PJ-Tertial Innere in Klinikum Links der Weser (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
22, 23, 71, 72 uvw
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mir hat mein erstes Tertial in der Inneren Medizin des Ldws sehr gut gefallen und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.
Die Innere ist in zwei Abteilungen aufgeteilt, in denen man je die Hälfte des Tertials verbringt: Allgemeine Innere und Kardiologie. Da das Krankenhaus Herzzentrum in Bremen ist, dürften Kardio-Begeisterte hier voll auf ihre Kosten kommen.
In der Allgemeinen Inneren kann man durch die verschiedenen Stationen mit verschiedenen Schwerpunkten, sowie in die Funktionsabteilung rotieren, in der alle Sonographien (super zum Schallen üben!) und Endoskopien des Hauses gemacht werden. Zum Lernen fand ich die Notaufnahme am besten, da man hier (trotz Kardiozentrum mit entsprechendem Patientenspektrum) jeden Tag verschiedene Krankheitsbilder sehen und auch aktiv Patienten übernehmen kann. So kommt man auch mal dazu, selbst ein wenig über Differentialdiagnosen nachzudenken, was mir auf Station manchmal zu kurz kam. Grundsätzlich kann man sich Rotationen überall hin organisieren, ich war z.B. eine Woche auf der Palliativstation, was ich wärmstens empfehlen kann. Auch Intensivstation und NEF sind möglich.
In der Kardio sind die Stationen spezialisierter und obwohl ich es später nicht machen möchte, habe ich wahnsinnig viel gelernt. Vor allem die Station 22 eignet sich zum Einstieg oder generell, wenn man etwas Mitnehmen möchte, sehr. Der Oberarzt achtet sehr darauf, dass man seine eigenen Patientenzimmer hat und nimmt einen zu Eingriffen wie TAVIs, Mitraclips oder Schrittmacherimplantationen mit. Generell kann man immer in den Herzkatheter, in die Angiographie oder Funktionsabteilung mit Echo, Farbdoppler, Schellong-Tests usw. gehen.
Auch Seminare finden regelmäßig und mehrmals die Woche statt: 1x Pflichtseminar der Internisten, 1x kardiologisches Seminar vom Kardio-Chef, 1-2x Lehrvisite beim Kardiochef (je nach Gruppengröße), 1x fächerübergreifendes PJler-Treffen mit der chirurgischen PJ-Koordinatorin. Die Seminare der anderen Geno-Häuser stehen einem ebenfalls offen, es gibt z.B. EKG-, Pharma- oder Patho-Unterricht. Bei den Kardiologen wird man manchmal etwas ausgefragt, aber ohne sich vorgeführt zu fühlen.
Man verdient im Vergleich zu anderen Häusern mit 650€ im Monat ganz gut und bekommt das Mittagessen in der Mensa zum Mitarbeiterpreis (Preis-Leistung naja, man kann sich ja aber auch selbst etwas mitbringen). Grundsätzlich bekommt man einen Spind in einem PJler-Raum mit Arbeitsplätzen gestellt, leider gibt es bei größeren Gruppen nicht für jeden sofort einen Schrank. In manchen Phasen waren wir im ganzen Haus um die 25 PJler, in anderen nur 2. So hatte man immer jemanden um sich Auszutauschen, Absprachen bezüglich Rotationen waren auch zu 99% problemlos. Es gibt kein PJler-Telefon (das hat Vor- und Nachteile :D). Meistens war man von 07.30 Uhr bis 15/16 Uhr da. Wenn nichts zu tun ist, wird man aber auch nach Hause geschickt.
Insgesamt hat mich die Stimmung im Haus positiv beeindruckt. Sowohl untereinander, jedoch vor allem den Studenten gegenüber herrscht ein gutes Miteinander und freundlicher Umgangston. Die Wichtigkeit der Lehre sowie auch Wertschätzung gegenüber Studenten selbst bei kleinen Hilfsarbeiten habe ich noch nie in einer anderen Klinik so erlebt. Natürlich hat man auch Blutentnahmen und Briefeschreiben zu erledigen und ist Betreuer-abhängig, wieviel man mitnimmt. Zeigt man Interesse und etwas Eigeninitiative, kann man aber wahnsinnig viel sehen und es wird sich immer bemüht, viel zu ermöglichen. Einige Oberärzte haben sich z.B sogar ohne Nachfrage darum gekümmert, dass man zu spannenden Dingen angerufen wird oder führen gar Listen, wer was noch zu sehen bekommen sollte.
Die Hierarchie habe ich gerade in der Allgemeinen Inneren als ziemlich flach wahrgenommen, das Verhältnis zu den Oberärzten und auch zum Chef war hier sehr entspannt und man kann auch gut mal rumflaxen. In der Kardio ist es etwas klassischer, wobei das Engagement der Oberärzte und des Chefarztes in der Lehre wirklich unglaublich ist. Jeder hat sich verantwortlich gefühlt, zu jeder passenden Gelegenheit etwas zu erklären und in dem ganzen Tertial ist vielleicht 1/2x ein Seminar oder eine Lehrvisite ausgefallen. Die Teilnahme an Fachfortbildungen wird auch immer gern gesehen, was teilweise ganz interessant sein kann, nach einem langen Tag natürlich aber auch anstrengend ist.
Wer in seinem PJ viel lernen, aber auch mal einen Tag etwas ruhiger gestalten möchte, ist hier richtig. Das Ldw ist ein mittelgroßes Haus mit tollen Mitarbeitern und guter Atmosphäre.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Patientenvorstellung
EKG
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Briefe schreiben
EKGs
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Punktionen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
650€

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13