PJ-Tertial Chirurgie in Liechtensteinisches Landesspital (5/2023 bis 8/2023)

Station(en)
Station, Ambulanz, Notfall, OP
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik, Station, OP
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Ich kann ein Chirurgie Tertial am Landesspital Liechtenstein uneingeschränkt empfehlen. Vom Spital bis zur Umgebung hat für mich alles gepasst.

Klinik
Man wird am ersten Tag sehr freundlich empfangen, bekommt eine Hausführung, Telefon, Spind etc. Alle wissen Bescheid dass man kommt und wird gleich vom Ärzteteam aufgenommen. Es sind durch die Bank weg alle super freundlich und es duzt sich jeder von Chefärzt/innen bis Unterassistent/innen.
Wir waren zwei UAs in der Chirurgie und haben uns immer selbst eingeteilt worauf wir Lust hatten.
Station: Ist man auf Station sollte man um 07:45h zur Frühbesprechung mit den Mediziner/innen (internistisches Team) sein und geht anschliessend auf die chirurgische Visite. Erledigt dann gemeinsam mit einem Assistenzarzt/in allerlei Stations Aufgaben bis zur Röntgen Besprechung um 11:45h. Anschliessend gehen alle gemeinsam Mittagessen. Danach hat man Eintrittsgespräche mit Patienten, die elektiv zur OP kommen. Man macht dort dann Anamnese, körperliche Untersuchung und Bericht. Man kann auch bei Nachkontrollen helfen in der Ambulanz oder bei den verschiedenen Sprechstunden reinschauen (Prokto, Wund, etc).
OP: Man teilt sich meistens gemeinsam mit den AA und den UA für die Assistenzen im OP ein. Das wird dann im OP festgehalten und man wird dann angerufen, sobald es los geht. Es laufen immer zwei OP Säle. Die Klinik selber hat Viszeralchirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie und Urologie. Aber es ist gibt auch viele OPs von Belegärzten/innen der Gynäkologie, plastischen Chirurgie, Urologie, Neurochirurgie und MKG, wo man assistieren kann. Ich durfte im OP ungewöhnlich viel selber machen. Zunähen ist selbstverständlich, wenn man möchte. OSMEs durfte man unter Anleitung ab und zu machen, sowie auch Zirkumzisionen durfte ich mit Anleitung und Hilfe mal machen. Stimmung im OP wahnsinnig lieb und geduldig. Wenn man nicht im OP oder auf Station ist, kann man auf dem Notfall arbeiten.
Notfall: Das macht richtig Bock, man hat seine eigenen Patienten, macht Untersuchung, meldet Bildgebung an, darf Wunden nähen etc. Da arbeitet man mit der Notfallpflege eng zusammen.
Sonstiges: Man wird gebeten einmal im Monat ein Wochenende zu arbeiten, dass man sich dann woanders freinehmen kann. An den WE ist man dann auf dem Notfall und lernt wahnsinnig viel. Blut abnehmen und Zugänge legen ist im Spital dort, wie auch in der Schweiz, Pflege Aufgabe, insofern verpasst man auch nie was Spannendes durch viele BEs oder so. Dienstschluss war ganz unterschiedlich. Offiziell ist man von 7:45 bis 16:45h da. Es gab Tage, an denen ich weil viel zu tun war auch bis 17h da war, aber in den Sommerferien gab es beispielsweise ein typisches OP Loch und man war auch mal um 15h fertig. Generell hält einen wenn nix ansteht niemand dort, sondern man wird heimgeschickt.
Fortbildungen: haben regelmäßig stattgefunden. Jeden Montag ist Sono Kurs, jeden Freitag ist Journal Club. Dienstag und Donnerstag finden alle zwei Wochen zu verschiedenen Themen Fortbildungen von Ärzt/innen statt, die aus dem Kantonsspital dafür herkommen. Mittwoch macht der Orthopädie Chefarzt eine kurze Quick Soup Fortbildung zu verschiedenen Themen.

Freizeit
Wohnung: Man bekommt vom Spital eine Wohnung für 150 CHF gestellt, die automatisch abgezogen wird vom Lohn. Es ist ein voll möbliertes Einzimmerappartement mit Küchenzeile und eigenem Bad etwa 20 Minuten laufen oder 5 Minuten per Fahrrad vom Spital. Es wird eigentlich alles dort gestellt.
Umgebung: Mit den Bussen kommt man erstaunlich gut auch in jeden Winkel von Liechtenstein, aber ich muss sagen, dass ein Auto auch sehr praktisch war. Ich war im Sommer dort und bin nach dem Arbeiten meist nochmal an einen See gefahren, am Rhein spazieren oder nochmal kurz in die Berge gefahren. Generell kann man sagen dass es im Liechtensteiner Tal nicht allzu viel Schönes gibt und man zum Wandern in die Bergdörfer fährt und von dort aus wahnsinnig schöne Natur genießen kann. Es war im Sommer auch am Wochenende immer was los mit Jahrmärkten, Konzerten, kleinen Festivals in den Orten sowie große Festivals in der Umgebung zB in Frauenfeld, St Gallen und am Bodensee. Und auch sonst waren wir mit den anderen UA und AA auch mal was trinken. Es lohnt sich auch das österreichische Vorarlberg (Feldkirch, Bregenz) und die anliegende Schweiz zu erkunden (St Gallen, Chur). Vom Freizeitwert her eine absolute 10/10.

Fazit: Ich stand dem Chirurgie Tertial vorher etwas zweigespalten gegenüber, habe aber im Laufe des Tertials die Chirurgie so lieb gewonnen, dass ich in der Chirurgie bleiben werde, woran dieses Haus auch einen großen Teil beigetragen hat. Absolute Empfehlung.
Bewerbung
Im September 2022 zunächst formlos per Mail angefragt für Mai bis August 2023 bei Carolin Marxer und gleich eine Zusage bekommen
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1100
Gebühren in EUR
150

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07