PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Victoria Hospital (1/2024 bis 3/2024)

Station(en)
Allgemeinchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich verbrachte zwei spannende Monate am Victoria Hospital Wynberg, in einem Vorort von Kapstadt. Es handelt sich um ein Lehrkrankenhaus der University of Cape Town (UCT).

Obwohl es sich beim Victoria Hospital um ein öffentliches Krankenhaus handelt, die in Südafrika deutlich weniger Ressourcen haben als private Kliniken, machte es auf mich einen soliden Eindruck. An Material mangelte es größtenteils nicht und an grundlegenden diagnostischen Geräten war ebenfalls alles Notwendige vorhanden.
Ich war größtenteils auf Station tätig und erledigte Blutabnahmen, das Legen von venösen Zugängen und das Dokumentieren von Fällen für die abteilungsinterne Qualitätssicherung. Auf den häufig stattfindenden großen Visiten konnte ich mein Wissen zu häufigen Krankheitsbildern der Allgemeinchirurgie vertiefen. Spannend waren die zahlreichen Messerstichverletzungen. Man kann auch viel Zeit bei den Gastro- und Koloskopien verbringen, welche in Südafrika von Allgemeinchirurgen durchgeführt werden. Es gab auch immer wieder die Möglichkeit im OP zuzuschauen und auch zu assistieren, wenngleich auch nicht sehr oft, da insgesamt während dem südafrikanischen Semester etwas zu viele Studierende vor Ort waren. Hierdurch waren die Möglichkeiten sich aktiv einzubringen leider begrenzt. Soweit ich es mitbekommen habe, waren die anderen größeren Krankenhäuser der Stadt (insb. Groote Schuur Hospital (GSH), Tygerberg Hospital und Mitchell’s Plain Hospital) weniger überlaufen und boten mehr Möglichkeiten, sich einzubringen. Dafür haben diese in meinen Augen wiederum andere Nachteile wie unfamiliäre Uniklinikstrukturen (GSH), schlechte, weil weiter von der Stadt entfernte Lage (Tygerberg) und etwas gefährliche Lage im Township (Mitchell’s Plain). Es ist eine Abwägungsentscheidung, die jeder für sich treffen muss.

Ich hatte zusammen mit meiner Freundin für die Zeit dort auch ein Mietauto, da dies Flexibilität bietet und die Uber-Kosten ansonsten relativ hoch werden können in einer Stadt, in der oft ziemlich weite Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden müssen. Empfehlen kann ich unseren Anbieter „Ulf Car Rental“, welcher Langzeitvermietungen speziell für PJ-ler anbietet.

Meine Freundin und ich mieteten ein preiswertes AirBnb in der Nähe des Krankenhauses in Constantia, einer schönen und sicheren Wohngegend. Viele deutsche PJ-ler leben aber eher im Stadtteil Observatory, oft in großen WGs und Guest houses. Bei Interesse lohnt es sich zu versuchen, im Vorfeld z.B. über die Facebook-Gruppe für PJ-ler in Kapstadt Kontakt zu anderen aufzunehmen. Observatory ist ein cooler und hipper Stadtteil, gilt aber als etwas unsicherer als andere Orte. Generell sollte man sich im Vorfeld und vor Ort gut informieren, welche Stadtteile wie sicher sind und welche man am besten gar nicht betritt. Mir hat immer die grobe Richtlinie geholfen, dass man die Stadtteile östlich der Stadtautobahn M5 (meist Townships) als Tourist gar nicht betreten sollte. Aber auch westlich der M5 gibt es schlechtere und bessere Gegenden.

Kapstadt bietet eine riesige Fülle an Freizeitangeboten! Insbesondere die Kombination aus Naturwundern wie dem Tafelberg, den wunderschönen Stränden, kulinarischen und kulturellen Angeboten und die reichhaltige Geschichte der Stadt machen es einzigartig!
Wer eine tolle Zeit in Kapstadt mit genug Freizeit verbringen möchte, dem kann ich das Victoria Hospital voll empfehlen! Aber auch im Krankenhaus sieht man den ein oder anderen spannenden Fall und kann vom netten Team durchaus etwas lernen, gerader in interkultureller Hinsicht!
Bewerbung
Ich begann den Bewerbungsprozess ca. 2 Jahre im Voraus und nahm direkt Kontakt zu Lauren van Stormbroek, der Verantwortlichen am Victoria Hospital auf (Mail: lauren.vanstormbroek@westerncape.gov.za). Trotz manchmal wochenlanger Antwortlatenzen war die Kommunikation mit ihr gut und klar. Etwa ein dreiviertel Jahr vor Antritt mussten wir dann die Gebühren in Höhe von ca. 1050 € nach Südafrika überweisen, um damit den Platz zu sichern.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Blut abnehmen
EKGs
Mitoperieren
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
1050

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4