PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in St. Josefskrankenhaus Heidelberg (8/2025 bis 11/2025)

Station(en)
2 Süd/ Nord
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Ich habe in meinem Chirurgie-Quartal am St. Josefskrankenhaus in Heidelberg viele gute, aber insgesamt sehr gemischte Erfahrungen gemacht. Vorneweg, ich habe mich im Team und im OP immer super wohl gefühlt, wirklich alle Beschäftigten sind super super lieb und die Atmosphäre ist im Haus insgesamt echt angenehm. Im Gegensatz dazu steht ein bisschen die Organisation des PJs in der Chirurgie. Der Tag beginnt mit einer Früh-/Röntgenbesprechung um 07:30, in der neue Patienten mit dem ganzen Team besprochen werden. Danach haben wir uns als PJler meistens aufgeteilt, wer gerade Lust auf OP oder Station hat. Je nachdem, was operiert wurde, war die Zeit im OP immer sehr angenehm und auch lehrreich. Mir haben besonders die OPs der Viszeralchirurgie viel Spaß gemacht, da man dort oft als 1. Assistenz eingeteilt war. Am meisten wurden dort Gallen, Appendektomien, Kolonresektionen, Hernien oder auch Amputationen operiert. Bei Laparoskopien konnte ich da oft die Kameraführung übernehmen und am Ende eigentlich immer nähen, die Chirurgen sind super lieb und erklären auch gerne viel und gut. Die Stimmung im OP war oft auch richtig nett und lustig. In der Unfallchirurgie ging es dann doch meistens darum, Haken oder Extremitäten zu halten, oft ohne irgendwas zu sehen oder zu verstehen. Grundsätzlich sind auch die ChirurgInnen dort sehr gewillt, einem etwas beizubringen, was aber logistisch meist etwas weniger gut funktioniert als in der Allgemeinchirurgie.

Wenn man nun nicht im OP war, fängt man gegen 8 mit den Blutentnahmen an, das zieht sich dann länger oder weniger lang, je nachdem wie viele PJler aktuell auf der Station zusammen sind. Zu Beginn waren wir noch zu fünft und konnten alles recht zügig erledigen, aber sobald mal mehrere gefehlt haben, wurde das teilweise alleine unerträglich und an solchen Tagen bin ich selten vormittags noch fertig geworden. Das führte dann dazu, dass ich fast nie bei der Visite mit dabei war und grundsätzlich auch einfach keinen Plan von den Therapieplänen der PatientInnen hatte. Es schadet sicher nicht, mal ein Quartal wirklich zu lernen, Blut abzunehmen und Zugänge zu legen, aber wirklich kaum in das klinische Management der PatientInnen eingebunden zu sein, fand ich echt schade. Dazu ist zu sagen, dass das nun mehrere PJler schon angemerkt haben und es wohl ab nächstem Januar einen Blutentnahmedienst geben wird. Mit ein bisschen Eigeninitiative glaube ich, dass man dann bestimmt auch Patienten übernehmen kann und es insgesamt ein schönes Arbeiten würde.
Abgesehen von den Blutentnahmen und Braunülen waren wir auf Station auch dafür zuständig, Rehaanträge für die PatientInnen, die wir eben nicht mal kannten, auszufüllen. Insgesamt habe ich mich auf Station leider wie eine billige Arbeitskraft gefühlt, die die Aufgaben erledigen musste, für die die ÄrztInnen oft keine Zeit hatten. Trotzdem habe ich alle AssistenzärztInnen, OberärztInnen und Chefärzte und die gesamte Pflege super geschätzt und habe mich im Team wohlgefühlt. Die Zuständigkeiten von PJlern sollten finde ich mal überdacht werden, aber ein Blutentnahmedienst macht mir da Hoffnung :)
Geendet hat der Tag mit der Nachmittagsbesprechung um 15:45. Grundsätzlich wird schon erwartet, bei beiden Besprechungen da zu sein, aber es meckert auch wirklich niemand, wenn man (mal) fehlt.
PJ-Unterricht gab es ein- bis zweimal die Woche, der war auch immer sehr lehrreich. Man bekommt 450€ im Monat und das Mittagessen ist kostenlos und mega in Ordnung.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Repetitorien
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.47