Das wichtigste zuerst: vor dem Tertial hatte Uro keine besondere Bedeutung für mich. Am Ende meiner Zeit in der Uro habe ich dem Team gesagt, dass ich mich bei denen bewerben werde.
Ich war für insg. 6 Wochen in der Urologie der Uniklinik Frankfurt a.M. im Rahmen meines Chirurgie Tertials. Hier ist es möglich bis 3 Rotationen zu absolvieren, NEF mitfahren, uvm. Meine Rotationen waren Uro, Allgemeinchirurgie und KinderChirurgie.
Zur Urologie: das Team bemüht sich sehr eine lehrreiche und angenehme Zeit zu schaffen. Die Hierarchien sind flach, nach der Frühbesprechung geht das Team erstmal ne Runde Kaffee trinken am Happy shop, OÄ und AÄ sind untereinander befreundet und das alles spiegelt sich in der Atmosphäre der Abteilung wieder. Es ist einfach sehr angenehm bei den Uros.
Als PJ wird man sehr wertgeschätzt (ich hab die meisten Tage sogar Kaffee von den AÄ gespendet bekommen). Am Anfang haben wir direkt einen Einteilungsplan bekommen - man rotiert über Station, Poliklinik/Sprechstunde/Prostata-Biopsien, Zentral-OP, ESWL (MJ/DJ/PCN-Wechsel, Cystogramme, Urethrocystoskopien) und den zweiten OP-Saal mit kleineren Eingriffen/Steinsanierung.
Da wir zu 5. PJs + 1 Famulant waren (zu viel!) war es an manchen Tagen bisschen leerlauf. Als einziger PJler ist es wahrscheinlich auch suboptimal, da man auf Station schon auf unserer Arbeit angewiesen ist. Dies ändert sich aber bald, da dafür eine PA eingestellt wurde.
Von der ersten OP an durfte ich mich einwaschen, assistieren, nähen. Fragen kann man jederzeit. Auf Station halten sich die BEs in Grenzen (~10/d). Man hat viele Möglichkeiten DKs zu legen, Niere und Blase zu schallen und ein eigenes Patientenzimmer zu betreuen.
Ich habe auch viele Dienste mitgemacht (der nächste Tag ist dann frei) und dabei ZNA Patienten behandelt, Zystoskopien selber gemacht und mich gut mit dem/der Diensthabenden unterhaltet.
Der einzige Nachteil: das Essen in der Uniklinik. Man bekommt einen Zuschuss von 2,8€, wobei das billigste/vegetarische Gericht immer 3,2€ kostet. Die Uros versuchen’s aber wieder gut zu machen mit dem täglichen Kaffee auf deren Nacken.