PJ-Tertial Chirurgie in UniversitaetsSpital Zuerich (USZ) (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
Intensivstation, Notfall, Thoraxchirurgie, Traumatologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein erstes Tertial in der Chirurgie am USZ verbracht. Schon vorweg kann ich sagen, dass sich ein Besuch am USZ für Chirurgie nicht lohnen wird.

Zum Start: Um am Spital arbeiten zu dürfen, muss man sich beim Kreisbüro Zürich melden, welches 100 Franken kostet. Zusätzlich bezahlt man 700 Franken für seine Unterkunft + 100 Franken einmalig für eine lächerliche Reinigungspauschale. Weiterhin gilt eine Krankenversicherungspflicht, sodass man je nachdem seit wann man nun schon in der Schweiz ist, eine Versicherung abschliessen muss. Ist man nur 1 Tertial dort, kann man dies aufschieben einfach, ohne dann etwas zahlen zu müssen.

Das Spital an sich ist sehr gross, jedoch spürt man ,dass es bereits ein paar Jahre alt ist. Stationen sind teilweise sehr verrückt weit weg voneinander, sodass man pro Tag schon einmal ein paar Kilometer Strecke zurücklegt. Die meiste Zeit verbringt man, auch wenn man ein Chirurgie Tertial hat, auf Station. Tägliche Aufgaben sind die Verlaufsdokumentation bei der Visite, Austrittsberichte schreiben, Reha/Physio etc. anmelden, also halt Stationsarbeit. Im OP darf man nur selten, je nach Station mehr oder weniger. Ich war auf der Traumatologie und der Thoraxchirurgie, wobei ersteres mir noch mehr Möglichkeiten zum OP-Besuch gab. Im OP selbst darf man nicht viel, wobei dies meines Erachtens in fast jedem Spital der Fall ist. Höchstens Nähen von mal zu mal ist erlaubt.
Was das Spital jedoch unterscheidet vom Rest nach meiner bisherigen Erfahrung, ist die Tatsache, dass man einfach nicht gebraucht und teilweise erwünscht ist im OP, welches man auch spürt. Mir wurde teilweise sogar schlecht zugeredet, dass ich im OP war und nicht auf Station geholfen habe.

Von der Lehre her ist das Spital unterste Liga, man lernt wirklich gar nichts, weder auf Station noch im OP. Keiner der Ärzte, wobei Ausnahmen die Regel machen, ist willig, Teaching zu machen. Fortbildungen sind von Station zu Station unterschiedlich, wobei viele Fortbildungen eher für den Ärztestab gedacht sind als für die UHUs, bspw. wie man eine Physio korrekt anmeldet etc., und dafür steht man um 6 Uhr früh auf.

Mittagessen gibt es verteilt auf dem Campus in den Kantinen. Die Qualität ist in Ordnung, der Preis ist den Schweizer Verhältnissen entsprechend, für Studenten also zu teuer (10-18 Euro). Als Tipp: Um 13:45 gibt es 50% Rabatt im Buffet-Restaurant, falls ihr da wirklich hinwollt.

Die besten Stationen der Chirurgie sind nach meiner gesammelten Erfahrung folgende: Notfallstation, Plastische Chirurgie, Traumatologie.
Auf dem Notfall hat man ab und zu die Möglichkeit, Wunden chirurgisch zu versorgen. Weitere Tätigkeiten sind das eFAST, körperliche Untersuchung und Anamneseerhebung. Man hat immer 4 Tage Arbeit und 4 Tage frei, sodass man echt sehr viel freie Zeit hat.
Trauma und Plastische Chirurgie (Durch andere UHUs erfahren) bieten im Verhältnis viel OP-Zeit und Abwechslung, weshalb ich für Chirurgie eher da hingehen würde.

Wohnen tut man in der Vogelsangstrasse 10. Das ist zu Fuss 6-7min vom Spital. Das Zimmer ist sehr klein, aber sauber. Es gibt ein Tisch mit Lampe, ein Bett, ein Schrank und ein schönes Waschbecken mit Spiegel. Eine Küche und Bad teilt man sich, wobei je nach Mitmenschen es sehr schnell dreckig werden kann. Parkplätze muss man über die Stadt Zürich organisieren. Im Wohnheim lebt man zusammen mit vielen anderen UHUs, sodass man sich untereinander schnell kennt und auch austauschen kann. Der Preis von 700 Franken ist jedoch sehr hoch und im Vergleich zu anderen Kliniken viel zu hoch angesetzt.

Bezüglich Urlaubstage: Es gibt pro Monat 2 Urlaubstage. Diese müssen verwendet werden und dürfennicht akkumuliert werden.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich ein Tertial am USZ nicht empfehlen würde. Es existiert keine feste Lehre für UHUs und man wird leider systematisch ausgenutzt für Stationsarbeit. Obwohl das Ärzteteam etc. sehr nett sind meistens, fehlt jedes Teaching, vermutlich auch aufgrund Zeitmangels. Zum Erkunden der Stadt und Umgebung ist das Tertial wiederum nicht schlecht, da man meistens relativ früh die Klinik verlassen kann, immerhin 1 Pluspunkt. Ob einem das Wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Es lohnt sich allerdings auch, sich in der Umgebung nochmals umzuschauen und ein anderes Spital zu nehmen. Selbst die Züricher Studenten sagten zu mir, dass kein Schwein dort hinmöchte. Ich denke, dass sollte einem schon zum Nachdenken anregen..
Bewerbung
2 Jahre
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Rehas anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1100 Franken

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
5
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.6