PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Universitaetsklinikum Leipzig (5/2025 bis 10/2025)

Station(en)
A3.1
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich war 2 Monate auf der A 3.1 (Viszeralchirurgie) in der Klinik für Viszeral-,Thorax- ,Transplantations- und Gefäßchirurgie
Ich hatte insgesamt eine gute lehrreiche Zeit, fand es aber auch anstrengend und vom Arbeitspensum oft sehr viel.
Je nachdem wieviele PJler da sind kann man sich gut einteilen, wenn weniger da sind wird es dann eher stressig.

Je nachdem worauf man Lust hat kann man auf Station bleiben, in den OP gehen, in diverse Sprechstunden gehen oder Aufnahmen machen.

Stationsaufgaben
- BEs
- Braunülen
- Drainagen ziehen und lupfen (auf A4.1 mehr als auf anderen Stationen)
- Visite mitmachen

Auf der A3.1 hat die Visite um 7.00 angefangen, wir sind meistens um 6.30 gekommen um die BEs fertig zu machen damit wir auf Visite können. Es wird schon von den PJler erwartet alle BEs zu machen und das gerne frühstmöglich aber das darf man sich selber einteilen. 7.30 Uhr war dann Frühbesprechung hier kriegt man auch einen Überblick welche OPs gemacht werden. man darf überall mit dazu, jedoch sind auch oft viele OPs wo PJler für 2. und manchmal auch 1. Assistenz eingeplant sind. Ich habe das Gefühl, dass das Tertial besonders Leuten gefällt die gerne mit an den Tisch wollen. Die Leute die viel auf Station waren (v.a. A4.1) hatten eher eine nicht so gute Zeit, wenn ich das richtig beurteile.

Aufnahmen
Feste PJ Aufgabe ist auch alle Aufnahmen im zentralen Patientenmanagment und teils auf Station zu machen. Rücksprache hat man dort mit der zuständigen Ärztin/Arzt die die Aufklärungen machen. Manchmal sind es wirklich viele Aufnahmen, sodass es sich auch lohnt sich zu zweit einzuteilen damit eine Person da nicht total repetitiv durchrasseln muss und man kann sich dann auch gut für die Sprechstunden aufteilen auf den Tag mit der jeweiligen Person.
Wenn man SAP nicht kennt, sind die Aufnahmen erstmal ein Krampf, aber sonst ist es ein guter Ort um nochmal körperliche Untersuchung zu üben und die Patient*innen kennenzulernen um dann vlt auch bei der OP mitzumachen. Wenn man es nicht perfekt macht, ist es auch kein Problem, da alle Pat vorher schon einmal in der Sprechstunde waren. Es geht eher darum dass man wenn jemand akut Fieber hat und nicht operiert werden kann das mitteilt und meistens hat die zuständige Ärztin den Pat auch im Blick.

Die Sprechstunden und ZNA gehen eher unter, weil es oft viele Aufgaben sind. Es lohnt sich aber total in mehrere Sprechstunden zu gehen, da die meisten Oberärzte*innen sich sehr darüber freuen und einem viel erklären. Ich war in der endokrinen, HIPEC und Thorax Sprechstunde und kann das sehr empfehlen.
Wenn man in die Notaufnahme möchte, muss man das absprechen sonst lohnt sich aber auch einen Dienst mitzumachen. Dafür bekommt man auch freie Tage als Ausgleich. Ich hab mich an eine Ärztin gehangen mit der ich mich sehr gut verstanden habe. Diese war dann auch sehr dankbar dafür dass ich kam und hat mich immer angerufen wenn die Fachärzte*innen einen Fall in der ZNA haben und hat mich bei den OPs auch 1. Assistenz machen lassen.

Wenn man am Wochenende kommt, wird man auch sehr dankend empfangen und bekommt dafür freie Tage. Hier ist auch mehr Zeit einmal ausführlicher Visite mitzumachen, da man dann oft zu zweit Visite macht und mehr integriert wird.

Insgesamt werden Fehltage nicht geprüft. Ehrlicherweise haben wir auch untereinander gesagt, dass jeder sich frei nehmen soll wenn er/sie krank ist oder nen anstrengenden Tag hatte und wir einfach Bescheid wissen um die Aufgaben abzudecken der fehlenden Person. Solange nicht 5 auf einmal fehlen und nix erledigt ist hat das niemanden interessiert. Wir haben auch sonst versucht uns immer gut abzusprechen und auch offen zu kommunizieren wenn jemand das Gefühl hatte nur doofe Stationsarbeit seit Tagen zu machen, damit wir uns auch je nachdem wo mal mehr Bedarf ist Aufgaben abnehmen.

Fortbildungen
Es gibt einen Plan mit alle 2 Wochen fest Oberärztlicher Fortbildung zu deren Themengebieten. Das war besonders lehrreich hier werden auch Tipps für Prüfungen gegeben. Sonst durften wir unter oberärztlicher Aufsicht uns geg.seitig Fälle vorstellen. Weiterhin hatten wir einen Nahtkurs, 2 Laparoskopiekurse und einen OP Aufklärungskurs. Die Fortbildungen sind ca. 15 Uhr. Man muss klar kommunizieren auf Station und auch im OP dass man Fortbildung hat sonst passiert es gerne mal dass man die deswegen verpasst. Hingehen muss man prinzipiell nicht. An einem Tag hatte 40 Grad und 7 von 9 wollten lieber früher aus haben, das haben wir dann einfach früh kommuniziert und das war auch kein Stress

Pros
- Lehrbeauftragte ist mega bemüht und hat sich jeden Tag mit uns nach der Radiobesprechung getroffen um durchzugehen wo man an dem Tag hin kann und auch Feedback sehr ernst genommen
- Insgesamt ist das Team echt nett und vor Allem die Zusammenarbeit mit der Pflege ist sehr kollegial, das habe ich echt schon anders erlebt
- Viele Fortbildungen die wirklich immer sehr gut waren und wo auch aktiv nachgefragt wurde, welche Themen durchgenommen werden sollen
- Sprechstunden waren immer spannend und man sollte aufjedenfall
- Man sieht wirklich viele OPs und kann seine Skills im OP wirklich verbessern
- Man kann easy auch auf andere Stationen und auch von denen die OPs mitmachen einzig in der Gefäßchirurgie haben die oft nur "ihre" PJler genommen, wenn man aber nachfragt kann man auch 2-3 Gefäß-OPs mitmachen
- Am Ende gibt es ein Feedback Gespräch wo auch Tipps für die M3 Prüfung gegeben werden, auf meiner Station haben auch 2 Assistenärzt*innen mit mir ein Feedback Gespräch gemacht, das war sehr nice
- Man bekommt einen persönlichen Mentor/Mentorin an die man sich ranhängen kann (je nachdem wer das ist kann das auch praktisch nicht existent sein)
- Am Schluss waren wir recht viele PJs da sind wir dann auch manchmal 1-2h zum Studiunterricht mit der war immer sehr gut

Cons
- Man muss oft länger bleiben um die Aufgaben zu schaffen, wenn es nicht viele PJler sind
- Wenn viele OPs sind und nur 1-2 Leute auf den Stationen rennt man an manchen Tagen nur rum für Drainagen, Braunülen, BEs
- auf A4.1 und A3.2 habe ich es auch mitbekommen, dass einige Ärztin*innen genervt oder unfreundlich waren, wenn nicht alle Aufgaben geschafft werden (das war auf unserer Station nie so. Im Gegenteil z.B. als neue PJler erst gegen mittag kamen und wir nur zu 3 am Anfang des Tages waren haben die Ärztin*innen auf A3.1 eine andere Ärztin für die Blutentnahmen angerufen damit ich Aufnahmen machen kann und die anderen PJs das noch machen müssen)
- Manchmal fallen Fortbildungen aus weil Uniklinikstress, die kann man dann aber vertagen
- Die PJler vor uns hatten weniger Fortbildungen, da die in so nem Zwischentertial Stress waren
- Auf Station muss man selber sehr gucken, dass man eigenständig Pat betreut oder eingebunden wird, ich hatte das Gefühl dass da die Einbindung teils nicht so gut war da die Assistenzärzte*innen gewohnt sind dass man mit Stationsuafgaben beschäftigt ist
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93