Chirurgie-Tertial am CBF ist eine physische Qual, es wird nur Zeit abgesessen, es gibt keinerlei Bestreben, dass PJler etwas lernen, man wird bei dieser entwürdigenden Arbeit häufig noch unfreundlich und unprofessionell angegangen und dann in der Viszeralchirurgie nicht einmal nach Hause geschickt, wenn es offensichtlich nichts mehr zu tun gibt. Insgesamt kann also wirklich nur eindringlich von einem Tertial am CBF in der Chirurgie abgeraten werden.
UChi: Es gab keinerlei Einführung, nach ungefähr 30 Minuten mussten wir zum ersten Mal in den OP zum Bein halten, ab Tag 2 gab es eine unglaublich sinnlose Frühbesprechung, die als einziges Ziel eine narzisstische Demonstration von Hierarchien hatte und sonst nur Zeitverschwendung war. Danach sollte möglichst schnell Blut abgenommen werden, wir sollten das für die wirklich sinnlose Visite ohne Lehrinhalte unterbrechen, wurden aber zeitgleich dann mehrfach vom Stationsassistenten angerufen, dass die Blutentnahmen wichtiger seien als Visite. Es gab keine Lehre, manche der Operateure haben sich unprofessionell und chirurgisch-cholerisch verhalten und im OP war man wirklich einfach unbezahlte Muskelkraft, ohne dass überhaupt etwas vermittelt wurde. Wenn dann seitens der Operateure etwas nicht auf Anhieb klappte, wurden wir PJler häufig für frustrane Repositionsmanöver verantwortlich gemacht, insgesamt für ein Uniklinikum oberpeinlich.
Viszeralchirurgie:
Es wurde vorausgesetzt, dass die andere PJ-Kohorte, die ja ihrerseits schon nur durch PJler eingearbeitet wurde, uns alles zeigt, und wir nach Möglichkeit ab Tag 1 voll funktionierende kostenlose (und möglichst schweigende) Arbeitskräfte seien. Die Dokumentation der Visite als tolle PJ-Aufgabe war so irrsinnig, die Patient*innen wurden oftmals von uns nicht gesehen, es wurde der gleiche Textbaustein überall reinkopiert und es war ein Galopp, um alle Patient*innen auch auf der Außenlieder-Station zwischen 7:00 und 7:35 Uhr zu sehen. Dann war die OP-Planung völlig kopflos, es wurde erwartet, dass wir zu jeder Zeit die sich doch oft ändernden OP-Dauern im Blick haben und dann entsprechend beim Lagern helfen, mehrere der Operateure waren unglaublich cholerisch, unprofessionell und einfach Fehl am Platz.
Auf Station gab es auch nichts Sinnvolles zu tun, wir mussten Blut abnehmen, dann Briefe für Patienten schreiben, die wir teilweise nie gesehen haben, dabei gab es keine Supervision und auch kein Feedback für die Briefe, die dann komischerweise so auch rausgeschickt wurden. Lehre gab es natürlich auch nicht und das allerpeinlichste war die Illusion, wir müssten unbedingt bei der Nachmittagsbesprechung nochmal anwesend sein. Die Assistent*innen waren überwiegend nett und es gab umsonst Kaffee, mehr Gutes gibt es auch über diese Abteilung nicht zu sagen.