Ich habe mein Innere-Tertial in der Hämatologie, der ZNA und der Kardiologie verbracht.
Man kann über das PJ-Portal Wünsche abgeben, die meist auch berücksichtigt werden. Für die 2 Wochen ZNA muss man sich beim Chefsekretariat der ZNA melden, bei Interesse nicht zu spät machen, sonst sind schon alle Plätze weg.
Eine Rotation in die Hämatologie kann ich sehr empfehlen. Man wird super ins Team aufgenommen und darf wirklich viel machen.
Der Tag beginnt mit einer kurzen Übergabe durch die Pflege, dann nimmt man Blut ab (entweder allein oder mit den Ärzten) und anschließend beginnt die Visite. An zwei Tagen pro Woche ist Oberarztvisite, hier wird es gern gesehen, wenn man einen Patienten vorstellt. Teils kamen hier wirklich Spezialfragen, war zwar nicht schlimm wenn man das nicht wusste, aber wir dachten uns manchmal als PJler dass der Oberarzt auch mal mehr erklären könnte damit man auch was aus 5 Stunden Visite mitnimmt.
Man nimmt immer die neuen Patienten auf und übt so die strukturierte Anamnese und Untersuchung. In den 8 Wochen hat man auch immer wieder die Gelegenheit, selbst Knochenmark, Liquor oder Pleuraergüsse zu punktieren oder einen ZVK zu legen.
Insgesamt macht man schon viel auf Station und ist immer gut beschäftigt, dafür bekommt man aber auch viel Dank und immer was gezeigt.
Der Kontakt zu Pflege war durchwachsen, mal waren sie super nett und dann wurde man für die kleinste Frage angepampt mit "wir sind nicht für PJler zuständig". Das war echt manchmal nervig.
In der ZNA war es super, hier ist man einem Arzt zugeteilt und macht die gleichen Dienste mit. Hier untersucht man viele Patienten, schreibt die Berichte und kann sich überlegen, was der Patient haben könnte und was man für Diagnostik machen würde. Im Hinblick aufs M3 waren das eigentlich die besten Wochen, weil man hier das differentialdiagnostische Denken übt und nicht wie auf Station schon vieles über den Patienten weiß.
In der Kardiologie war es ok, es kommt sehr auf die Stationsärzte an. Man kann Glück haben und einen Arzt erwischen, bei dem man super viel selbst machen kann und eigene Patienten betreut. Man kann aber auch Pech haben und macht dann wenig andere Sachen als Botengänge zu erledigen, Untersuchungen anzumelden oder irgendwelchen Hausärzten hinterher zu telefonieren. Die Stimmung war oft durchwachsen und es gab immer wieder bisschen Stress weil wir als PJler nicht immer einen Spätdienst gestellt hatten. Da wir von einigen Ärzten kaum teaching hatten und nicht so nett behandelt wurden, haben wir es irgendwie auch nicht eingesehen, spontan ein bis zwei Mal pro Woche Spätdienste zu machen, weil man da auch eher als Backup für Aufgaben wie Blutabnahmen oder so da war statt was zu lernen wie vielleicht noch bei der Visite morgens. Daher würde ich die Kardio eher nicht nochmal wählen, laut Berichten der anderen PJler war's in den anderen Abteilungen einfach besser. Kommt aber immer drauf an wer gerade da ist.
Einmal pro Woche ist für die gesamte Innere PJ-Unterricht. Der war ok, aber hier mir haben hier einfach Themen gefehlt, die mir fürs M3 weiterhelfen, einfach klinische Grundlagen oder Differentialdiagnosen. Stattdessen haben die Chef- oder Oberärzte über ihre Lieblingsthemen geredet, war zwar interessant aber hat mir nicht wirklich was gebracht.
Insgesamt war das Tertial in Leipzig gut. Fehltage im 3. Tertial am Ende zu nehmen ist kein Problem. Auch sonst werden Fehltage nicht zu streng gesehen, man sollte es halt nicht ausnutzen.