem man (freiwillig) teilnehmen kann und immer mal wieder spontan in kleiner Runde mit dem Chef der Anästhesie.
Bewerbung
Über das PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27