PJ-Tertial Chirurgie in Bundeswehrzentralkrankenhaus (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Das Tertial im Bundeswehrzentralkrankenhaus war mein erstes und ich muss sagen, dass es mir super gefallen hat. Ich bin Zivil-Studentin und wurde trotzdem sehr freundlich aufgenommen. Die ersten 8 Wochen war ich in der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie. Die Rotation muss man für mindestens 6 Wochen durchlaufen, so weit ich mich noch erinnern kann, da man letztlich die Unterschrift von Oberstarzt Prof. Schwab erhält und dieser einen gerne einschätzen möchte. Das hat mir aber nichts ausgemacht. Die ärztliche Seite, angefangen von den Assistenzärzten, aber auch den Oberärzten, war extrem freundlich und hat einem vieles ohne große Eigeninitiative gezeigt, was ich vor allem am Anfang eines PJs sehr hilfreich fand, da ich anfangs eher zögerlich war. Der Tag fängt um 6:30 mit BEs an, diese sind jedoch aufgrund der Anzahl der PJler überschaubar (5-6). Dann geht es um 7 Uhr in die Frühbesprechung und danach, je nachdem, wie man sich mit den anderen PJlern untereinander aufteilt, in den OP, auf Station oder in die Ambulanz. Man ist fest in den OP-Plan integriert und hilft v.a. bei Thyreoidektomien, Hernienchirurgie, aber auch bei laparoskopischen Eingriffen (CHE, Hemikolektomien). Seit Kürzerem hat die Abteilung einmal die Woche einen DaVinci zur Verfügung, mit dem hauptsächlich Funduplicationes und Sigmoidektomien bzw. Hemikolektomien durchgeführt wird. Das ist auch sehr interessant und kann ich nur empfehlen! Auf Station hilft man bei den Verbandwechseln inklusive Sonos, weswegen man einen großen Lerneffekt hat. Die Arbeitsatmosphäre ist wirklich toll. Man scherzt miteinander und fühlt sich direkt integriert. Ich war die einzige zivile PJlerin und habe mich nie im Nachteil gefühlt, was anfangs meine große Sorge war. Die letzten sechs Wochen war ich in der Unfallchirurgie, Start um kurz vor 7. Dort war die Atmosphäre ebenfalls super. Auch hier war man fest in den OP-Plan integriert, obwohl ich es von den anderen PJlern teilweise anders gehört habe. Auch hier macht man Verbandwechsel selbstständig. Mit der Pflege hatte sich so gut wie keinen Kontakt, die waren aber ansonsten echt super.
Zudem hat man die Möglichkeit, in die Gefäßchirurgie oder Kardiochirurgie zu rotieren, was ich jedoch nicht getan habe, da ich gerne mehr integriert werden und selbstständig arbeiten wollte und somit eine gewisse Zeit auf den Abteilungen schon dabei hilfreich ist. Zudem wurde mir von anderen PJlern von der Herzchirurgie aufgrund der Arbeitsatmosphäre abgeraten. Hierzu kann ich jedoch keine Meinung äußern.
Zweimal die Woche fand PJ-Unterricht statt: montags und dienstags von halb 2 bis drei sowie auf Initiative einer PJlerin der EKG-Kurs mittwochs um 15 Uhr glaube ich. Man konnte auch zum Patho-Unterricht gehen, wann der war, weiß ich nicht mehr. Der war aufgrund des Pathologen sehr unterhaltsam. Der Unterricht war auch insgesamt sehr lehrreich. Hinzu kam die Option, bei Sectionen zuzusehen. Diese wurden jedoch sehr spontan angekündigt und wir chirurgischen PJler waren bis dahin bereits im OP und konnten somit kein einziges Mal teilnehmen.
Das Einzige, was ich deutlich zu kritisieren habe, ist die Unterkunft. Ich wollte extra in der Nähe wohnen, jedoch ist Koblenz für eine Untermiete teuer. Hierzu hat sich das Wohnheim angeboten, was für zivile PJler der Uni Bonn kostenlos war, da diese ein niedrigeres Gehalt als diejenigen der Uni Mainz erhalten haben. Dies ist jedoch nicht die Schuld des Bundeswehrzentralkrankenhauses, sondern basiert auf den Verhandlungen mit der jeweiligen Universität. Trotzdem kam mir das unfair vor :)
Die Unterkunft war direkt an der Klinik gelegen und es wurde tatsächlich zweimal die Woche gereinigt- das sind aber auch die einzigen Pluspunkte. Das Zimmer geht prinzipiell auch in Ordnung, ist im Sommer jedoch ziemlich heiß und die meisten der Zimmer verfügen nicht einmal über ein Waschbecken aufgrund eines Rohrbruches. In der Hinsicht hatte ich Glück, denn ich konnte eines der wenigen Zimmer ergattern (mein Tipp: so früh wie möglich die Unterkunft besorgen!). Das Bad liegt auf dem Gang, es gibt getrennte Bäder für Frauen und Männer, je nach Trakt. Ich war glücklicherweise im Frauenflur und hatte es demnach nicht weit bis zur Toilette oder Dusche. Ein anderer PJler wohnte auf dem selben Gang und musste demnach ordentlich laufen, um zur Toilette oder Dusche zu gelangen. Das Schlimmste jedoch ist, dass es keine wirkliche Küche gibt. Der Herd dort ist aufgrund Brandschutz ausgebaut worden und man kann sich keine ordentliche Mahlzeit zubereiten. Ich habe es aufgrund der Arbeitsbelastung nie zum Mittagessen geschafft, deswegen war ich mehr als enttäuscht. Ich habe dann am Wochenende bei Freunden gekocht und unerlaubterweise eine Mikrowelle auf meinem Zimmer gehabt. Aber anders ging das einfach nicht. Hinzu kam, dass es nachts manchmal echt extrem laut war. Ich hatte einen Nachbarn, der frühestens um 23 Uhr angefangen hat, lautstark am Telefon zu streiten oder Selbstgespräche zu führen, das war alles andere als angenehm :)
Die Stadt an sich war auch nicht mein Favorit.
Aber das kann man ja definitiv nicht der ärtzlichen Seite aufbürden. Für mich hat die Lehre gezählt und die war nun mal einfach super. Kann ich nur empfehlen!
Bewerbung
Ãœber PJ-Portal
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Blut abnehmen
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
4
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27