Vorab: Im chirurgischen Tertial am UKA muss man mindestens 4 Wochen Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie 4 Wochen Unfallchirurgie durchlaufen. Die restlichen 8 Wochen können dann auf der Herz-/Thoraxchirurgie, Neurochirurgie oder Gefäßchirurgie verbracht werden. Alternativ kann man den AVT/Unfallchirurgie-Block auch verlängern.
Pro Tertial gibt es am UKA 5 Studientage die man sich selbst frei einteilen kann. Überstunden werden aufgeschrieben und es besteht die Möglichkeit Dienste mitzumachen, die die 1,5fache Zeit einbringen.
Ich habe mein chirurgisches Tertial in 8 Wochen Thoraxchirurgie, 4 Wochen AVT und 4 Wochen Plastische Chirurgie (gehört de facto zur Unfallchirurgie) aufgeteilt.
Thoraxchirurgie:
Das war mit Abstand der beste Block. Das Team ist super nett und es wird darauf geachtet, dass man aktiv miteingebunden wird. Blutentnahmen/Zugänge gibt es hier nur wenige, da die Station recht klein ist. Außerdem gibt es zwei Stationsassistentinnen, die auch super lieb sind!
Der Tag beginnt um 7:30 mit der Morgenbesprechung gemeinsam mit den Herzchirurgen. Irgendwann bin ich aber dazu übergegangen diese zu skippen und direkt auf Station zu gehen. Anschließend gibt es eine kurze Visite auf Normal- und Intensivstation. Es folgen dann Drainagenzüge, Labore, etc.
Man kann jederzeit mit in den OP gehen, ggf. auch mit an den Tisch und je nach Eigeninitiative auch einmal nähen.
Als PJler ist man auf der Thoraxchirurgie wirklich zum Lernen da und kann sich ziemlich frei aussuchen, was man machen/lernen möchte.
(Man muss nur drauf achten, dass man nicht durch die Herzchirurgen beansprucht wird)
AVT:
Hier kommt es wohl sehr auf die Station drauf an. Grundsätzlich fängt man hier um 7:00 mit einer schnellen Visite an. Diese ist meistens bis 7:30 schon fertig und man geht in die Frühbesprechung. Danach stehen Blutentnahmen, Faden- und Drainagezüge und Wundversorgungen an. In der Visite wird in einem kleinen Buch festgehalten, was gemacht werden muss, sodass man nach einer kurzen Einarbeitung durch die anderen PJler hier sehr selbstständig arbeiten kann. Manchmal wird man auch im OP gebraucht, ansonsten kann man aber auch immer zuschauen. Je nach Team kann man häufig früher gehen, manche Ärzte sehen das allerdings gar nicht gerne.
Plastische:
Die Abteilung für Plastische Chirurgie gehört offiziell zur Unfallchirurgie, sodass man hier auch den Unfallchirurgieblock ableisten kann. Der Schwerpunkt liegt hier vor allem auf Handchirurgie. Auch hier beginnt der Tag um 7:00. Man nimmt gemeinsam mit den PJlern aus der Unfallchirurgie Blut ab. Es gibt insgesamt 3 Stationen, sodass es je nachdem wieviele PJler da sind schon länger dauern kann. Das Problem daran ist, dass die Visite der Plastischen Chirurgen bereits um 7:30 ist, sodass man in einer moralischen Zwickmühle ist, ob man den anderen PJlern hilft oder die Visite mitnimmt. Bei der Visite selbst fallen viele Verbandswechsel an, die ich häufig übernommen habe.
Im OP kommt es sehr auf den Operateur drauf an, ob man was machen darf oder nur Haken hält.