Ich kann die Klinik Ebersberg definitiv empfehlen. Man rotiert jeweils einen Monat auf Kardiostation, Gastrostation, Notaufnahme und Intensivstation. Da wir so viele PJler waren war es auch möglich in die Radio, auf die Palli etc. zu rotieren. Auf den Normalstationen wird erwartet, dass man die Viggos und die BEs, die von der Pflege nicht geschafft wurden übernimmt. Wenn die BEs mal zu viel wurden konnten wir uns ohne Probleme an den Pj-beauftragten wenden und er hat es bei der Pflege angesprochen und wirklich darauf geachtet, dass es besser wird. Ansonsten geht man Visite mit und je nach Interesse darf man seine eigenen Zimmer betreuen (inkl. Briefe schrieben, Interventionen und Medis anordnen,...) Auf der Intensiv läuft man primär einfach mit, wodurch es ein bisschen Famulatur-Vibes gibt und ab und zu langweilig werden kann. Je nach Arzt kann man aber auch echt viel selber machen (von Sono bis zum selbstständigen ZVK anlegen, Bronchoskopieren und Plura punktieren). Da kommt es wirklich drauf an wie man sich selbst einbringt. In der Notaufnahme kann man sehr schnell komplett selbstständig Patienten betreuen -von der Anamnese bis zur Therapie. Man spricht dann alles mit dem OA rück und er stellt ein paar Wissensfragen zum Teaching. In der ZNA hab ich definitiv am meisten gelernt!
Man kann wenn man möchte Dienste mitmachen und bekommt dafür Freizeit-Ausgleich. Die Regelung wie viel Freizeit man bekommt war bei uns gerade ein bisschen im Umbruch, weshalb ich nicht sicher sagen kann wie es jetzt ist. Außerdem gibt es am Wochenende Blutenahmedienste für (offiziell) 4 Stunden, auch dafür bekommt man Freizeitausgleich. Da wir zwischenzeitlich 12 PJler in der Inneren waren (2 Rotationen a 6 PJs) wurde von uns erwartet, dass alle BE-Dienste am Wochenende auch abgedeckt werden, um die Dienstärzte zu entlasten. Das wurde aber super lieb mit uns kommuniziert.
Es gabe 3x pro Woche unttericht. Ein Sonokurs mit dem Chef der Gastro, ein EKG-Kurs mit einem Oberarzt der Kardiologie und eine Fallbesprechung bzw einfach Gespräche über irgendein Thema mit nem Oberarzt der Gastro. EKG-kurs und Fallbesprechung sind öfters mal ausgefallen, weshalb man eher 2 mal pro Woche wirklich Unterricht hatte. Die drei waren aber echt top und im nächsten Tertial habe ich definitiv gemerkt was ich dadurch alles gelernt hatte.
Ich habe die 4 Monate im Wohnheim direkt neben der Klinik gewohnt. Das Zimmer hat super viel Stauraum und einen eigenen Kühlschrank und Waschbecken. Bad und Küche werden mit dem Flur geteilt. Außer uns Pjlern haben noch viele Pflegeschühler dort gewohnt. Da hat man leider oft bemerkt, dass die nicht so auf Sauberkeit achten und die Putzfrau fürs Bad war max. einmal pro Woche da. Deshalb war es für Hygenefanatiker schon manchmal nicht so cool. Aber wir haben uns einfach das sauberste Stockwerk zum Duschen gesucht und sind dann halt ein paar Treppen gelaufen. Aber für die 180€ kann man nicht meckern.