PJ-Tertial Innere in Leopoldina Krankenhaus (3/2025 bis 7/2025)

Station(en)
Medizinische Klink 1 und Medizinische Klinik 2
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Ich habe mein Innere-Tertial im Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt absolviert, verteilt auf die Medizinische Klinik 1 (Kardiologie, Nephrologie, Pneumologie, Interventionelle Angiologie, Internistische Intensivmedizin) und Medizinische Klinik 2 (Gastroenterologie/Hepatologie, Onkologie/Hämatologie, Endokrinologie, Diabetologie, Infektiologie, Immunologie/Rheumatologie).

Einsatzbereiche:
Der Hauptteil des PJ erfolgte auf Normalstation, hinzu kamen zwei Wochen Rotation auf Intensivstation/IMC, eine Woche Notaufnahme sowie nach Interesse Einsätze in den Funktionsbereichen (Herzkatheter, TTE, Sonografie, Endoskopie). Die Rotationen konnten flexibel mit den Mit-PJs und Oberärzten abgestimmt werden.

Arbeitszeiten & Rahmenbedingungen:
Beginn nach Absprache zwischen 7:30 und 8:00 Uhr, Feierabend pünktlich, Überstunden fielen nie an. Pausen wurden eingehalten. Benefits im Leo: 500 €/Monat, kostenloses Essen, Tankgutschein, PJ-Unterricht mehrmals pro Woche (Sono, EKG, Patho, Neuro, Radio). Dienstkleidung und Spind wurden gestellt.

Tätigkeiten & Lernmöglichkeiten:
• Normalstation: Anamnese, körperliche Untersuchung, Aufnahmen, Blutentnahmen, i.v. Zugänge. Erwartet wurde nicht, dass PJs die Blutentnahmen der kompletten Station „abarbeiten“, sondern dass man sich auf ärztlicher Seite gegenseitig unterstützt. Besonders in der Med2 wurde dies kollegial gehandhabt. Es war ferner ausdrücklich erwünscht, dass man 1–3 Patienten eigenständig betreut (Aufnahme, Diagnostik/Therapie vorschlagen und vorstellen, Briefe diktieren).
• Intensiv/IMC (Med1): Zugänge, arterielle Punktionen, ZVK, Sonografie, Pleurapunktionen, Kardioversionen – sofern nicht parallel ein Assistenzarzt eingearbeitet wurde.
• Notaufnahme (Med2): Eigenständige Anamnese, körperliche Untersuchung und Dokumentation, EKG-Auswertung, Vorschläge für Diagnostik und Therapie, Begleitung zu weiterführender Diagnostik (TTE, CT, HKL).
• Funktionsdiagnostik: Gelegenheit, selbst zu schallen; in der Endoskopie (je nach Oberärzten) unter Anleitung eigene Teiluntersuchung bei der Gastroskopie/Koloskopie.

Team & Atmosphäre:
Assistenz- und Oberärzte begegneten mir jederzeit kollegial und auf Augenhöhe, meine Meinungen und Vorschläge wurden ernst genommen und übernommen. Auf Station begleitet man einen Assistenzarzt bzw. arbeitet mit diesem eng zusammen, das erhaltene Feedback hing etwas von der jeweiligen Person und deren Erfahrung ab, man war insgesamt aber bemüht und stets konstruktiv.
Die Zusammenarbeit mit der Pflege war unterschiedlich: In der Med1 wurden PJs häufig für neue i.v. Zugänge motiviert (Lieblingsphrase: „du musst“). Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass die Pflege der Zugänge in der Med1 nicht ganz so sorgfältig gehandhabt wird, da hier überdurchschnittlich viele Abbos gelegt werden mussten, teilweise mehrfach am Tag bei den gleichen Patienten. In der Med2 war der Umgang deutlich kooperativer, es fand ein Austausch zwischen Pflege, Ärzten und PJs statt und man agierte eher als gemeinsames Team.

Organisation:
Die Rotationen waren nicht fest vorgeplant, sondern flexibel nach Absprache gestaltbar. Onboarding erfolgte durch die Assistenzärzte auf Station, was problemlos funktionierte. Man wusste im Vorfeld, wann und wo man sich am ersten Arbeitstag einfinden sollte.

Lernkurve & Lehre:
Eigenständiges Arbeiten war gewünscht und wurde sehr gefördert. Von mir diktierte Briefe oder Therapievorschläge wurden teilweise unverändert übernommen. Ein strukturiertes internistisches Teaching („Hausschema“ für die wichtigsten Krankheitsbilder) hätte ich mir gewünscht – dies hätte gerade mit Blick auf das M3 sehr geholfen. Positiv ist aber, dass man das Tertial individuell gestalten kann: man kann sehr viel sehen, lernen und machen – muss es aber nicht.

Fazit:
Ein vielseitiges Tertial mit großem praktischen Lernpotenzial, steiler Lernkurve und flexibler Gestaltungsmöglichkeit. Durchaus empfehlenswert für alle, die in der Inneren selbstständig arbeiten, Patienten aktiv betreuen und gleichzeitig von breiter Diagnostik und Therapie profitieren möchten.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
EKGs
Patienten untersuchen
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8