Die Chirurgie in Bad Segeberg ist eine gemischte Station mit ACH und UCH, wobei überwiegend UCH PatientInnen die ca. 45 Betten belegen. Das bedeutet, man sieht beides. Die Sekretärin ist super nett und man erhält gleich zu Beginn ein eigenes Telefon und Computerzugang. Insgesamt waren wir 2 PJlerInnen und zwischendurch mal ein Famulant/eine Praktikantin.
Zum Stationsalltag: Je nach AÄ wird man in die Stationsarbeit mehr oder weniger einbezogen. Beginn der Morgenvisite ist um kurz nach 7 Uhr, wobei bis zur Frühbesprechung um 7:45 Uhr alle PatientInnen visitiert werden sollen, dementsprechend wenig lehrreich ist die Visite. Nach der Frühbesprechung haben wir uns für die OPs und Blutentnahmen aufgeteilt. Zu den Blutentnahmen muss man sagen, dass man oft bis zur Mittagspause damit beschäftigt war, da es ziemlich viele Außenlieger gibt. Es gibt zwar einen Blutabnahmedienst, aber die Person ist oft im Urlaub und nimmt z.B. kein Blut aus ZVKs, legt keine PVKs und macht nur die Station 4B, sodass am Ende echt viel liegen bleibt. PVKs, die über den Tag anfallen, werden generell an PJler abgeturft, was ich ärgerlich fand, da man so nie länger als 2 Stunden am Stück in der ZNA verbringen konnte (wenn man es mal dahin geschafft hat).
Die restliche Stationsarbeit bestand für uns aus Schreiben von Visiteneinträgen/Briefen, Medikamente an/absetzen, Laborkontrollen, Botengängen und mal einem VAC-Wechsel. Wenn man möchte, kann man eigene Zimmer betreuen, was durch die dünne Stationsbesetzung aber kaum supervidiert werden konnte.
Zum Teil haben wir PJlerInnen die Station alleine betreuen müssen, da kein Stationsarzt/ärztin im Dienstplan besetzt, während die OberärztInnen im OP nicht erreichbar waren.
Zum OP: Im OP sind alle wirklich sehr nett! Die OTAs sind sehr geduldig und freundlich. Auf dem OP Plan sind überwiegend Hüft- und Knieprothesen, Frakturen, Galle, Appendix, Magenbypass/Sleeve, Leisten- oder Narbenbrüche. Größere Bauchchirurgische Eingriffe sieht man hier nur im Notfall. Von sich aus erklären die Ärzte kaum, sind aber freundlich. Nähen ist bei bestimmten ÄrztInnen möglich, nicht bei allen.
Zur ZNA: Wir konnten leider nicht oft in die Notaufnahme, da wir als Blutentnahmedienst und Hakenhalterinnen im OP gebraucht wurden. Dort hätte man PatientInnen untersuchen, aufnehmen oder nähen können.
PJ-Unterricht: Es gibt eine Liste, mit relevanten Themen. Insgesamt hat der Unterricht 2x stattgefunden, trotz mehrmaliger Nachfrage. Dank der PJlerInnen aus der Inneren haben wir uns, je nach OP-Plan und PVKs, auch mal in ihren Unterricht oder den Radiokurs setzten können. Der Radiokurs war sehr gut!
Um 14:30 ist Mittagsbesprechung, danach konnten wir meistens nach Hause, außer wir wurden noch im OP benötigt, was nachmittags eher selten vorkam.
Wohnung: Ich habe ein Apartment für 225€ über die Segeberger Kliniken gemietet, was für die 4 Monate wirklich voll ok war (2 Herdplatten, die nötigsten Küchenutensilien, Bad, Bettbezug/Decke/Kissen). Zudem darf man als PJlerIn das Vitalia Gesundheitszentrum kostenlos mitnutzen (Gym und Schwimmbad), was wirklich ein nettes Angebot ist!
Studientage: Es gibt 2 Studientage pro Monat, die man sich frei einteilen kann. Zudem musste ich ca. 1x/Monat am Freitag nach Hamburg zum Studientag, da ich meinen Platz über Hamburg hatte. Es ist eher eine Vorlesung, die Qualität stark schwankend.
Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass es kein lehrreiches Tertial war und die eigene Arbeit nicht sehr wertgeschätzt wurde. Wir PJlerinnen wurden oft allein stehen gelassen und für undankbare Aufgaben eingesetzt, ohne dass man dabei etwas gelernt hat. Vielleicht lag unsere schlechte Erfahrung unter anderem daran, dass wir nur zwei PJlerinnen waren und sehr starker Personalmangel herrschte. Das darf aber nicht durch die PJlerInnen aufgefangen werden müssen!!
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung Eigene Patienten betreuen Untersuchungen anmelden Botengänge (Nichtärztl.)
