Meine Rotation auf der Kardiologie war leider in meinem gesamten PJ die schlechteste. Ich habe kaum etwas gelernt, dafür regelmäßig Patientenbetten durch die Gegend geschoben und Transportdienst gespielt, weil die Station schlecht organisiert war, und sich Untersuchungen oder Kathetereingriffe sonst verzögert hätten. Die 1000 Blutentnahmen hatten immer Vorrang, wenn man zur Visite hätte mitgehen wollen, hätte man ja "früher kommen können".
Teaching auf Station gab es so gut wie gar nicht - Man war gerade so gut genug zum EKGs schreiben (wenn die MFA nicht da war), wobei ich nach 2 Monaten Kardio die Dinger immernoch nicht interpretieren konnte.
Zum Mittagessen konnte man zwar immer, allerdings auch nur wenn man selbst darauf geachtet hat - von selber wurde man nie geschickt, genauso wenig wie man Nachmittags aktiv nach Hause geschickt wurde. Wenn man nicht selbst gegen 16:00 Uhr mal gesagt hätte, dass man jetzt gehen würde, wäre man locker bis 18:00 da geblieben - Ist ja auch praktisch, wenn noch ein Depp vom Dienst rumsteht, der unliebsame Aufgaben erledigen kann.
Der Höhepunkt meiner Zeit auf der Kardio war, als ich nicht eine zweite Woche in die Notaufnahme rotieren konnte (jemand hätte mir seine Woche abgeben), weil ich als PJler ja ach so unabkömmlich auf Station sei (eigentlich gar nicht zulässig!)
Die Ärzte waren zwar ansonsten meistens nett, aber selbst hoffnungslos lost und völlig überarbeitet. Die Stationsärztin hätte ich regelmäßig am liebsten in den Arm genommen, weil sie so fertig war.
Over all: Einfach nicht zum PJ in die Kardio gehen!