Allgemeine neurologische Stationen, Stroke Unit, Elektrophysiologie, Neurologische Intensivstation
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mein Neurologie Tertial würde ich im Bezug auf das gesamte Praktische Jahr als das beste Tertial bezeichnen. Ich war wirklich begeistert von der Zusammenarbeit des Teams. Von Beginn an, hatte ich das Gefühl, wirklich ein Teil des Teams zu sein. Ein schönes Erlebnis nach den vielen Rotationen in den vorherigen Tertialen. Als PJlerIn wurde man sehr geschätzt, durfte eigenständig arbeiten, eigene PatientInnen betreuen und konnte jederzeit Fragen stellen oder Themen vertiefen, ohne jemals eine genervte Reaktion zu erleben.
Die Rotationen ermöglichten einen umfassenden Einblick in die gesamte Neurologie. Mein Ablauf war wie folgt: Neurologische Normalstation, Stroke Unit und Akutversorgung in der Notaufnahme, Intensivstation und Funktionsdiagnostik.
Am meisten gelernt habe ich persönlich auf der Normalstation, da ich dort PatientInnen vollständig betreuen konnte – von der Aufnahme, über Untersuchung und Diagnostik bis zur Entlassung. Hier konnte ich einen soliden Überblick über die wichtigsten neurologischen Krankheitsbilder gewinnen. Rückblickend hätte ich jedoch gerne mit der Funktionsdiagnostik begonnen, da mir das dort vermittelte Verständnis für bestimmte Untersuchungen im Stationsalltag zu Beginn noch gefehlt hat. Die Rotation am Ende war sehr lehrreich, aber hätte mir den Einstieg zu einem früheren Zeitpunkt erleichtert.
Die Mittagspausen erfolgten fast immer gemeinsam mit dem Team in der Mensa. Wir PJlerInnen wurden von allen sehr lieb aufgenommen. Besonders die beiden Oberärztinnen setzten sich für uns ein, dass die Rotationen reibungslos verliefen und wir überall miteinbezogen wurden.
Studientage:
Laut der Tübinger Studienordung gibt es pro Woche einen halben Studientag. Ob diese kumuliert werden dürfen, müsste individuell in Absprache mit den OberärztInnen erfolgen. Insbesondere im letzten Tertial, wenn das Lernen für das 3. Staatsexamen beginnt, war dieser halbe Tag pro Woche sehr hilfreich und problemlos nutzbar.
PJ-Unterricht:
Der allgemeine PJ-Unterricht wurde regelmäßig für alle PJler angeboten, überwiegend mit Themen aus der Inneren Medizin und Chirurgie. Während des Neurologie Tertials hätte ich jederzeit hingehen können, war aber letztendlich weniger häufig dort, da ich im Stationsalltag viel lernen konnte und das dann vorgezogen habe. Ein strukturierter, expliziter Neurologie Unterricht wäre eine tolle Ergänzung, aber durch das kontinuierliche Erklären im Team habe ich trotzdem nie das Gefühl gehabt, dass etwas zu kurz gekommen wäre.
Fazit:
Ich kann das Wahltertial Neurologie am Klinikum Stuttgart wärmstens empfehlen – auch für Studierende, die langfristig nicht unbedingt eine Weiterbildung in der Neurologie planen. Man erhält einen breiten Einblick in das Fach, lernt selbstständiges Arbeiten und wird toll betreut.
Für mich persönlich war es das Tertial, in dem ich – auch dank der Möglichkeit, eigene Patient*innen vollständig zu betreuen – zum ersten Mal wirklich das Gefühl hatte, gut auf den Arztberuf vorbereitet zu sein.