PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Bad Reichenhall (12/2024 bis 4/2025)

Station(en)
Kardiologie, Pulmologie, Intensivstation, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Das PJ in der Klinik der KSOB in Bad Reichenhall kann ich nur wärmstens empfehlen! Ich bin seit Anfang des Studiums Richtung Chirurgie unterwegs und habe deshalb mein Innere-Tertial ans Ende des PJ gelegt, aber hier hab ich nochmal super viel mitnehmen können, auch für meine spätere Arbeit als Unfallchirurg auf Station/ in der Notaufnahme und für Notfallsituationen! Eine absolute Bereicherung!

Allgemeines/ Orga:
Die Organisation ist super. Wir haben uns am ersten Tag mit OA Markus Fichter aus der Pulmologie getroffen, der alles koordiniert. Er hat uns erstmal einen Kaffee in der Caféteria ausgegeben und sich mit uns hingesetzt, um Allgemeines zu erklären. Danach ist er mit uns durch das ganze Haus gegangen, um uns alles zu zeigen, obwohl währenddessen klar wurde, dass die Pulmologie an dem Tag bisschen am überquillen war. Aber Markus ist die Ruhe in Person und nimmt sich trotzdem wirklich viel Zeit für die Studenten! Es gibt keinen festen Rotationsplan, sodass man sich das untereinander nach Vorlieben einteilen kann. Das war einerseits ganz cool, weil man sich das Tertial nach seinen Vorstellungen gestalten kann, andererseits gab es schon ab und zu Kollisionen, weil z.B. in der Notaufnahme nicht zu viele Studenten gleichzeitig eingeteilt werden sollen und die PJler vor uns und zusätzlich Famulanten teilweise so schon die besten Plätze belegt hatten. Am Ende findet sich aber eig immer eine Lösung, mit der am Ende alle zufrieden sind.

Wohnen:
Zimmer werden von der Klinik in einer ehemaligen Station (4b) gestellt. Die Küche dort ist durch die ursprüngliche Funktion als Stationsküche für 15 PJler sportlich eng, aber wir haben uns alle super verstanden und uns immer mittags zusammen zum kochen und essen getroffen. Auch so kann man viel zusammen unternehmen, haben auf der Dachterrasse zusammen gegrillt oder waren gemeinsam berggehen. Dass man direkt in der Klinik in ehemaligen Patientenzimmern (aber jedes mit Balkon!) wohnt, ist erstmal etwas befremdlich, aber an sich einfach super praktisch, weil man zu jeder Station maximal 2min braucht :)

Rotationen:
Ich bin auf der Kardiologie gestartet. Die Assistenten hier sind wahnsinnig nett, vor allem an Paula Cosma kann man sich gut halten, sie ist super nett, eine sehr erfahrene Assistenzärztin und kann einem viel erklären! Die Oberärzte sind wie so häufig ein bisschen speziell in ihrer Art, aber mit denen hat man nicht allzu viel zu tun. Man hat die Möglichkeit, neben der Betreuung eigener Patienten auf Station auch in die Funkion mitzugehen und da selbständig aktiv zu werden. Ich habe in der Zeit viel zu Herzecho gelernt und auch viele selbst gemacht, da wird man schnell besser! Und auch im Herzkatheter wars wirklich spannend, mal zu sehen, was mit dem akuten Herzinfarkt-Patienten passiert, nachdem man ihn in der Klinik abgeliefert hat :)

Danach bin ich auf die Intensivstation rotiert. Hier ist man mit maximal zwei Studenten und teilt sich selbständig in einem Schichtsystem auf, weil immer nur einer da sein soll. Es gibt an sich eine Tag- und eine Nachtschicht von jeweils 12h (07:00-19:00Uhr und 19:00-07:00Uhr), aber es is auch überhaupt kein Stress, wenn man mal nachmittags iwann geht und kann sich nachts hinlegen wenn nichts los ist (man wohnt ja eh in der Klinik und ist innerhalb von 1min wieder auf ITS wenns is). Die Zeit zählt auch als Überstunden, man muss also eig nur 3 volle Schichten in der Woche machen und hat dann den Rest frei, was ganz cool ist, wenn man mal paar freie Tage reinarbeiten muss/ will!
Von der Arbeit her kann man hier auch wieder gut selbständig aktiv werden, darf Patienten schallen, sich an arteriellen Zugängen versuchen, ZVKs legen, Behandlungspläne aufstellen und bei In-/ Extubationen und Bronchoskopien zuschauen. Zusätzlich ist man hier bei innerklinischen Rea-Alarmen dabei, hier konnte ich zum ersten Mal eine Herzdruckmassage am echten Patienten durchführen. Auch hier wieder alle super nett, sowohl von den Assistenten als auch von oberärztlicher Seite!

Dann bin ich in die Notaufnahme rotiert. Hiervon hab ich in dem Tertial fast am meisten profitiert. Von Assistenten bis Oberärztinnen alle wahnsinnig nett und wenn sie mal wissen, was man drauf hat, kann man super viel selbständig machen! Ich habe Patienten mit Krankheitsbildern, mit denen ich bis dahin dann gut vertraut war (Pneumonie, dekompensierte Herzinsuffizienz etc.) dann im Endeffekt alleine gesehen, den Bericht geschrieben und dann in Rücksprache mit einer der Oberärztinnen Medis/ Therapien und stationäre Aufnahmen angeordnet.
Hervorzuheben ist hier noch die Chefärztin der Notaufnahme, Frau Kollmann-Fakler, sie ist fachlich und menschlich einfach überragend! Es gibt zweimal die Woche von ihr persönlich durchgeführte Schulungen über jeweils den ganzen Vormittag, eine zu Atemweg(ssicherung) und eine mit in Kleingruppen durchgeführten Rollenspielen zur Schockraumversorgung. Hier können alle Kollegen der Klinik spontan hingehen, wenn sie Zeit haben und auch wir als PJler aktiv mitmachen. Die Szenarien hab ich noch nie so realistisch trainiert, man macht alles an der Puppe von Intubation bis tatsächlich die echten (!) Medikamente aufziehen und "applizieren"! Hab jedes der beiden Trainings zweimal aktiv mitgemacht und muss sagen, der Benefit war enorm! Klare Empfehlung!

Zum Schluss gings für mich noch in die Pulmologie, was eh nur 2 Wochen hätte dauern sollen, da ich mir den Rest zur Examensvorbereitung freinehmen wollte. An sich war auch das wirklich cool, vor allem die eigene Patientenbetreuung unter der Supervision von Markus Fichter. Ich war noch nie so direkt in die stationäre Versorgung eines Patienten eingebunden und das Ansehen als PJler war wirklich gut. Wenn es bei meinen 2-3 Patienten Besonderheiten gab oder Entscheidungen anstanden, war immer ich der erste Ansprechpartner und wurde auch von der Pflege zuerst angerufen. Das weitere Vorgehen hat man dann immer mit Markus oder einem der Assistenten abgesprochen. Auch hier konnte man wieder mit in die Funktion gehen, Patienten auf Pleuraergüsse und pulmonale Konsolidierungen selbständig schallen oder bei Bronchoskopien dabei sein.
Aber leider gibt es dort mit Birgit Karmann eine Oberärztin, die den PJlern auf Station schon seit längerem die Stimmung ordentlich vermiest. Ich kann nicht bewerten, wie sie an sich so ist und Markus meinte, dass sie eigentlich echt nett ist. Aber im Umgang mit PJlern auf Station ist sie menschlich einfach die volle Katastrophe. Ich bin eigentlich jemand, der mit jedem gut auskommt, aber egal, wie nett und offen man auf sie zugeht, wird einem immer übers Maul gefahren und man völlig unnötig blöd angemacht. Da der Rest der Station echt cool ist und auch der Chefarzt Tobias Lange nett ist und viel erklärt war das wirklich schade, aber auch der Grund, warum ich meine Rotation dorthin dann schon nach etwas über einer Woche abgebrochen und mir noch mehr Urlaubstage genommen habe... Etwas Vergleichbares hatte ich mein gesamtes PJ über nicht erlebt.

Fazit:
Insgesamt hatte ich ja eigentlich keine große Lust auf ein internistisches Tertial, war aber wahnsinnig positiv überrascht! Ich hab am Ende super viel mitgenommen, gerade auch die enge Einbindung der PJler in die Patientenbetreuung und zu notfallmedizinischen Themen auf Intensiv und in der Notaufnahme.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
750
Gebühren in EUR
150

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07