In Reutlingen ist man als PJler in der Chirurgie fest eingeplant. Das hat zwar einerseits Vorteile, aber auch einige Nachteile. Es ist zB fest eingeplant, dass die PJler morgens alle Blutentnahmen machen. Das dauert zT bis zu 2h, da man immer für mehrere Stationen verantwortlich ist. Es ist also nicht möglich sowohl die Visite zu begleiten, als auch zügig genug das Blut abzunehmen. Manche Assistenzärzte sind da super cool drauf und sagen dann zB welche 2-3 BEs super wichtig sind und dann macht man die und darf dann bei der Visite mitgehen. Aber die meisten AÄ interessiert es nur, dass man schnellstmöglich das Blut überall abnimmt. Auch die PVK Anlage, das Fäden ziehen, die Pinpflege und das Drainageziehen ist reine PJler Aufgabe. Einerseits gut, weil man hat etwas zu tun ... aber andererseits ist es manchmal auch echt anstrengend, wenn man als PJler von Aufgabe zu Aufgabe rennt und die AÄ im Arztzimmer Kaffee trinken. Im OP ist es meist ganz cool, es wird oft etwas erklärt aber es herrscht halt auch oft etwas schwierige Stimmung. Die Menge an Arbeitsaufwand hängt sehr davon ab wie viele PJler pro Fachgebiet eingeteilt sind und wie viele OPs grade anstehen. Wenn man Glück hat ist man nach 3-4h durch mit den Aufgaben. Andererseits haben die AÄ dann oft auch keine Zeit etwas zu erklären, sodass man die restliche Zeit nur rumsitzt. Manchmal rennt man aber auch nach Ende der Arbeitszeit noch auf den Stationen rum und legt PVKs. Zusammenfassend lernt man hier zwar sicher das Blutabnehmen und PVK legen (sofern man das noch nicht kann), aber es wird hier kein Fokus auf die fachliche Weiterbildung der PJler gelegt.
Pro: jeden Tag PJ Unterricht (alle Fächer), günstige Parkkarte, PJ Zimmer
Kontra: der Tag besteht zu >80% aus BEs und PVK-Anlage