OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
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Kommentar
Das Tertial Chirurgie begann schon ziemlich außergewöhnlich mit einem zweiwöchigen Einführungsprogramm in das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Hier kann man die verschiedenen Abteilungen und ein paar der Besonderheiten des GKH kennenlernen, wie die Sterbe- und Aufbewahrungskultur, anthroposophische Anwendungen oder das Ethische Konsil. Für aufgeschlossene Menschen sehr bereichernd.
Die Ausbildungsstation befindet sich derzeit noch im Aufbau. D.h. die eigenständige Versorgung von Pat. unter Supervision ist zwar noch nicht fest etabliert, aber dadurch gibt es auch noch viel Freiraum zur Mitgestaltung. Es braucht also etwas Eigeninitative; Sich-Einbringen und Mitdenken wird dafür sehr geschätzt.
Das Team ist sehr nett und trotz der meist knappen Zeit motiviert für Lehre.
Besonders spannend finde ich ein neues Projekt zur umfassenden perioperativen Begleitung von delirgefährdeten und ängstlichen Pat., das gerade implementiert wird. Auch hier ist studentische Initiative beim Aufbau sehr willkommen.
Da die Station sowohl viszeralchirurgische als auch unfallchirurgische Pat. versorgt, lernt man die wichtigsten Krankheitsbilder aus beiden Teilbereichen kennen.
Die Operationen umfassen vor allem Eingriffe an Darm, Gallenblase, Hernien, Schilddrüse sowie verschiedene Osteosyntheseverfahren und Wundversorgung in der Unfallchirurgie. Zudem kann man hier modernste Technik mit dem Da-Vinci-Operationsrobotor erleben.
Es gibt auf der Station keinen Blutabnahmedienst, aber meistens sind die Blutabnahmen überschaubar und lassen sich gut aufteilen mit den LIC Studierenden (Studierende der UWH im 5. Semester), so dass man meist schnell fertig ist und mit auf Visite gehen kann.
Die Station bietet durch das Spektrum an jungen, ansonsten gesunden und multimorbiden Pat. ideale Bedingungen, um Zugänge legen zu üben und zu verbessern.
Tagesablauf
7:30 Beginn mit Frühbesprechung
Blutabnahmen
8:30 Pflegebesprechung
Visite
OP/Stationsarbeit
15:00 Nachmittagsbesprechung
Feierabend meist pünktlich um 16:00
Eine Rotation in die Ambulanz bzw. die Teilnahme an verschiedene Themensprechstunden ist nach Absprache möglich. Hier lernt man die Beurteilung von Wunden, Verbände legen, Verlaufsuntersuchungen sowie die Indikationsstellung zur OP.
Themenspezifischen PJ-Unterricht gibt es nicht, jedoch kann man nach Absprache am Unterricht der LIC Studierenden teilnehmen, wie u.a. einem Nahtkurs.
Jeden Mittwoch gibt es für alle PJ Studierenden des Hauses zudem im Wechsel entweder eine Anthroposophische Fallbesprechung oder ein Klinisches Reflexionstraining, was ich als sehr unterstützend erlebt habe.
Mit einer überaus herzlichen Verabschiedung endete das Tertial dann auch sehr außergewöhnlich :)
P.S. Es gibt die Möglichkeit über das Krankenhaus für 250€/Monat ein kleines Apartment mit eigenem Bad und Kochnische in unmittelbarer Nähe und mit tollen Blick über das Tal bzw. in den angrenzenden Wald zu mieten.