Ich war zunächst für 8 Wochen auf der Nephrologie eingeteilt.
Der Arbeitsalltag beginnt mit Blutentnahmen und Flexülen, meistens gut schaffbar. Im Zweifel helfen die Kolleg*innen oder man nimmt die restlichen BEs zur Visite mit.
Die Visite geht meist recht lang, nicht selten 3 Stunden. Mindestens einmal in der Woche ist Chefarztvisite.
Die Patient*innen werden auf der Station durch die Ärzt*innen wirklich sehr gut betreut und freuen sich meist über die ausführliche Visite.
Das Team besteht so gut wie ausschließlich aus Fachärzt*innen, die unglaublich kompetent sind, das habe ich noch nie (nicht mal an der Uni) so erlebt!
Als PJ ist man nach der Visite für die Aufnahmen zuständig, die Patient*innen stellt man dann den Kolleg*innen vor.
Ein paar Male durfte ich dort auch Pleurapunktionen durchführen und einmal auch eine Aszitesdrainage.
Bei Nierenpunktionen darf man regelmäßig assistieren.
Alle zwei Wochen gibt es eine histopathologische Konferenz mit dem zuständigen pathologischen Labor in Hamburg, schon super komplex, aber auch mal ganz interessant!
Außerdem hat man auch Zeit, sich zu bestimmten Themen nochmal zu belesen.
Ich durfte oft gegen 15:30 gehen, wenn nichts mehr zu tun war, nur selten bin ich länger geblieben.
Sollte man mal einen Termin haben und früher gehen müssen, ist das auch kein Problem.
Wenn ich Fragen hatte, haben mir alle diese gern beantwortet.
Abteilungsintern gibt es in mehrwöchigen Abständen Fortbildungen zu nephrologischen Themen, sehr spannend!
Zudem gibt es regelmäßig für alle aus der Inneren Röntgendemos und fachspezifische Fortbildungen, die wirklich gut sind.
In der Nephrologie gibt es unter wirklich allen Ärzt*innen zu PJs flache, angenehme Hierarchien, die eine wirklich gute Lernatmosphäre schaffen.
Ich hab mich in dem Team sehr wohl und wertgeschätzt gefühlt und bin jeden Tag gerne hingegangen.
Meine zweite Rotation war in der Gastroenterologie.
Die erste Woche habe ich in der Endoskopie verbracht. Ich habe einige Koloskopien, ÖGDs, sowie ERCPs und EUS gesehen.
Man konnte jederzeit Fragen stellen, insbesondere die Pflege ist dort sehr nett und hat sich gefreut, wenn man Flexülen legt, Medis aufzieht etc.
In der Zeit durfte ich PEG stechen lernen und tatsächlich auch insgesamt 4 Mal eine PEG stechen, das war mein absolutes Highlight.
Außerdem habe ich einige Tage in der Sonographie hospitiert, auch spannend und eine gute Wiederholung.
Danach ging es für mich die restliche Zeit auf Station. Es gibt zwei gastroenterologische Stationen, ich war auf der 5.1.
Der Tag startet mit BEs und Flexülen, wobei die Pflege oft schon einen Großteil davon übernommen hat.
Auf der Station sind meist zwei Ärzt*innen eingeteilt.
Am Morgen findet nach einer Kurvenvisite dann die Visite am Bett statt, meist circa anderthalb Stunden. Einmal pro Woche ist Oberarzt- und einmal pro Woche ist Chefarztvisite.
Danach ist man für noch anfallende BEs, Flexülen und vor allem Aufnahmen zuständig.
Die Aufnahmen stellt man dann dem gesamten Team in der Mittagsbesprechung vor, gelegentlich werden einem da auch mal fachliche Fragen gestellt.
Mittags essen die Meisten aus dem Team gemeinsam.
Nachmittags fallen dann Aufgaben an wie Briefe schreiben, Diagnostik sichten, Diagnostik anmelden, Patient*innen nachvisitieren, Aszitesdrainagen, letztere durfte ich oft selber durchführen.
Als PJ wird man sehr schnell eingebunden und hat auf jeden Fall viele Aufgaben, es kann auch mal stressig werden.
Ich war oft bis 16:30 auf Station, die Kolleg*innen sind aber wirklich dankbar.
Als PJ hat man eine angenehme Stellung im Team, man spürt aber, dass zwischen Assistent*innen und Ober-/Chef-ärztinnen eine Spannung herrscht. Der Druck auf die Assistent*innen ist insgesamt schon hoch und der Ton auch mal sehr rau.
Für alle PJs gibt es neben 3 Studientagen mittlerweile 400€.
Außerdem findet pro Tertial insgesamt 4x 2Days4You statt, das sind Fortbildungstage nur für PJs.
Das Programm wird von den verschiedenen Abteilungen zusammengestellt und setzt sich aus Seminaren und praktischen Einheiten zusammen.
Auf jeden Fall gut organisiert und man kann sein Wissen auffrischen!
Insgesamt würde ich das St Georg zum PJ auf jeden Fall weiterempfehlen.
:)
Bewerbung
Die Bewerbung läuft über das PJ Portal ab.
Für bestimmte Rotationswünsche sollte man sich frühzeitig bei Frau Tukcez melden.
Die Organisation im Vorfeld hat sehr gut geklappt.
Am ersten Tag gibt es für alle PJs eine Einführungsveranstaltung, in der bekommt man Schlüssel, Namensschild (gleichzeitig “Essenskarte”) und man hat Zeit, sich einmal auf Station vorzustellen.