Auf Station war es relativ entspannt, ich wurde nicht so sehr aktiv eingebunden sondern habe eher zugeschaut. Da es mein erstes Tertial war, musste ich mich auch erstmal etwas einfinden. Es wurde aber immer gerne erklärt und je nach OÄ auch etwas abgefragt. Auf Eigeninitiative hätte ich sicher auch mehr Verantwortung übernehmen können. Als regionales Haus gab es wirklich alle möglichen Fälle auf der "Medizin". Und in der Schweiz muss man kein Blut abnehmen.
Die Notaufnahme ("der Notfall") war super. Ich durfte wann immer möglich selbst (natürlich unkritische) Patient:innen erstsichten mit Anamnese und Untersuchung und dann mit dem/der Assistenzärzt:in besprechen, nachuntersuchen und überlegen, was wir machen. Da es ein kleineres Haus ist und das Inselspital Bern nicht weit weg hatten wir allerdings nicht soo viele schwere Fälle. Manchmal habe ich auch die Chirurg:innen unterstützt und Schnittwunden genäht. Man muss allerdings auf dem Notfall auch wochenweise Spätdienste übernehmen und am Wochenende arbeiten.
Das Schwitzerdütsch sollte nicht unterschätzen! PJs aus Süddeutschland haben es wohl etwas leichter, aber ich habe bei älteren Patient:innen und in der Mittagspause lange wirklich wenig verstanden. Im direkten Gespräch wechseln aber die meisten ins Hochdeutsch, dann geht es gut.
Freizeit: Mit dem Zug ist man so in 2h in den Bergen, ein Auto ist natürlich auch sehr praktisch. Ich habe viele tolle Wanderungen in der etwas weiteren Umgebung gemacht. Außerdem hatte ich mein Rad mitgebracht und einige Touren gemacht. Nahe am Wohnheim gibt es einen sehr schönen Wald zu spazieren oder Joggen. In Langenthal selbst ist nicht viel los. Ich habe mir (zwei mal zwei Monate) die Schupper-Halbtax mit 50% Rabatt auf Zugtickets geholt, da gibt es immer mal wieder Angebote. Lohnt sich, sonst sind die Zugpreise doch sehr teuer...
Wohnheim: Ca. 460€, in Ordnung, es hat alles was man so braucht Die Dachterasse im Sommer ist mega, man kann da gut Yoga o.ä. machen, gemütlich den Sonnenuntergang genießen oder zusammen grillen. Mit den Mitbewohnern muss man natürlich Glück haben, bei mir war es zeitweise sehr nett, zeitweise war das Haus aber auch etwas leer. Küchenutensilien sind nicht als Hauseigentum eingeplant, da musste ich mich im Aldi etwas eindecken. Lebensmittelpreise sind im Aldi ähnlich zu DE! Aber nicht im Coop, da kostet es eher doppelt soviel.