PJ-Tertial Anästhesiologie in Diakonissenkrankenhaus Leipzig (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
ITS, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich kann das Tertial am Diako sehr empfehlen!! Man ist 8 Wochen auf ITS und 8 Wochen im OP eingeteilt. Außerdem rotiert jeder PJler im Diako 1 Woche in die Notaufnahme. Ein PJ in der Anästhesie am Diako ist erst seit kurzem möglich, wir waren die ersten PJler dort.

Die ITS am Diako ist gemischt internistisch und chirurgisch, wodurch das Spektrum der Krankheitsbilder recht vielfältig ist. Der Tag beginnt mit der Übergabe vom Dienst. Die ersten Wochen hängt man sich an jeweils einen Arzt ran und lernt erst einmal die Vorangehensweise des Arbeitens und hat Zeit sich einzudenken, später konnte ich dann auch eigene Patienten übernehmen, deren körperlichen Status erheben, mir einen Überblick über die Laborwerte verschaffen und in Rücksprache Therapieänderungen usw. vornehmen. Das fand ich extrem hilfreich, da man am meisten lernt, wenn man sich selbst Gedanken machen muss. Man trainiert das klinische Untersuchen und Einschätzen der Patienten, übt das Beurteilen von Laborwerten, BGAs, Röntgen-Thorax usw. und übt das Vorstellen von Patienten. Man kann sich auch im Epikrise schreiben versuchen. Das Team ist total nett, man arbeitet sehr eng mit der Pflege zusammen und generell herrscht ein gutes Arbeitsklima. Bei diagnostischen oder therapeutischen Eingriffen darf man immer mit dazu kommen und auch vieles selbst machen. Ich konnte mich während meiner Zeit im Schallen üben, Blutkulturen abnehmen, durfte ZVKs und Arterien legen, bronchoskopieren, Pleuradrainagen legen und bei Tracheotomien assistieren. Wenn konsiliarisch TEEs, Gastro/Kolos, neurologische Untersuchungen usw. durchgeführt werden, kann man auch dazukommen. Wenn ein Schockraum- oder Rea-Ruf kommt, kann man sich auch an den Arzt hängen und mitgehen. Generell sind alle sehr bemüht einen zu integrieren und etwas beizubringen, sowohl die Ärzte als auch die Pflege erklären gern - ich fand die Zeit super spannend und lehrreich!

Im OP startet der Tag mit der Morgenbesprechung, währenddessen kann man sich aussuchen in welchen Saal man mitgehen möchte, je nachdem wo spannende OPs laufen oder welche Anästhesieverfahren man gern sehen möchte. Manchmal wird man auch in einen Saal eingeteilt. Die ATAs sind super nett und man kann auf Nachfrage Flexülen legen und Medikamente aufziehen, wenn man das üben möchte. Bei geeigneten Patienten darf man die Einleitung übernehmen, Intubieren, LAMAs schieben, Beatmungseinstellungen übernehmen, Spinalanästhesien stechen, einen axillären Plexus oder auch andere Nervenblockaden stechen. Bei großen Einleitungen konnte ich auch mal einen ZVK, eine Arterie, den Blasenkatheter oder eine Magensonde legen oder dabei helfen das Neuromonitoring anzubauen. Wie viel und was man machen durfte war von Arzt zu Arzt unterschiedlich, aber generell sind alle bemüht einem praktische Fähigkeiten beizubringen. Während der OPs ist meist Zeit für Lehre und auch hier nehmen sich die meisten Ärzte viel Zeit fürs Erklären. Ich habe dabei sehr viel mitnehmen können. Einen Tag habe ich in der Prämedikationssprechstunde verbracht und wenn man möchte kann man auch in die Schmerzmedizin rotieren. Ich bin dort 2 Tage mitgelaufen und fand es sehr interessant.

Jeden Dienstag Morgen ist in der Anästhesie nach der Frühbesprechung eine Assistenzarztfortbildung, die ich oft sehr gut fand und donnerstags gibt es für alle PJler ein Seminar von wechselnder Qualität.

Während der Woche in der Notaufnahme kann man sich nochmal sehr gut im klinischen Untersuchen und Anamnese erheben üben. Seine Befunde kann man dokumentieren, schonmal das EKG befunden oder vorschallen und dann seine Ergebnisse und Differentialdiagnosen mit einem Arzt besprechen. Je nachdem wie viel gerade los ist, funktioniert das mal mehr mal weniger ausführlich. Es ist eine gemischt internistische und chirurgische Notaufnahme und somit übt man sich in internistischen Untersuchungen genauso wie in orthopädischen oder neurologischen Tests, schaut sich Röntgenbilder zusammen mit den Ärzten an und ich durfte auch mal eine Wunde nähen. Einen Tag durfte ich mit dem OA im NEF mitfahren, was ich auch mal cool fand.

Das Diako ist ein kleines Haus, was natürlich die Breite an Krankheitsbildern einschränkt, allerdings habe ich die familiäre Atmosphäre als sehr positiv empfunden. Man ist nicht irgendjemand, sondern so ziemlich alle kennen deinen Namen. Das Team der Anästhesie ist super freundlich und aufgeschlossen und ich habe mich immer integriert gefühlt. Die Sekretärin Frau Dunkel ist sehr herzlich und bei Fragen immer für einen da.

Egal was für eine Fachrichtung man mal machen möchte, ich kann das Tertial sehr empfehlen, da man fachlich und praktisch sehr viel dazulernt.
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1